Am Ende des Finals hieß es: Robin gegen die Asiaten! Denn als es um die Verteilung der Medaillen ging, standen neben Walter nur noch zwei Chinesen und ein Koreaner an der Schießlinie. Der erste Chinese, Yu Xie, hatte sich deutlich abgesetzt, die zwei anderen Konkurrenten hielt der 24-Jährige jedoch mit Können und Glück in Schach und eroberte sich mit einem Zehntel Vorsprung die Silbermedaille.

In der Qualifikation schoss Walter wie ein Uhrwerk und lag lange Zeit auf Kurs persönliche Bestleistung. Denn in den ersten fünf Serien ließ der Weltranglisten-Dritte nur neun Ringe liegen (1x 99, 4x 98 Ringe). Dann fiel die Spannung jedoch etwas ab, sodass eine 94er Serie zu den immer noch hervorragenden 585 Ringen und Platz zwei führte. Das Ergebnis sollte Walter auch einen Schub für die finale interne Olympia-Qualifikation am 18. Mai in Wiesbaden gegen Michael Schwald geben, der mit 574 Ringen (37. Platz) deutlich dahinter lag. In der Olympia-Qualifikation hatte Schwald das erste Duell mit vier Ringen Vorsprung für sich entschieden.

Auch Philipp Grimm kam auf 574 Ringe und wurde 39 und lag damit von den Ringen her nur ganz knapp vor dem DSB-Frauentrio mit Svenja Berge (573, 16. Platz), Josefin Eder und Doreen Vennekamp (beide 572 Ringe, 21. und 22. Platz). Sandra Reitz (567, 46. Platz) fiel dagegen etwas ab.

Im Trap-Wettbewerb starteten Sarah Bindrich und Kathrin Murche sehr ordentlich und liegen nach 75 Scheiben mit 68 bzw. 67 Treffern auf den Rängen 14 und 16. Murche liegt damit auf Kurs finale Olympia-Qualifikation, denn für den zu erbringenden Leistungsnachweis benötigt sie 115 Treffer oder eine Platzierung in den Top 20. Nadine Halwax startete mit 22 Treffern ebenfalls ordentlich, legte dann jedoch zweimal 18 nach, sodass sie sich nur auf Platz 44 wiederfindet. In der Männer-Konkurrenz liegt Marco Kroß mit 69 Treffern zwar nur auf dem 50. Platz, dennoch kann er noch von der Finalteilnahme träumen, denn der Finaleingang liegt nur drei Scheiben entfernt. Die Nachwuchs-Schützen Tim-Luca Schmidt und Moritz John mussten mit 62 bzw. 61 Treffern etwas Lehrgeld zahlen.

Im Luftgewehr-Mixed reichte eine überragende Anna Janßen nicht, um in die Medaillenmatches einzuziehen: Mit 317,5 Ringen war die Europameisterin mit Abstand die beste Einzelschützin des Wettkampfes, doch Partner Maximilian Ulbrich fand nicht so richtig in die Spur. Eine 8,9 im elften Schuss verhinderte mehr, denn das Bronzematch war nur 0,8 Ringe entfernt für das am Ende auf Position acht platzierte DSB-Duo. Lisa Müller & Maximilian Dallinger kamen auf 626,7 Ringe und belegten Platz 22.

Das deutsche Team in Baku

Flinte: Sarah Bindrich (Bad Königshofen), Nadine Halwax (Benediktbeuern), Kathrin Murche (Elsnig), Moritz John (Friemar), Marco Kroß (Torgau), Tim-Luka Schmidt (Subzow), Vincent Haaga, Nele Wißmer (beide Suhl), Sven Korte (Ibbenbüren), Tilo Schreier (Loitz), Eva Reichert (Tittmoning), Valentina Umhöfer (Saal an der Saale)

Gewehr: Anna Janßen, Maximilian Dallinger (beide Freising), Lisa Müller (Weingarten), Jolyn Beer (Goslar), Larissa Wegner (Calw-Heumaden), Maximilian Ulbrich (Wielenbach), Bastian Blos (Solingen), David Koenders (Mossautal), Hannah Stefen (Ohlweiler)

Pistole: Philipp Grimm (Freiberg am Neckar), Michael Schwald (Lörrach), Robin Walter (Reichenbach), Svenja Berge, Oliver Geis (beide Bad Camberg), Sandra Reitz, Christian Reitz, Monika Karsch (alle Regensburg), Josefin Eder (Müllrose), Doreen Vennekamp (Steinbach-Hallenberg), Florian Peter (Obertshausen), Emanuel Müller (Pfullingen), Fabian Otto (Heringen)

Betreuer: Claudia Verdicchio-Krause, Achim Veelmann, Detlef Glenz, Axel Krämer, Uwe Möller, Thomas Zerbach, Carsten Hees, Uwe Kammer, Jürgen Raabe, Sandra Hof, Mareike Fischer