Europameisterschaften
EM 25m, 50m, 300m & Flinte Chateauroux: Gold und Bronze zum Auftakt

Gold und Bronze mit den Mannschaften sicherte sich das deutsche Team zum Auftakt der Kleinkaliber-Europameisterschaften in Chateauroux. Auf der Olympiaanlage von 2024 gewannen Nele Stark, Larissa Wegner und Hannah Steffen Gold im Dreistellungskampf, die Frauenmannschaft Laufende Scheibe holte Bronze.
Ein Ring Vorsprung löste bei den Damen um Bundestrainer Wolfram Waibel großen Jubel aus. Denn mit 1759 Ringen erreichte das Team Platz eins, vor Tschechien mit 1758 und der Schweiz mit 1755 Ringen.
Den größten Anteil daran besaß Nele Stark mit 589 Ringen und Platz neun im Einzel. Das Glück, das sie mit dem Team hatte, fehlte im Kampf um den Einzug ins Finale. Sie war ringgleich mit der Einzelachten Marta Zeljkovic, wies aber mit 29 einen Innenzehner weniger als die Kroatin auf, was letztlich den Ausschlag gab. Doch trotzdem äußerte sie sich positiv: „Am Ende freue ich mich mega über den Mannschaftssieg und meinen neunten Platz im Einzel – auch wenn’s wegen einer Innenzehn ganz knapp nicht fürs Einzelfinale gereicht hat. Ich bin motiviert für die noch kommenden Wettkämpfe und freue mich besonders auf 3x20 Trio und Duett.“
Auch Larissa Wegner erzielte mit 587 Ringen ein starkes Ergebnis. Sie kam als gute 13. ins Ziel. „Es war ziemlich schwierig für mich, ich musste um jeden guten Schuss kämpfen. Aber unterm Strich bin ich sehr zufrieden mit meiner Leistung. Und natürlich freue ich mich über unsere Teamleistung.“ Hannah Steffen fehlte ein wenig mehr für die Finalteilnahme. Sie kam mit 583 Ringen auf den 25. Platz. „Es war ein Wettkampf mit vielen Höhen und Tiefen. Deshalb freue ich mich umso mehr um die Teammedaille.“
Die Männer hingegen blieben weit hinter den Besten zurück. Maximilian Ulbrich, der mit einer für ihn noch immer relativ neuen Technik schießt, war mit 585 Ringen noch der Stärkste des deutschen Trios. Doch schon dem Wielenbacher fehlten sechs Ringe zum Finaleinzug. Jeweils einen Ring hinter Ulbrich mussten sich Maximilian Dallinger und Max Ohlenburger auf den Rängen 43 und 44 einreihen. Entsprechend hatte das Trio auch in der Mannschaftswertung keine Chance und belegte nach insgesamt 1753 Ringen Platz elf.

