Weltcup

Weltcup Baku: Anna Janßen mit dem nächsten Gold-Ausrufezeichen

09.05.2024 09:54

Gewehrschützin Anna Janßen (Freising) hat beim Weltcup in Baku (2.-11. Mai) das nächste Ausrufezeichen im Vorfeld der Olympischen Spiele gesetzt: Die 22-Jährige gewann nach einer souveränen Vorstellung Gold im Kleinkaliber-Dreistellungskampf – es war ihr insgesamt vierter Einzelerfolg im Weltcup. Mit Josefin Eder (Müllrose) und Doreen Vennekamp (Steinberg-Hallenberg) haben sich zwei Athletinnen für das Sportpistolen-Finale am 10. Mai qualifiziert.

Foto: ISSF / Ganz oben! Anna Janßen gewann zum vierten Mal einen Einzel-Weltcup, zum zweiten Mal im Dreistellungskampf.
Foto: ISSF / Ganz oben! Anna Janßen gewann zum vierten Mal einen Einzel-Weltcup, zum zweiten Mal im Dreistellungskampf.

Den Grundstein für den Sieg legte Janßen gleich zu Beginn des Finals: „Kniend war im Finale überragend und hat mir richtig viel Sicherheit gegeben, darauf konnte ich aufbauen“, so Janßen im Nachgang. In der Tat: Mit Serien von 52,9, 53,2 und 52,8 Ringen legte die Gartenbau-Studentin gleich zu Beginn 2,8 Ringe zwischen sich und der nächsten Konkurrentin. Liegend vergrößerte sie den Vorsprung noch, sodass sie davon im Stehend-Anschlag zehren konnte und am Ende der insgesamt 45 Schuss 1,9 Ringe vor der zweitplatzierten Schweizerin Nina Christen lag: „Auch wenn es stehend nicht so gut lief, bin ich natürlich sehr zufrieden und glücklich, dass es auch im Kleinkaliber so weitergeht.“ Erst recht, weil die Konzentration bisher eher dem Luftgewehr galt: „Grundsätzlich bin ich froh, dass es im Kleinkaliber so läuft, auch wenn ich in diesem Jahr bisher den Fokus nicht daraufgelegt habe. Es kann sich sehen lassen, und Weltcup-Gold hört sich immer sehr schön und sehr gut an!“

Der Weg in das Finale verlief für Janßen dabei sehr unterschiedlich. Da so viele Teilnehmerinnen am Start waren, musste zunächst eine Elimination geschossen werden, ehe die eigentliche Qualifikation folgte: „Die Elimination war sehr anspruchsvoll, es war sehr kalt und windig. Bei der Qualifikation war es das komplette Gegenteil, sehr windstill und ganz ruhig.“ Nur bei Janßen kam kurz Unruhe auf, als sie – klar auf Finalkurs liegend – im 56. Schuss im Stehen eine sieben schoss: „Dort hatte ich einen kleinen Ausrutscher im Stehend mit einer sieben. Zum Glück habe ich gut ausgeschossen“, kommentierte sie das Szenario, das sie mit vier Zehnern zu einem guten Ende brachte.

Das wollen auch Josefin Eder und Doreen Vennekamp, die sich mit 587 Ringen (Eder) bzw. 583 Ringen (Vennekamp) als Achte für das Sportpistolen-Finale am 10. Mai qualifizierten. Beide schossen im Duell-Teil 294 Ringe, was bei Weltmeisterin Vennekamp exakt für den Finaleinzug reichte, weil sie bei Ringgleichheit mit der Neuntplatzierten mehr Innenzehner (23:21) aufwies. Nach Bronze von Eder im ersten Wettkampf mit der Sportpistole stehen die Chancen somit gut, dass auch im zweiten Wettkampf Edelmetall für das deutsche Team herausspringt.

Foto: ISSF / Im Kniend-Anschlag legte Anna Janßen den Grundstein für den Weltcupsieg in Baku.
Foto: ISSF / Im Kniend-Anschlag legte Anna Janßen den Grundstein für den Weltcupsieg in Baku.

Im Männer-Wettbewerb des Dreistellungskampfes konnten die DSB-Starter nicht in den Kampf um die Finalplätze eingreifen: Maximilian Ulbrich und David Koenders (beide 584 Ringe, Plätze 34 und 35), Bastian Blos (582, 45.) sowie Maximilian Dallinger (581, 52.) fehlten beim Finaleingang von 590 Ringen einige Zähler.

Bei den Skeet-Schützen konnte aus dem Sextett einzig Sven Korte zufrieden sein: Mit 121 Treffern lieferte der 34-Jährige erneut ab, verfehlte das Shootoff um einen Finalplatz lediglich um einen Treffer und wurde Achter. Die drittletzte Scheibe verfehlte er, das bedeutete letztlich das Aus für Korte. Dagegen konnten Tilo Schreier (116, 47. Platz) und Vincent Haaga (115, 56. Platz) mit ihrem Abschneiden nicht zufrieden sein. In der Frauen-Konkurrenz sah es nahezu identisch aus: Eva-Maria Reichert kam auf 115 Treffer und wurde gute Zwölfte, allerdings fehlten vier Treffer zum Finaleingang. Bei Valentina Umhöfer (110, 28. Platz) und Nele Wißmer (105, 37. Platz) misslang hingegen der Testlauf für die EM in Lonato/ITA (15.-27. Mai).

Das deutsche Team in Baku

Flinte: Sarah Bindrich (Bad Königshofen), Nadine Halwax (Benediktbeuern), Kathrin Murche (Elsnig), Moritz John (Friemar), Marco Kroß (Torgau), Tim-Luka Schmidt (Subzow), Vincent Haaga, Nele Wißmer (beide Suhl), Sven Korte (Ibbenbüren), Tilo Schreier (Loitz), Eva Reichert (Tittmoning), Valentina Umhöfer (Saal an der Saale)

Gewehr: Anna Janßen, Maximilian Dallinger (beide Freising), Lisa Müller (Weingarten), Jolyn Beer (Goslar), Larissa Wegner (Calw-Heumaden), Maximilian Ulbrich (Wielenbach), Bastian Blos (Solingen), David Koenders (Mossautal), Hannah Stefen (Ohlweiler)

Pistole: Philipp Grimm (Freiberg am Neckar), Michael Schwald (Lörrach), Robin Walter (Reichenbach), Svenja Berge, Oliver Geis (beide Bad Camberg), Sandra Reitz, Christian Reitz, Monika Karsch (alle Regensburg), Josefin Eder (Müllrose), Doreen Vennekamp (Steinbach-Hallenberg), Florian Peter (Obertshausen), Emanuel Müller (Pfullingen), Fabian Otto (Heringen)

Betreuer: Claudia Verdicchio-Krause, Achim Veelmann, Detlef Glenz, Axel Krämer, Uwe Möller, Thomas Zerbach, Carsten Hees, Uwe Kammer, Jürgen Raabe, Sandra Hof, Mareike Fischer

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