Weltmeisterschaften
Flinten-WM Athen: Zehn DSB-Athleten am Start
Sechs Trap- und vier Skeetschützen! So sieht das deutsche Team für die Flinten-WM in Athen/GRE (10. bis 18. Oktober) aus. Angeführt werden die Zehn vom Olympia-Achten Sven Korte (Skeet) und Europameisterin Kathrin Murche (Trap).

Als Qualifikation wurden die beiden Ranglisten sowie die Deutsche Meisterschaft in München herangezogen. Und es gab durchaus Überraschungen: Die langjährigen Trap-Aushängeschilder Andreas Löw und Paul Pigorsch schafften es nicht unter die Top Drei, der Nachwuchs rückt erfolgreich nach und Bundestrainer Uwe Möller sagt: „Bei den Männern haben sich erfreulicherweise mit Marius John (erstes Männerjahr) und Tim-Luka Schmidt (letztes Juniorenjahr) zwei Sportler durchgesetzt, die den notwendigen Prozess der Kaderverjüngung im Männerbereich weiter erfolgreich befeuern.“ Komplettiert wird das Trio von Marco Kroß, der sich als stabilster Schütze in der Qualifikation erwies.
Bei den Frauen gab es nie Zweifel daran, dass die Europameisterin auch zur Weltmeisterschaft fährt: Kathrin Murche dominierte die Qualifikation und hatte am Ende 21 Treffer mehr auf dem Konto als die zweitplatzierte Nadine Halwax. Murche war so gut, dass sie sich bei den Männern Platz eins mit Kroß geteilt hätte. Neben Murche und Halwax schoss sich auch Sofia Weber ins WM-Team, wobei sie Nerven aus Stahl bewies. Denn nach der 375. Qualifikationsscheibe war sie gleichauf mit Sarah Bindrich, sodass ein Shootoff über die WM-Teilnahme entscheiden musste. Das gewann Weber, die zudem auch noch den DM-Titel feierte und somit an ihrer ersten WM bei den Erwachsenen teilnimmt. Für Möller „besteht das WM-Team aus einer guten Mischung von WM-Neulingen und erfahrenen Athleten.“
Ähnliches gilt für das deutsche Skeet-Team. Der 35-jährige Korte hatte seine internationale Klasse zuletzt bei der EM in Chateauroux unter Beweis gestellt, als er mit 123 Treffern in das Finale einzog und dort als Vierter haarscharf an Edelmetall vorbeischrammte. Die zwei anderen Skeet-Männer waren ebenfalls bei der EM und wollen sich die dort gemachte Erfahrung nun bei der WM zunutze machen. Tim Krause (22 Jahre) und Christopher Honkomp (25 Jahre) hielten dem Druck in der WM-Qualifikation stand und setzten sich letztlich deutlich gegen die Konkurrenz durch.
Bei den Frauen nominierte Bundestrainerin Katharina Bechtel lediglich Valentina Umhöfer. Die 27-Jährige verdiente sich ihren Platz durch die besten Ergebnisse (121 und 122) und landete zudem bei der EM einen besonderen Coup, als sie die Bronzemedaille gewann. Die Olympia-Teilnehmerinnen Nele Wißmer (verletzt) und Nadine Messerschmidt (schwanger) nahmen nicht an der Qualifikation teil, andere Schützinnen drängten sich nicht auf: „Die Anschlussleistungen von Katrin Butterer und Isabel Wassing sind national konstant. Um bei der WM mit internationaler Anschlussleistung zu bestehen, hindern sie noch einige individuelle kleinere technische Baustellen, die es zu bearbeiten gibt. Hier setze ich auf eine zielführende Herangehensweise für die Herausforderungen EM 2026 und WM 2027“, sagt Bechtel.
Das deutsche Team in Athen
Skeet: Valentina Umhöfer (Saal an der Saale), Christopher Honkomp (Emstek), Sven Korte (Ibbenbüren), Tim Krause (Eppelheim)
Trap: Nadine Halwax (Benediktbeuern), Kathrin Murche (Esnig), Sofia Weber (Titisee-Neustadt), Marius John (Friemar), Marco Kroß (Torgau), Tim-Luka Schmidt (Subzow)
Betreuer: Katharina Bechtel, Uwe Möller, Tino Wenzel, Mike Stöcker, Ralf Lewandowski, Eberhard Nixdorf, Philip Struempler, Annika Giese