Weltcup

Weltcup Granada: Mit Medaillen und breiter Brust zur EM

18.02.2024 15:18

Mit breiter Brust werden die deutschen Luftgewehr- und Luftpistolen-Schützen die Reise zur EM in Györ/HUN (24. Februar bis 3. März) antreten. Bei der Generalprobe beim ISSF Druckluft-Weltcup in Granada/ESP (12. bis 18. Februar) gewannen die DSB-Mixedteams Anna Janßen & Maximilian Dallinger (Luftgewehr) sowie Sandra Reitz & Michael Schwald (Luftpistole) jeweils den Titel, Janßen gewann im Luftgewehr-Einzel Bronze, Dallinger belegte Platz sieben.

Foto: ISSF / Starker Auftritt! Maximilian Dallinger und Anna Janßen gewannen Gold im Mixed und zogen jeweils souverän in das Einzel-Finale ein.
Foto: ISSF / Starker Auftritt! Maximilian Dallinger und Anna Janßen gewannen Gold im Mixed und zogen jeweils souverän in das Einzel-Finale ein.

Luftgewehr Mixed: Von Anfang bis Ende top
Es war ein regelrechter Siegeszug für Anna Janßen & Maximilian Dallinger im Mixed-Wettkampf: Als Nummer eins der Qualifikation (632,4 Ringe) zog das DSB-Duo souverän in das Goldfinale. Dabei überzeugte vor allem Janßen mit bärenstarken 317,6 Ringen und der besten Leistung aller Teilnehmer.
Und auch im Finale ließ sich das DSB-Team von den Schweden Isabelle Johansson & Marcus Madsen nicht aufhalten: Nach ausgeglichenem Beginn fiel die Entscheidung beim Stand von 11:9 durch ein hervorragendes Finish von Janßen & Dallinger zugunsten des Teams in schwarz-rot-gold aus: 20,7 Ringe, 21,1 Ringe, 21,0 Ringe und damit die Punkte 13, 15 und 17. „Wenn man sieht, dass wir als bestes Team im Vorkampf in das Finale eingezogen sind und dort Gold gewonnen haben, können wir nur zufrieden sein. Ich bin ein großer Fan davon, dass die Mixed-Wettkämpfe vor den Einzel-Wettkämpfen stattfinden. Mir persönlich gibt es unendlich viel Sicherheit und Selbstvertrauen“, sagte Janßen im Anschluss.

Luftpistole Mixed: Siegeszug für Reitz & Schwald
Unmittelbar nach Luftgewehr-Gold jubelten auch die Luftpistolen-Schützen: Sandra Reitz & Michael Schwald setzten sich in ähnlich dominanter Manier wie ihre Kollegen mit der Langwaffe durch. Im Goldfinale ließen sie ihren bulgarischen Kontrahenten Miroslava Mincheva & Samuil Donkov letztlich keine Chance. Stets legte das DSB-Duo vor, die Bulgaren zogen nach. Aber vor allem Reitz (bei 14 Finalschüssen elf Zehner- und drei Neunerwertungen) übte stets Druck auf die Gegner aus, dem diese am Ende nicht mehr standhalten konnten. Über 11:9 holte sich das deutsche Duo mit 15:9 diverse „Matchschüsse“, den zweiten verwerteten Reitz & Schwald mit 20,5 zum Sieg: „Wir sind beide superglücklich. Wir waren im Vorkampf schon sehr gut drauf und haben im Finale den Sack zugemacht. Wir haben beide richtig, richtig stark geschossen und uns mit Gold belohnt“, so Reitz.
In der Qualifikation waren Reitz & Schwald das einzige Team, das mit 581 Ringen die Grenze der 580 Ringe durchbrach und am Ende sechs Ringe Vorsprung vor den Verfolgern hatte. Etwas unglücklich lief es für Doreen Vennekamp & Robin Walter, die wie die Teams auf den Plätzen zwei bis vier 575 Ringe erzielten, jedoch mit zwölf  Innenzehnern die wenigsten vorzuweisen hatten und somit Fünfte wurden.

