Weltcup

Weltcupfinale Breslau: DSB-Schützen räumen richtig ab

09.11.2021 10:55

Was für ein Abschluss des internationalen Schießsport-Jahres für die DSB-Athleten beim Weltcupfinale in Breslau: Gold für Doreen Vennekamp mit der Sportpistole, 4. Platz für Christian Reitz mit der Schnellfeuerpistole, 4. Platz für Jolyn Beer im Kleinkaliber Gewehr-Einzel und Silber im -Mixed, Bronze für Vennekamp im Schnellfeuer-Mixed. Der Wettkampf war ein voller Erfolg und ein perfekter Abschied für den letzten internationalen Wettkampf der scheidenden Pistolen-Bundestrainerin Barbara Georgi.

Foto: DSB / Pistolen-Bundestrainerin Barbara Georgi (rechts) konnte ihren letzten Wettkampftag mit Gold für Doreen Vennekamp und Platz vier für Monika Karsch richtig genießen.
Foto: DSB / Pistolen-Bundestrainerin Barbara Georgi (rechts) konnte ihren letzten Wettkampftag mit Gold für Doreen Vennekamp und Platz vier für Monika Karsch richtig genießen.

Vennekamp mit Wahnsinns-Start zu Gold
Vennekamp sorgte im Finale der besten acht Schützinnen nach drei Treffern zum Auftakt mit drei aufeinanderfolgenden, perfekten Fünfer-Serien früh für klare Verhältnisse an der Spitze. Mit 18 von 20 möglichen Treffern hatte sie nach vier Serien stolze fünf (!) Ringe Vorsprung auf die Konkurrenz. Zwar brachten die zahlreichen Shootoffs um die Plätze die 26-jährige Olympia-Sechste von Tokio aus dem Rhythmus, aber in Gefahr geriet die Sportsoldatin nicht. Ein Treffer in der letzten Fünferserie genügte zum überlegenen Sieg mit 33 Treffern vor der Inderin Rahi Sarnobat (31) und der Französin Mathilde Lamolle (27). Überglücklich meinte Vennekamp danach: „Ich fühle mich super. Bärbel (Barbara Georgi, Anm. d. Red.) und ich hatten nach Olympia den Entschluss gefasst: Ich fahre da nicht hin mit der Einstellung „Finale, und dann gucken wir mal“, sondern das ist ein Wettkampf, in dem die Medaille das Ziel ist. Hammer, dass es gleich so aufgegangen ist und dass der letzte Wettkampf von Bärbel so gekrönt wurde.“ Zumal auch Monika Karsch stark schoss und erst im Stechen mit der Französin knapp scheiterte: „Ich bin zufrieden, es war ein gutes Finale. Ich hatte im Shootoff etwas Pech mit einer 10,1 und durfte leider nicht aufs Treppchen. Aber beim nächsten Mal bin ich wieder dran und drauf!“

Hammer, dass es so aufgegangen ist und der letzte Wettkampf von Bärbel so gekrönt wurde!

Doreen Vennekamp zu ihrem Gold-Triumph mit der Sportpistole

Foto: DSB / Durften sich über Silber im Mixed mit dem KK-Gewehr freuen: Jolyn Beer und der Weißrusse Yury Shcherbatsevich.
Foto: DSB / Durften sich über Silber im Mixed mit dem KK-Gewehr freuen: Jolyn Beer und der Weißrusse Yury Shcherbatsevich.

Eine Serie kostet Reitz die nächste Medaille
Mit der Luftpistole hatte Christian Reitz bereits die Goldmedaille gewonnen, und auch mit der Schnellfeuerpistole lag der zweifache Olympia-Fünfte von Tokio zu Beginn glänzend im Rennen: Fünf, vier, fünf lauteten die Ergebnisse der drei ersten Fünferserien und bedeuteten Platz eins gemeinsam mit dem Chinesen Li. Aber Reitz konnte das hohe Anfangsniveau nicht halten und rutschte nach nur zwei Treffern in Serie sechs auf den geteilten vierten Rang. Im Stechen mit dem Franzosen Bessaguet zog der Olympiasieger von 2016 dann unglücklich mit 4:5 den Kürzeren und meinte danach: „Schade war´s! Der Anfang war richtig gut, aber auch bei allen. Ich konnte zunächst immer recht gut vorlegen, aber eine Zwei-Trefferserie ist dann einfach zu schlecht und bei dem starken Feld zu wenig. Keine Medaille, aber souverän für das Finale qualifiziert mit einem Bomben-Vorkampf. Aber so ist es manchmal!“