„Insgesamt natürlich traurig, schade, dass es so gelaufen ist“, kommentierte Ulbrich. „Liegend das ist so ein bisschen fraglich, das kann ich mir selber aktuell noch nicht erklären, weil das eigentlich das ganze Jahr über immer sehr, sehr gut gelaufen ist. Das war jetzt heute leider ein bisschen anders.“
Der Olympiateilnehmer hatte auch mit ganz besonderen Problemen zu kämpfen. „Ich habe mich in der Nacht ziemlich stark übergeben müssen. Und ich weiß noch nicht so genau, wo das herkommt. Auf jeden Fall geht es mir Magen-Darm-technisch aktuell nicht so gut und habe dementsprechend auch in der Früh nichts essen können, außer eine halbe trockene Scheibe Brot. Der Körper war dementsprechend sehr, sehr energielos und lief so ein bisschen auf Notbetrieb.“ Daher zeigte sich Ulbrich froh, den Wettkampf überstanden zu haben. „Ich habe es halbwegs gut rübergebracht und dass musste mich immerhin nicht zwischendrin nochmal übergeben.“
Eine Klasseleistung bot Magnus Erdmann, der nicht nur für die erste Einzel-Finalteilnahme der Deutschen sorgte, sondern auch kämpfte auch lange Zeit sehr aussichtsreich um eine Medaille. In einer dramatischen Entscheidung musste er sich mit Rang vier zufrieden geben, obwohl er wie Efraim Nikolantonakis 33 Treffer erzielt hatte. Doch der Grieche hatte im Vorkampf eine Scheibe mehr als Erdmann erzielt. „Der Vorkampf lief überraschend gut, da es nach dem Junioren-Weltcup in Suhl erst der zweite internationale Einsatz für mich war. Damit bin ich sehr zufrieden“, sagte der Finalist. „Im Finale war die ein oder andere Ecke drin, die hätten besser laufen können. Am Ende daher leider der undankbare Platz vier, insgesamt betrachtet aber ein gutes Ergebnis, das mich zufrieden stellt, auch weil mit Platz drei im Team noch eine Medaille herauskam.“
Der Thüringer hatte lange Zeit in der Qualifikation des Skeetschießens der Junioren geführt und sicherte sich letztlich den dritten Platz nach 122 Scheiben und damit die Finalteilnahme. Auf der Grundlage von Erdmanns Resultat sicherten sich die Skeet-Junioren mit 352 Ringen Bronze. Vladislav Poddubskiy als 21. mit 116 und Maximilian Seibel mit 114 Treffern auf den Rängen 21 und 29. rundeten das Ergebnis ab.
Knapp nicht ins Finale kam bei den Juniorinnen Annabella Hettmer. Sie scheiterte im Shoot Off mit 1:2 an der Britin Sophie Herrmann. Beide hatten 116-mal getroffen und stritten damit um den letzten verbliebenen Finalplatz. Allerdings fand Bundestrainerin Katharina Bechtel: „Klar und deutlich muss man natürlich sagen, dass Annabella ordentlich gut geschossen hat, aber zwei, drei Scheiben mehr möglich gewesen wären.“ Emily Bundans Leistung mit 114 Scheiben und Rang zwölf sah sie als „sehr durchwachsen“ an. „Annabella und Emily sind einfach unter ihren Möglichkeiten geblieben“, so Bechtel. Luise Middel belegte mit 105 Scheiben Platz 23. Mit einem Treffer mehr einer der Athletinnen hätte die Mannschaft Bronze gewonnen, so musste sie sich mit Rang vier begnügen, gleichauf mit 335 Scheiben zum Dritten Tschechien.
Edelmetall holte das Frauenteam Laufende Scheibe über zehn Meter. Daniela Vogelbacher mit 550, Nicola Müller-Fassbender mit 545 und Eva Östreicher mit 532 Ringen gewannen als Team Bronze – allerdings waren auch nur drei komplette Mannschaften am Start. Neun Ringe fehlten Vogelbacher als Sechster für den Einzug ins Halbfinale, während Müller-Fassbender und Östreicher mit den Rängen sieben und zehn Vorlieb nehmen musste.
Eine hervorragende Ausgangsposition für den Duellteil am Sonntag hat sich Doreen Vennekamp mit der Sportpistole erarbeitet. In ihrer eigentlich schwächeren Disziplin Präzision traf die Weltmeisterin 295 Ringe und liegt damit in Führung. Michelle Skeries und Monika Karsch haben dagegen nach 282 und 277 Ringen kaum noch eine Chance, das Finale zu erreichen.
Ebenfalls gut platziert liegt Sven Korte nach drei von fünf Durchgängen im Skeet. Der Ibbenbürener ließ nur eine Scheibe fliegen und ist mit 74 Treffern Zehnter, gleichauf mit dem Fünften. Ebenfalls Zehnte ist Isabel Wassing nach 72 Treffern, auch sie besitzt alle Chancen auf die Finalteilnahme am Sonntag.