Luftgewehr Einzel: Janßen gewinnt Bronze, Dallinger wird Siebter
Auch in den Einzelwettbewerben agierten die DSB-Schützen sehr stark: Anna Janßen gewann mit herausragenden 634,1 Ringen die Qualifikation, dabei gelang ihr in der fünften von sechs Zehnerserien das Kunststück dreimal (!) in Folge eine 10,9 – den Höchstwert – zu schießen. Im Finale der besten acht Schützinnen lag die 22-Jährige von Beginn an auf Medaillenkurs, allerdings ging es äußerst eng zu. Nach 16 Finalschüssen lagen die ersten Vier lediglich 0,4 Ringe auseinander. Mit einer 10,9 schob sich Janßen mit dem 18. Schuss auf Position zwei, nur die Koreanerin Eunji Kwon war vor ihr. Kurz vor Schluss zog noch die Norwegerin Pernille Nor-Woll an ihr vorbei, sodass sich die DSB-Schützin mit Bronze zufrieden geben musste. Es war nach Gold beim Weltcup in Kairo, Silber beim Grand Prix in Ruse nun die dritte Einzel-Medaille mit dem Luftgewehr in diesem Jahr.

Foto: ISSF / Sieg für Deutschland! Auch im Luftpistolen-Mixed wurde Gold gewonnen. Sandra Reitz und Michael Schwald siegten.
Foto: ISSF / Sieg für Deutschland! Auch im Luftpistolen-Mixed wurde Gold gewonnen. Sandra Reitz und Michael Schwald siegten.

Maximilian Dallinger zog mit sehr guten 632,1 Ringen als Dritter in das Finale ein, konnte dort jedoch nicht an die Leistung anknüpfen. Von den 14 Finalschüssen war lediglich einer mit einer höheren Wertung als 10,5 – zu wenig auf diesem Niveau. Mit süffisantem Lächeln quittierte Dallinger seine Schüsse, die ihn etwas ratlos als Siebten von Stand gehen ließen. Dennoch zog er insgesamt ein zufriedenes Fazit der Tage von Granada: „Die Qualifikation war gut. Im Finale hat mir etwas die Zeit gefehlt, auch wenn keine großartigen Ausreißer dabei waren, aber die Zehner waren schwache Zehner. Es hat der letzte Moment an Ruhe gefehlt. Ich nehme das Positive mit und gehe mit einem guten Gefühl nach Györ.“

Für die kommende Druckluft-Europameisterschaft in Györ, bei der es neben Medaillen auch um Quotenplätze für Paris 2024 geht, geben die Ergebnisse von Granada dem DSB-Team nochmals einen Schub: „Für mich gibt es natürlich nochmals ordentlich Selbstvertrauen im Hinblick auf die EM. Zum einen natürlich für den Vorkampf, aber auch auf ein mögliches Finale, was definitiv das Ziel für mich ist“, meint Sandra Reitz. Und Anna Janßen sagt: „Wenn man auf die EM schaut, können wir als gesamtes Team sehr zuversichtlich sein. Wenn man sich die letzten Wettkämpfe ansieht, haben wir als Team geschlossen eine sehr gute Leistung gezeigt. Ich bin da sehr positiv gestimmt. Es ist für mich persönlich der beste Saisonauftakt, den ich bisher in meiner Karriere hatte. Von der Kontrolle und von der Herangehensweise – ich bin sehr zufrieden.“

Das deutsche Team in Granada
Luftpistole: Svenja Berge (Bad Camberg), Josefin Eder (Müllrose), Doreen Vennekamp (Steinbach-Hallenberg), Sandra Reitz (Regensburg), Robin Walter (Reichenbach), Michael Schwald (Lörrach), Paul Fröhlich (Hitzhofen), Andreas Köppl (Lampenricht), Noah Mauler (Suhl, beides Junioren)
Luftgewehr: Anna Janßen (Freising), Maximilian Dallinger (Freising)
Betreuer: Achim Veelmann, Thomas Zerbach, Jördis Grabe, Theo Hadrath, Sandra Hof

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