Beer mit Achterbahn der Gefühle
Beer war als Fünfte in das Finale der besten acht Schützinnen eingezogen und machte es im Finale für sich und die Zuschauer mächtig spannend. Sie startete mit einer 8,9 im Kniend-Anschlag und steigerte sich anschließend mit nahezu jedem Schuss. Nach den zwei Kniend-Serien lag sie an zweiter Position. Die zwei Liegend-Serien schoss die Sportsoldatin formidabel. Keine war besser, sie heimste jeweils die Höchstpunktzahl ein und führte das Ranking mit 24 Punkten an. Doch es folgte ein eklatanter Einbruch im Stehend-Anschlag: Beide Serien missrieten komplett, beide Male kassierte sie nur einen Zähler. Dadurch musste sie in das Stechen um den Einzug in das Finale der besten Vier. Mit 10,5:9,5 bewies sie gegen die Europameisterin Ceccarello Nervenstärke, ehe unter den letzten Vier erneut nichts mehr nach Wunsch lief. Unzufrieden und etwas ratlos verließ die Olympia-Fünfte den Stand, konnte sich aber kurze Zeit später auch über den guten vierten Platz freuen: „Es war eine Achterbahnfahrt! Ich glaube, ich habe beim Umbau meinem Diopter einen mitgegeben. Ich muss das Material überprüfen, und wenn es das nicht war, war ich heute nicht fähig. Aber der Rest war gut, der Liegendanschlag war richtig gut und stabil, das hat mich gefreut. Ich fahre auf jeden Fall zufrieden nach Hause.“

Ich fahre auf jeden Fall zufrieden nach Hause!

 

Jolyn Beer nach Silber im Mixed und Platz vier im Einzel

Mixed Schnellfeuer: Vennekamp siegt gegen Geis
Im Bronzematch des Mixed-Wettkampfes mit der Schnellfeuerpistole trafen Doreen Vennekamp & Clement Bessaguet (FRA) und Oliver Geis & Minjung Kim (KOR) aufeinander. Das Besondere: Frauen schießen eigentlich nicht mit der Schnellfeuerpistole, sodass die Ergebnisse gegenüber den männlichen Spezialisten deutlich abfallen. Und so war es vor allem die bessere Schützin Vennekamp, die den Ausschlag für ihr Team gab, das mit 10:4 nach 2:4-Rückstand siegte.

Mixed KK-Gewehr: Beer gewinnt Silber
Kurz nach dem Einzel durfte Jolyn Beer nochmals ran. Im Mixed-Goldfinale trat sie an der Seite des Weißrussen Yury Shcherbatsevich gegen die Kombination Istvan Peni (HUN) & Sagen Maddalena (USA) an. Beer übernahm die Stehend-Position und schoss gegen Bundesliga-Konkurrent Peni, im Stehend-Anschlag lautete das Duell Shcherbatsevich gegen Maddalena. Zwar hatte Beer beim ersten Schuss die höhere Wertung als ihr Nebenmann, aber letztlich war der Ungar besser. Und da die Goldmedaillengewinnerin im Einzel ihren Gegner noch mehr beherrschte, verlief das Match klar und endete deutlich 13:31.

Dieses coole Team mit der tollen Stimmung und den Mega-Leistungen hat mir den Abschied versüßt!

 

Pistolen-Bundestrainerin Barbara Georgi war sehr zufrieden mit ihrem internationalen Abschied

Und Georgi? Die war hochzufrieden und emotional aufgewühlt: "Dieses coole Team mit der tollen Stimmung und den Mega-Leistungen hat mir den Abschied versüßt. Wir waren in jedem Finale vertreten, haben Medaillen und gute Platzierungen erkämpft, gelacht, geweint und auf die Zukunft angestoßen."

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