Deutsche Meisterschaften
Die Finals Rhein-Ruhr: Die ersten drei Titelträger sind gekürt
Bei besten äußeren Bedingungen haben Die Finals in Düsseldorf begonnen und die ersten Deutschen Meister im Mixed hervorgebracht: Marzena und Mario Wrodarczyk (SG Hubertus Hörlkofen e.V.) siegten in der Recurve Masterklasse, Sigrid Hoyer-Fender & Ulrich Brackmann (ASC Göttingen) gewannen den Recurve Seniorenwettbewerb und Karen & Kai Meyer (BSV Hänigsen) waren mit dem Blankbogen nicht zu schlagen. Erst am Sonntag werden im Medienhafen die Titelträger im Recurve und Compound gekürt, dann sind die favorisierten Teams mit Kaderathleten dabei.
Recurve Mixed: Nationalkader-Athleten unter sich
Die Medaillenmatches im Medienhafen am Sonntag im Mixed versprechen hochklassig zu werden. Um den Titel schießen Charline Schwarz & Florian Unruh (SC Fockbek) und Michelle Kroppen & Jonathan Vetter (SGi Ditzingen) und damit vier Nationalkader. Und auch im Bronzematch sind die von Bundestrainer Oliver Haidn begleiteten Athleten unter sich: Katharina Bauer & Moritz Wieser (FSG Tacherting) bekommen es mit Elisa Tartler & Maximilian Weckmüller (BSG Ebersberg) zu tun. Damit sind alle sechs nominierten Schützen für die WM in Berlin (31. Juli bis 6. August) im Medienhafen zu bewundern.
Schwarz & Unruh blieben in Viertel- und Halbfinale ohne Satzverlust und machten mit einer beeindruckenden 40-er Passe den Sack gegen Tartler & Weckmüller im Halbfinale zu (36-35, 37-36, 40-37). „Ich möchte den Titel verteidigen (2022 mit Clea Reisenweber, Anm. d. Red.), ich freue mich darauf“, blickte Unruh voraus.
Kroppen & Vetter drehten einen 1:3-Rückstand gegen das bayerische Duo Bauer & Wieser in einen 5:3-Sieg (33-38, 34-34, 39-36, 34-31). „Es ist megaschön, dass ich am Sonntag um Gold schieße. Ich wollte unbedingt im Medienhafen dabei sein, weil meine Familie vorbeikommt, es ist ja Heimat für mich. Wir haben im richtigen Moment die richtigen Entscheidungen getroffen“, frohlockte die Straelerin Kroppen. Dass es im Goldmatch Unruh gegen Kroppen heißt, die vor einer Woche Bronze bei den European Games gewannen, kommentierte Unruh stoisch: „Es ist unser nomales Business, von daher keine Besonderheit.“ Und Kroppens Idee, den Kollegen und European Games-Sieger im Einzel zu besiegen? „Mit Selbstbewusstsein und guten Schüssen.“ Einig ist sich das Duo in der Beurteilung des Finalfeldes: „Es ist mit das atemberaubendste Finalfeld, was ich gesehen habe. Es ist etwas ganz anderes, auf diesem Ponton zu stehen und man sieht rundherum nur Wasser“, meint Kroppen und Unruh ergänzt: „Es ist eine sehr coole Kulisse und eine coole Idee. Solange der Wind nicht zu stark weht, wird es auch cool sein, dort zu schießen.“
In der Qualifikation lagen erwartungsgemäß die mit Nationalkaderathleten bestückten Duos vorne – die Frage war nur die Reihenfolge: Katharina Bauer & Moritz Wieser (FSG Tacherting) führten mit 1322 Ringen das Ranking an, gefolgt von Charline Schwarz & Florian Unruh (1315). Dahinter folgten – bereits mit einigem Abstand – Elisa Tartler & Maximilian Weckmüller (BSG Ebersberg, 1280) und Michelle Kroppen & Jonathan Vetter (SGi Ditzingen, 1279 Ringe).
