Weltcup
Weltcup Lima: Reitz mit erster Medaille 2025
Zweiter Weltcup, vierter Start, drittes Finale, erste Medaille! Christian Reitz hat seine gute Form beim Weltcup im peruanischen Lima (15. bis 21. April) erstmals in Form einer Bronzemedaille mit der Schnellfeuerpistole belohnt. Emanuel Müller überzeugte ebenfalls mit seiner ersten Finalteilnahme und Platz fünf. Das Skeet-Trio schloss den Einzel-Wettbewerb dagegen mit völlig unterschiedlichen Leistungen ab.

Im Finale der besten sechs Schnellfeuerschützen bekam es das DSB-Duo mit zwei Chinesen, einem Peruaner und dem Tschechen Rampula zu tun. Und das Sextett war von Beginn an „eng“ beieinander. Reitz übernahm mit einer perfekten Fünferserie nach 15 Schüssen die Führung, büßte diese aber prompt ein, weil ihm danach nur ein Treffer gelang (Reitz: „Die eine Serie mit einem Treffer war schade, ich habe gemerkt, dass es etwas wackelig war, die Werte waren 9,6, 9,6, 9,4, 9,5 (ab 9,7 gibt es einen Treffer, Anm. d. Red.) – das war schade, die eins hat mich etwas zurückgeworfen.“) und er sogar auf Platz fünf rutschte. Müller seinerseits schoss die vierte Serie perfekt und schob sich mit einem Hit mehr (15) auf Rang drei. Nach der fünften Serie entschied das erste Shootoff um ein Weiterkommen, Müller unterlag dem Chinesen Su (2:3) und wurde Fünfter. Eine Runde später musste Reitz ins Stechen gegen den zweiten Chinesen (Shu) und Rampula, der Chinese schied aus, ehe Reitz nach der siebten Fünferserie ein weiteres Mal ins Mann-gegen-Mann-Duell musste. Dieses Mal gegen Su, dem er 4:5 unterlag. „Alles in allem bin ich mit dem dritten Platz zufrieden, es ist ein schöner Saisonauftakt. So kann man die Saison anklingen lassen“, meinte Reitz danach und Müller, der erstmals in einem Weltcupfinale stand, sagte: „Im Finale konnte ich technisch leider nicht alles so umsetzen, obwohl ich von der Aufregung her auf einem ausgeglichenen Level war. Es war auf jeden Fall eine schöne Erfahrung, gleichwohl ein kleines weinendes Auge sich natürlich eine Medaille gewünscht hätte.“
In der Qualifikation erwischte das DSB-Quartett – neben Reitz und Müller waren auch Oliver Geis und Fabian Otto (RPO) am Start – einen schwierigen ersten Tag. In der 4-Sekunden-Serie waren 92 Ringe von Otto das höchste der Gefühle. Reitz hatte eine Erklärung für sich: „Bei der ersten Serie habe ich nicht auf die Visierung geachtet und somit einen Zielfehler gehabt, so kamen die 89 Ringe zustande.“ Dementsprechend mussten sich alle Vier im zweiten Halbprogramm steigern, und das gelang mit Bravour: Reitz schoss hervorragende 297 Ringe („Es lief wirklich gut von Anfang bis Ende, die 297 waren ein bombiges zweites Halbprogramme.“) und kam auf 583 Ringe in Summe. Müller belegte mit 581 Ringen den fünften Finalplatz und war sehr zufrieden: „Mit meinem Vorkampf bin ich super zufrieden. Bis auf eine 4-Sekunden-Serie konnte ich technisch alles umsetzen.“ Otto zeigte ebenfalls aufsteigende Form und belohnte sich mit 580 Ringen (7. Platz), Geis ließ bei den schnellen Serien noch zu viele Ringe liegen und kam am Ende auf 573 Ringe (12. Platz).
Im Skeet-Einzel konnte nur Nele Wißmer überzeugen. Die Olympia-Achte von Paris 2024 schoss fünf konstante Runden und verfehlte als Achte mit 116 Treffern das Shootoff um den letzten Finalplatz um eine Scheibe: „Das Teilnehmerfeld war ähnlich fein, aber klein wie in Argentinien. Nele Wißmer zeigte nach einer fünfwöchigen Trainingspause mit 116 Scheiben ein ansprechendes Ergebnis. Hier muss an den individuellen Fehlern im technischen Bereich gearbeitet werden“, so Bundestrainerin Katharina Bechtel.

Dagegen lief es für Christopher Honkomp und Eva Tamara Reichert nicht wie gewünscht: Honkomp wurde nach einer schwachen 19-er Auftaktrunde (Bechtel: „Der Wettkampfdruck!“) mit 115 Treffern (darunter zwei perfekte 25-er Runden) noch 25.: „Seine 96 Scheiben in den letzten vier Runden verdeutlichen, dass wir die Auftaktrunde im Team gut verarbeitet haben“, so Bechtel, die den Auftritt von Reichert (96 Treffer, 22. Platz) folgendermaßen beschrieb: „Eva Reichert hatte im Training wie im Wettkampf mit einem Gesamtpaket zu kämpfen: Erwartungshaltung, zu viele technische Fehler im Grundlagenbereich, die sich summierten und somit für ein nicht entsprechendes Ergebnis sorgten.“
Das deutsche Team in Lima
Flinte: Nele Wißmer (Hannover), Eva-Tamara Reichert (München), Christopher Honkomp (Emstek)
Pistole: Doreen Vennekamp (Steinbach-Hallenberg), Christian Reitz (Regensburg), Oliver Geis (Bad Camberg), Fabian Otto (Heringen), Emanuel Müller (Pfullingen)
Betreuer: Detlef Glenz, Claudia Verdicchio-Krause, Katharina Bechtel