Olympische Spiele

Tokio 2020NE: „Wie eine Schachtel Pralinen!“

23.08.2021 13:44

Am 21. August begann das „Abenteuer“ Paralympische Spiele für Deutschlands einzigen Bogensportler bei Tokio 2020NE, Maik Szarszewski, mit dem Flug nach Japan. An seiner Seite sind Bundestrainer Mathias Nagel und Co-Trainer Harry Mende, Nagel gibt im Interview Einblicke über seine Gefühlslage und ordnet die Chancen von Szarszewski ein.

Foto: DSB / Mathias Nagel geht mit gemischten Gefühlen in die Paralympischen Spiele in Tokio.
Foto: DSB / Mathias Nagel geht mit gemischten Gefühlen in die Paralympischen Spiele in Tokio.

Mit welchem Gefühl flog das Bogen-Trio, bestehend aus Athlet Maik Szarszewski, Co-Trainer Harry Mende und Ihnen, am 21. August gen Tokio?
Nagel: „Ich wusste um die lange Anreise um 11:00 Uhr ab Hamburg, ab ca.12:00 Uhr Wartezeit bis 17:45 Abflug Frankfurt nach Tokio. Nach der Ankunft die obligatorischen Einreise-Prozeduren inclusive PCR-Test, warten auf den Bustransfer. Also ein langer „Samstag“ für alle!
Das Gefühl, wenn man drei paralympische Zyklen durchlebt hat, ist ganz einfach Trostlosigkeit und doch bereit für Leistungen zu sein, auch ganz ohne jegliche Zuschauer?!“

Inwieweit wurde die Qualifikation im Bogensport von der Corona-Pandemie beeinträchtigt?
Nagel: „Maik hat sich weit vorher qualifiziert (bei der WM 2019 in Herzogenbusch/NED, Anm. d. Red.), wir haben zum Schutz unserer Schützen einen Wettkampf abgesagt, da der Wettkampf in einem Risikogebiet stattfand. Dem Lockdown ist ein immenser Trainingsausfall einiger Schützen zuzuschreiben und somit keine reale Wettkampfchancen.“

Maik Szarszewski ist in Tokio ein Einzelkämpfer. War das zu erwarten oder hatten Sie sich mehr deutsche Bogensportler in Tokio erhofft?
Nagel: „Maik hat in den vergangenen Jahren seine Dominanz gezeigt, trainingsintensive Stunden auf dem Trainingsplatz und die daraus resultierende Leistung sprechen für sich! Deutschland hat derzeit keine Bogensportler mehr, die sich schon im Vorweg irgendwo Qualifikationsnormen gerecht durchsetzen konnten, die Pandemie spielte auch hier ein Rolle.“

Foto: DSB / Maik Szarszewski, hier bei Die Finals in Berlin, ist in Tokio der einzige deutsche Bogenschütze.
Foto: DSB / Maik Szarszewski, hier bei Die Finals in Berlin, ist in Tokio der einzige deutsche Bogenschütze.

Maik hat in den vergangenen Jahren seine Dominanz gezeigt!

 

Bundestrainer Mathias Nagel über die Ausnahmestellung von Maik Szarszewski in Deutschland

Im Vorfeld konnte er kaum an Wettkämpfen teilnehmen. Wie wichtig war es für Szarszewski an Die Finals in Berlin teilzunehmen?
Nagel: „Das kann ICH nicht beantworten.“ 

Es sind die dritten Paralympischen Spiele für Maik Szarszewski. Was möchten Sie von ihm sehen?
Nagel: „Seine Nervenstärke und seinen Kampfgeist.“

Wie sieht es im paralympischen Bogensport, vor allem in der Recurve Open Klasse von Maik Szarszewski aus? Welche Nationen sind dominierend, wen erwarten Sie vorne?
Nagel: „Russland, Frankreich, China, aber auch andere asiatische Nationen sind nicht zu unterschätzen!“

Wie beurteilen Sie die Aussichten von Maik Szarszewski? Was ist drin in Tokio?
Nagel: „Um es mit den Worten von Forrest Gump zu umschreiben: Das Leben ist wie eine Schachtel Pralinen, man weiß nie was drin ist!“

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