Compound Mixed: Die Nummer drei und vier um Gold
Zu einem nicht ganz erwarteten Ausgang kam es im Compound-Bereich: Denn nicht die nach der Qualifikation führenden Duos vom Blankenfelder BS 08 und den Oberallgäuer Gauschützen – letztere mit WM-Teilnehmerin Katharina Raab – schießen um Gold. Sondern die an drei und vier platzierten Teams BC Gelsenkirchen und TSV Lindenberg 1994. Annalena Büker & Christian Spura (Gelsenkirchen) nutzten ihren „Quasi-Heimvorteil“ und siegten im Halbfinale souverän mit zehn Ringen Vorsprung gegen die Bayern Katharina Raab & Tobias Eder (149:139), und die Lindenberger Jennifer Weitsch & Oliver Thiele hatten Nerven aus Stahl und das nötige Quäntchen Glück, als sie nach einem 148:148 das Stechen (20:20) dank der besseren Zehn gegen Marie Marquard & Philipp Rosek (Blankenfelde) gewannen.
Recurve Master Mixed: Ehepaar Wrodarczyk strahlender Sieger
Ein Ehepaar war das strahlende Siegerpaar in der Recurve Mastersklasse: Marzena und Mario Wrodarczyk (SG Hubertus Hörlkofen e.V.) siegten im Goldfinale souverän mit 6:2 (35-28, 32-34, 37-30, 33-29) gegen Stefanie Thomas & Alexander Schmidt (BSV Baesweiler 1987). Bereits in der Qualifikation hatten die Sieger als Zweitplatzierte ihr Potenzial angedeutet, nach dem dramatischen Halbfinalsieg im Stechen war dann der Weg frei: „Das war grandios, gerade zusammen als Ehepaar“, meinte Ehemann Mario, und Ehefrau Marzena ergänzte: „Letztes Jahr sind wir wegen eines kleinen Fehlers von mir Dritte geworden. Wir lernen daraus und wussten, dass wir diese Fehler nicht mehr machen dürfen.“ Ein Lob fand Mario für die Organisatoren: „Die ganze Location ist super, es ist toll gemacht. Wir werden auf jeden Fall feiern. Wir sind Deutscher Meister!“ Bronze teilten sich nach einem technischen Fehler Elke Zauner & Armin Garnreiter (FSG Tacherting) und Britta Nordmeyer & Thorsten Rohmann (Hamburger Bogenschützen).
Recurve Senioren Mixed: Premierensieg für Hoyer-Fender & Brackmann
Was ist das Salz in der „Sport-Suppe“? Überraschungen. Und die gab es bei den ältesten Teilnehmern. Denn nie nach der Qualifikation lediglich an Position drei platzierten Sigrid Hoyer-Fender & Ulrich Brackmann (ASC Göttingen) siegten. Im Finale feierten sie ein 6:2 (34-27, 25-26, 33-24, 34-30) im Niedersachsen-Duell gegen das zuvor dominierende Duo Friederike & Ulrich Stachelscheid (NJK Hannover) und gewannen erstmals überhaupt einen Titel. Dementsprechend sprachlos war das Siegerteam: „Irre! Ich schieße das erste Mal überhaupt mit und gewinne gleich, das ist natürlich total überraschend“, so Hoyer-Fender. Und auch ihr Pendant landete erstmals ganz oben: „Das ist ganz große Klasse, vor allem weil wir endlich ein Seniorenteam haben.“ Platz drei ging an Elke Lohkamp & Klaus Thissen (Bogenteam Cölln).
Blank Mixed: Noch eine Stufe höher
Im vergangenen Jahr gewannen Karen & Kai Meyer (BSV Hänigsen) bereits die Silbermedaille. Dieses Mal ging es noch eine Stufe höher: Im Finale besiegte das Ehepaar Stephanie Felk & Stephan Rueß (SV Kadeltshofen) mit 5:1 (31-27, 34-29, 31-31). „Geil! Wir haben es geschafft! Wir haben nicht damit gerechnet“, sagte Karen Meyer. „Wir haben versucht, die Ruhe zu bewahren und haben uns gesagt: Alles kann, nichts muss!“ Das klappte bestens, auch wenn über den gesamten Tag nicht alles perfekt lief: „Wir hatten im Vorfeld so viel Probleme. Der Bogen meines Manns war kaputt, dann lief es bei uns beiden nicht so toll“, meinte die glückliche Siegerin ganz nach dem Motto „einfach kann jeder“. Bronze sicherten sich Anke Westermann & Timo Heydasch (ETG Wuppertal).
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