Weltmeisterschaften
Junioren-WM Winnipeg: U21-Junioren gewinnen Team-Silber
Herausragender Erfolg für Alex Fabio, Noah Nuber und Ruven Flüß. Das junge Compound-Trio gewann bei der Junioren-WM in Winnipeg/CAN Team-Silber in der U21. In einem dramatischen Match unterlag das deutsche Team den Indern nach einem 233:233 mit 29:29 im Stechen. Die beste indische „Zehn“ war um drei Millimeter besser.

„Ich bin super stolz auf die Jungs. Ein tolles Team. Sie haben gut harmoniert und hervorragend zusammen gearbeitet. Erst im Stechen hatten die Inder das Glück auf ihrer Seite. Am Ende entschieden 3mm“, fasste Holger Hertkorn als Compound-Disziplinverantwortlicher das packende Geschehen zusammen. Das Finale verlief hochklassig und dramatisch. Mit einer perfekten 60-er Passe eröffneten Alex, Nuber und Flüß gleich einmal das Match und zeigten den favorisierten Indern (59), dass mit ihnen zu rechnen ist. Anschließend hieß es in den Passen 59:59 und 57:57, sodass die vierte Passe die Entscheidung bringen musste. Die Inder legten 58 Ringe vor und gaben dem DSB-Trio somit die Chance auf den Titelgewinn. Doch die drei letzten Pfeile gingen allesamt in die Neun, sodass diese Passe mit einem Ring an die Gegner ging – Stechen! Und hier kulminierte das Drama: Der Inder Mihir Apar setzte gleich den ersten Pfeil ins X, Flüß antwortete mit einer Zehn. Als der zweite Inder eine Neun auf die Scheibe setzte, bot sich die Chance, vorbeizuziehen. Doch der Pfeil von Fabio Alex ging ebenfalls in die Neun, sodass die beiden letzten Pfeile entscheiden mussten. Als der dritte Inder eine Zehn schoss, war klar: Noah Nuber muss ein X schießen, um Gold zu gewinnen. Das gelang dem 17-Jährigen, doch sein Pfeil war drei Millimeter weiter entfernt vom Zentrum als der beste Pfeil der Inder. „Das war ein super Match und so eng, wie es nur geht. Es ist natürlich schade, dass es nicht gereicht hat, aber wir sind trotzdem sehr zufrieden und stolz“, lautete das einhellige Statement der Silber-Jungs. Und Hertkorn sagte: „Sie haben auf jeden Fall Silber gewonnen und nicht Gold verloren.“
Und das kann sich Flüß dann ja im Einzel holen. Denn der 19-Jährige steht im Halbfinale gegen den Taiwanesen Wu. Mit Nervenstärke und vier Siegen gegen einen Kanadier (142:131), einen Koreaner (144:143), einen Litauer (144:142) sowie einen Briten (142:142 und 10:9 im Stechen) zog er in die Vorschlussrunde ein. Doch damit nicht genug der Freude im Compound-Lager. Denn der 16-jährige Simon Moritz hat es in der Jugendklasse ebenfalls unter die besten Vier geschafft. Mit beeindruckenden Siegen gegen Schützen aus Hongkong (143:135), Italien (145:134) sowie Indien (146:145) greift er nun nach Edelmetall und macht Hertkorn froh: „Insgesamt ist die Saison wesentlich besser gelaufen als erwartet. Ich denke, ein besseres Statement können wir den Entscheidern nicht liefern.“
Ähnliche Erfolge hätten sich auch die Recurver gewünscht, doch für die Schützen von Bundestrainer Freddy Siebert war spätestens im Viertelfinale Schluss. So beispielsweise für Knut Jakubczik, der sich in seinem Match dem US-Boy Joshua Baek 2:6 (27-26, 25-26, 22-27, 28-29) geschlagen geben musste und sich als Sechser damit trösten konnte, bester Europäer zu sein. Mathilda Werner zog ebenfalls im Viertelfinale den Kürzeren, ihre unüberwindbare Hürde beim 1:7 (25-26, 25-25, 25-28, 22-25) hieß Sol Han aus Korea. Und auch Frida Janke schlug sich als Achte stark und verlor ihr Viertelfinale gegen die an eins gesetzte Koreanerin Minjeong Kim 0:6 (25-28, 26-29, 28-29).

Grämen müssen sich die DSB-Recurver jedoch nicht, so war für Frankreichs Super-Star Baptiste Addis, Olympia-Zweiter im Team, die WM-Reise auch bereits im Achtelfinale vorbei.