Die Location war spektakulär und lockte natürlich auch Prominenz in den Medienhafen. So war Düsseldorfs Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller ebenso unter den Zuschauern wie Vero Stankewitz und Wolfram Mannherz von den DSB-Partnern Toyota und Erima. Bernhard Schwank von der NRW-Staatskanzlei verschaffte sich ebenso einen Eindruck wie Darko Uidl (Vorstand World Archery Europe), uschi Schmitz (Vorstand der European Olympic Committees), Ralf Bockstedte (Vorsitzender des Inklusionsbeirates der Stadt Essen) und natürlich auch DSB-Präsident Hans-Heinrich von Schönfels. Sie sahen an den zwei Tagen hervorragenden Sport von olympischen Medaillengewinnern, dem frisch gebackenen European Games-Sieger Florian Unruh und dem kompletten Recurve-Team für die WM in Berlin (31. Juli bis 6. August).

Recurve Mixed: Die WM kann kommen
Florian Unruh ist der Recurve-König von Die Finals 2023 Rhein-Ruhr: Der 30-Jährige, der jüngst die European Games und den damit verbundenen olympischen Quotenplatz gewonnen hatte, krönte sich zum doppelten Meister. An der Seite von Charline Schwarz schoss Unruh bärenstark und setzte sich im Duell der Nationalkaderathleten 5:1 (40-34, 38-38, 37-34) gegen Michelle Kroppen & Jonathan Vetter (SGi Ditzingen) durch. Dabei schoss das Duo in der ersten Passe nicht nur perfekte 40 Ringe, Unruh brachte im Finale 59 von 60 möglichen Ringen auf die Scheibe: „Ein schlechter Schuss, das war die Neun, ich bin sehr zufrieden. Die WM könnte morgen gewinnen“, so Unruh. Die brütende Hitze und Schwüle beeindruckte Schwarz überhaupt nicht: „Es war wärmer als gestern, aber ich in wärmeunempfindlicher als Flo und bevorzuge das hier einem 0°C-Wettkampf bei weitem. Es war ein super-cooles Erlebnis mit Flo und natürlich super, dass wir gut geschossen haben.“
Platz drei ging an die FSG Tacherting. Katharina Bauer & Moritz Wieser setzten sich im Stechen 18-17 nach einem 4:4 (37-36, 33-37, 37-34, 34-36) gegen Elisa Tartler & Maximilian Weckmüller (BSG Ebersberg) durch.

Compound Mixed: Mit Sonnenbrille Durchblick bewahrt
Neben Unruh war Jennifer Weitsch die erfolgreichste Bogenschützin bei Die Finals. Denn auch sie holte nach Team-Gold nun den Mixed-Titel mit Oliver Thiele für den TSV Lindenberg 1994 e.V. Ausschlaggebend beim 148:145-Sieg gegen Annalena Büker & Christian Spura (BC Gelsenkirchen) war der bessere Start: Mit 37:35 endete die erste Passe und verschaffte den Berlinern den entscheidenden Vorteil. Denn die Gelsenkirchener vermochten es nicht, entscheidenden Boden gut zu machen. Zwar schoss Weitsch mit ihrem letzten Pfeil nur eine Sieben, aber das reichte locker zum Sieg. „Dass ich hier die erfolgreichste Teilnehmerin werde, habe ich nicht erwartet. Ich war beim Einschießen super, hier habe ich mich geärgert, aber Olli hat es gerissen“, dankte Weitsch ihrem Partner. Der war von Beginn an gut im Match („Es ist eine Erleichterung, wenn man den ersten Pfeil gleich in die Mitte setzt. Dann muss man nicht am Visier rumbasteln, dann läuft es.“), auch, weil er aus dem gestrigen Team-Bronzematch gelernt hatte: „Heute habe ich mit Sonnenbrille geschossen, weil es durch das Wasser auch einfach nur hell ist und man nichts sieht.“
Bronze sicherten sich Marie Marquardt & Philipp Rosek (Blankenfelder BS 08). Sie gewannen 146:138 gegen Katharina Raab & Tobias Eder (Oberallgäuer Gauschützen), die – in anderer Konstellation - Titelverteidiger waren.

Recurve Mixed Jugend: Mit großer Unterstützung zum Sieg
Die jüngsten Sieger des Tages kamen aus Niedersachsen: Sarah Wuttig & Michel Scholer (ASC Göttingen) gewannen im Goldmatch der Recurve Jugend 5:3 (31-33, 34-32, 30-30, 34-29) gegen Estelle Moscatelli & Jakob Weske (SV Erfurt West 90 e.V.). „Es war spannend und anders als sonst – wegen des Aufbaus und auch wegen des Drucks“, gab Wuttig Einblicke in ihre Gefühlslage. Wobei das Sieger-Duo bereits in der Vergangenheit erfolgreich war: Gemeinsames Hallen-Gold im Team in diesem Jahr, Wuttke gewann Team-Gold 2022 bei Die Finals in Berlin. „Der Mixed-Titel ist aber Premiere, auch wegen der großen und lautstarken Unterstützung unserer Vereinsmitglieder da oben“, zeigte Scholer auf die große Göttinger Gruppe oben auf der Promenade.
Lea Hutzler & Steffen Thomas (BWT Kirchentellinsfurt) freuten sich nach einem 6:2 (32-26, 24-33, 36-29, 33-28) gegen die SGi Ditzingen (Mia Bauer & Simon Amann) über die Bronzemedaille.

Erstmals wurde bei den Finals 2023 Rhein-Ruhr eine Länderwertung ausgewiesen. Nach dem dritten Wettkampftag (94 von 149 Entscheidungen) lag Nordrhein-Westfalen auf dem ersten Platz. 17 Goldmedaillen, 15 Silbermedaillen und 18 Bronzemedaillen konnten die Athletinnen und Athleten aus dem Sportland.NRW gewinnen und holten damit 97 Punkte. Auf dem zweiten Platz folgten Hessen (79 Punkten) und Baden-Württemberg (78,5). Ein Update zur Länderwertung gibt es nach der letzten Entscheidung der Leichtathletik gegen 20.00 Uhr auf der Website www.diefinals.de

Nächster Austragungsort für „Die Finals“ ist vom 31. Juli bis 3. August 2025 die sächsische Landeshauptstadt Dresden. Aufgrund der Olympischen Sommerspiele in Paris und kurzfristigen Terminverschiebung der Leichtathletik-Europameisterschaften in Rom können „Die Finals“ 2024 aus sportfachlicher Sicht im nächsten Jahr nicht stattfinden. „In Dresden werden die Finals 2025 bei ihrer dann fünften Auflage weiterwachsen. Gemeinsam mit der Landeshauptstadt Dresden, den Spitzensportverbänden sowie ARD und ZDF werden wir das Multi-Sportevent weiterentwickeln“, sagte Geschäftsführer Hagen Boßdorf.

(EB/Die Finals)