Weltcup
Weltcup Kairo: Silber für Mixed-Duo – Reitz wird Vierter
Die deutschen Schützen konnten am vorletzten Tag des Weltcups über die erste Gewehr-Medaille jubeln: Jolyn Beer und Maximilian Dallinger gewannen im Mixed-Dreistellungskampf die Silbermedaille. Dagegen verpassten die Schnellfeuerpistolen-Schützen avisiertes Edelmetall: Christian Reitz wurde Vierter, Florian Peter Fünfter.
Im Goldfinale ging es für Beer & Dallinger gegen die norwegische Kombination Jenny Stene & Jon-Hermann Hegg. Beer übernahm den Kniend-Anschlag, Dallinger den Stehend-Part. Als es nach drei Durchgängen 0:6 aus deutscher Sicht hieß, nahm Bundestrainer Claus-Dieter Roth eine kurze Auszeit und lockerte das DSB-Duo mit einem munteren Spruch auf. Was er sagte, ist nicht bekannt, es zauberte sowohl Beer als auch Dallinger ein Lachen ins Gesicht und die Zehner auf die Scheibe. Denn die nächsten sechs Punkte gingen auf das deutsche Konto. Leider war es das mit der deutschen Herrlichkeit, danach übertrafen die zwei Norweger in Summe der zwei Schüsse – bis auf ein weiteres Mal - stets ihre Kontrahenten und gewannen mit 16:8. Dallinger war hochzufrieden: „Der Start in das Finale war natürlich nicht optimal, dann hat CD (Bundestrainer Claus Dieter Roth, Anm. d. Red.) eine Auszeit genommen, die war Gold wert. Es war ein super Finale, es hat sehr viel Spaß gemacht und war eine Erfahrung mehr mit den Schwierigkeiten was Zeitmanagement, Wind und Sand betrifft.“
Denn in den Vor-Wettkämpfen gab es extrem schwierige Bedingungen: „Es herrschte Sturm! Es war alles andere als einfach, die Sicht war schlecht, weil es eine Art Sandsturm war. Und wir haben uns beide gesagt, da machen wir uns einen Spaß daraus!“ Der Spaß wurde belohnt, Beer & Dallinger schlossen Teil eins als Erste (878 Ringe), Müller & Welsch als Dritte (876 Ringe) ab. In der Runde der besten acht Teams knüpfte das „Silber-Duo“ daran an und zog mit 582 Ringen ringgleich mit den Norwegern in das Goldmatch ein. Und das, obwohl beide in ihrem letzten Schuss eine Acht schossen: „Die beiden Schüssen könnten richtig teuer werden“, unkte Beer. Doch auch die anderen ließen Ringe liegen, „Jolyn ist vor Euphorie ein klitzekleines Bisschen ausgerastet“, so Dallinger. Müller & Welsch verloren in jedem der Anschläge einige Ringe und kamen am Ende auf 565 Ringe und Platz sieben.
Wenn man den Kopf auf die Schaftbacke gelegt hat, dann hat man das Knirschen vom Sand zwischen den Zähnen gemerkt!
Maximilian Dallinger zu den Bedingungen
Reitz Bester der Qualifikation und im Halbfinale...
Knapp vorbei, ist auch daneben. Gerade im Schießsport geht es um Millimeter. Diese Erkenntnis musste auch Christian Reitz im Finale der besten Vier mit der Schnellfeuerpistole machen. Drei Dreier- und eine Viererserie reichten um einen Treffer nicht aus, um die von Bundestrainer Detlef Glenz stets ausgerufene Medaille zu gewinnen. Diese gingen an Olympiasieger Jean Quiquampoix (FRA), Ruslan Lunev (AZE) und Martin Strnad (CZE).
Dabei hatte es im Halbfinale zuvor noch hervorragend ausgesehen: Reitz schoss in keine seiner fünf Serien weniger als vier Treffer und zog mit 21 Treffern als bester in das Finale ein. Florian Peter vergab eine noch bessere Platzierung mit einer schwachen dritten Serie, in dem ihm nur ein Treffer gelang.
Die Qualifikation hatte Reitz als Erster (588) abgeschlossen, Peter als Dritter (583). Gar nicht zufrieden war Oliver Geis mit seinen 570 Ringen.
Tags darauf holte sich das Schnellfeuer-Team dann doch noch die im Einzel erhoffte Medaille: Im Teamwettbewerb gewann das Trio Oliver Geis, Florian Peter und Christian Reitz souverän durch ein 17:7 gegen Indien die Goldmedaille.
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