Weltcup
Weltcup Kairo: Gold und Bronze für Luftgewehrschützen
Anna Janßen hat beim ersten Weltcup der Saison gleich ein Ausrufezeichen gesetzt: Die Bundesligaschützin der SSG Kevelaer gewann nach beeindruckender Vorstellung die Goldmedaille und setzte nach Bronze im Mixed an der Seite von Maximilian Ulbrich noch einen „drauf“. Mit zwei weiteren Finalplatzierungen und den Plätzen acht in den Einzeln durch Anita Mangold und Ulbrich überzeugte das Luftgewehr-Team auch in der Breite.
Janßen wird von Bundestrainer Achim Veelmann wie auch Anita Mangold und Larissa Wegner für die Druckluft-EM in Györ/HUN () zur Nominierung vorgeschlagen, bei den Männern vertreten Maximilian Ulbrich, Maximilian Dallinger und Max Ohlenburger die deutschen Farben. Der Weltcup in Kairo war zugleich auch Abschluss der EM-Qualifikation. Für Janßen war es nach einem Weltcupsieg in Rio de Janeiro im vergangenen Jahr der zweite Erfolg mit dem Luftgewehr. Im Kleikaliber-Dreistellungskampf konnte die 22-Jährige ebenfalls bereits einen Weltcuperfolg erringen (Changwon 2022).
In einem hochklassigen Finale lieferten sich die acht Konkurrentinnen ein atemberaubendes Duell. Keine der Schützinnen konnte sich entscheidend absetzen, die acht Athletinnen trennten von Platz eins bis acht nur wenige Zehntel. So lag Janßen nach zehn Schuss u.a. mit Anita Mangold auf dem geteilten vierten Platz, nach den Einzelschüssen elf (10,6) und zwölf (10,9) schob sie sich nach ganz vorne. Und diesen Platz gab die DSB-Schützin nicht mehr ab, obwohl die Konkurrenz extrem stark schoss. Doch Janßen konterte jeden Angriff auf ihre Führungsposition nervenstark mit hohen Wertungen. Ihr schwächster Schuss bei den nächsten zwölf Schüssen war eine 10,3 – am Ende hatte sie einen Vorsprung von 0,9 Ringen auf die Inderin Sonam Uttam Maskar. „Ich fühle mich großartig, auch wenn man sich die Ergebnisse des Wettkampfes vor Augen führt. Deshalb bin ich natürlich extrem glücklich über die Goldmedaille. Die Mixed-Bronzemedaille hat mir geholfen, Selbstvertrauen aufzubauen“, sagte die Siegerin unmittelbar nach dem Erfolg, bei dem auch Anita Mangold als Achte in ihrem ersten Weltcupfinale überzeugen konnte.
Bereits in der Qualifikation überzeugten die deutschen Schützinnen mit starken Leistungen: Mangold (632.5) und Janßen (632,4) qualifizierten sich als Sechste bzw. Siebte für das Finale, die Weltklassewertung von 632,1 (!) Ringen reichte nicht für den Einzug in das Finale der besten acht Schützinnen. Larissa Wegner brachte sehr gute 630,0 Ringe (22. Platz) auf die Scheibe, Lisa Müller (625,7) und Jolyn Beer (623,5) starteten als RPO (Ranking Points Only).
In der Männer-Konkurrenz sorgte Maximilian Ulbrich für das deutsche Glanzlicht: In der Qualifikation schoss sich der Europameister von 2022 auf Platz zwei mit starken 631,4 Ringen. Dieses Niveau konnte er im Finale nicht halten, obwohl er ein gutes Gefühl hatte: „Ich habe mich im Finale sehr gut gefühlt und hatte eine super Halteruhe. Leider flogen die Schüsse gar nicht so, wie mein Gefühl war. Was soll ich sagen, es hat wohl nicht sollen sein.“ Dennoch überwog das Positive: „Der Weltcup hier in Kairo war für mich persönlich sehr gut. Ich hatte zwei Wettkämpfe und habe es in beiden ins Finale geschafft, das habe ich glaub ich eh noch nie bei einem Weltcup geschafft. Die Bronzemedaille gestern mit Anna war für uns beide ein sehr harter Kampf, wir mussten lange gegenhalten und uns die Chancen aufrechthalten. Am Ende war es extrem eng, aber das macht es nur umso schöner. Und der Vorkampf im Einzel war sehr gut, ich habe umsetzen können, was ich wollte.“ Auch Dallinger (628,3 – 22. Platz) und Ohlenburger (625,7 – 43. Platz) zeigten gute Leistungen.
Tags zuvor hatte das Duo Janßen & Ulbrich Bronze im Mixed gewonnen. Im Bronzematch wurden die Norweger knapp mit 17:15 besiegt, denen sie sich in der Qualifikation noch knapp geschlagen geben mussten (630,1:631,4).
Das deutsche Team in Kairo
Flinte: Kathrin Murche (Elsnig), Paul Pigorsch (Süptitz), Andreas Löw (Weihenzell), Vincent Haaga (Suhl), Sven Korte (Ibbenbüren), Tilo Schreier (Loitz)
Gewehr: Maximilian Ulbrich (Wielenbach), Maximilian Dallinger (Freising), Max Ohlenburger (Idstein), Lisa Müller (Weingarten), Anna Janßen (Freising), Jolyn Beer (Goslar), Anita Mangold (Laichingen), Larissa Wegner (Mannheim)
Pistole: Doreen Vennekamp (Steinbach-Hallenberg), Josefin Eder (Müllrose), Michelle Skeries (Potsdam), Svenja Berge (Bad Camberg), Monika Karsch, Sandra Reitz (beide Regensburg), Paul Fröhlich (Hitzhofen), Michael Schwald (Lörrach), Florian Peter (Obertshausen), Christian Reitz (Regensburg), Oliver Geis (Bad Camberg), Emanuel Müller (Weingarten), Fabian Otto (Heringen)
Betreuer: Uwe Möller, Axel Krämer, Achim Veelmann, Detlef Glenz, Thomas Zerbach, Wolfram Waibel, Sandra Hof, Ralf Lewandowski