Weltcup

Weltcup Baku: Christian Reitz gewinnt die Silbermedaille

04.06.2022 21:19

Ein Weltcup ohne eine Medaille von Christian Reitz ist eine Ausnahme. Und so lieferte er auch dieses Mal beim Weltcup in Baku/AZE (28. Mai bis 6. Juni) ab, bei dem der Schnellfeuerpistolen-Olympiasieger von Rio de Janeiro nach Luftpistolen-Bronze im Team Silber im Einzel in seiner Spezialdisziplin gewann. Stark waren auch Florian Peter als Fünfter im gleichen Wettkampf und Nele Wißmer als Siebte im Skeet-Einzel.

Foto: DSB / Christian Reitz (links) neben den Franzosen Quiquampoix und Bessaguet auf dem Treppchen in Baku.
Foto: DSB / Christian Reitz (links) neben den Franzosen Quiquampoix und Bessaguet auf dem Treppchen in Baku.

Im Medaillen-Wettkampf lieferte sich Reitz ein umkämpftes Duell mit den Franzosen Quiquampoix und Bessaguet. Nach drei Viererserien zu Beginn warf Reitz eine Zweierserie zurück und bedeutete quasi die Vorentscheidung um die Goldmedaille. Um Platz zwei gab es ein zweimaliges Shoot-off gegen Bessaguet, das Reitz mit zwei Viererserien für sich entschied. Danach sagte er: „Das Finale ist wirklich gut gelaufen, bis auf ein oder zwei Serien. Es war schön geschossen und ist auch schön angekommen, Jean (Quiquampoix, Anm. d. Red.) hat ein sehr starkes Finale geschossen und verdient gewonnen. Ein schöner Abschluss, dass ich nach dem zweimaligen Stechen die Silbermedaille gewinnen konnte.“

Insgesamt waren das schöne Wettkämpfe und Ergebnisse für mich mit insgesamt zwei Medaillen

Christian Reitz war mit seinen Leistungen in Baku zufrieden

Foto: DSB / Die deutschen Skeeterinnen zeigten eine gute Leistung in Baku.
Foto: DSB / Die deutschen Skeeterinnen zeigten eine gute Leistung in Baku.

In der Qualifikation musste Reitz kämpfen, da die in Baku antretenden Schützen ein hohes Niveau zeigten: „Mit 584 Ringen bin ich verdient in das Finale eingezogen – das ist immer die Marke für das Finale. Der Eingang war mit 583, das war schon hochkarätig“, so Reitz. Mit ihm gelang auch Florian Peter (584)  der Einzug unter die besten acht Schützen, am Ende belegte Peter einen hervorragenden fünften Platz. Oliver Geis (14. Platz, 577), Emanuel Müller (19. Platz, 575) und Mathias Putzmann (24. Platz, 569 – die beiden Letztgenannten außer der Konkurrenz) komplettierten das DSB-Ergebnis. Für Reitz war Baku definitiv eine Reise wert: „Insgesamt waren das schöne Wettkämpfe und Ergebnisse für mich mit insgesamt zwei Medaillen.“

Skeet: Wißmer stark nach Comeback, Wenzel mit Pech

Lange war nichts von Nele Wißmer zu hören. Die 25-jährige Skeetschützin musste sich Anfang November 2021 einer Schulter-Operation unterziehen und konnte sechs Monate nicht trainieren. Umso beeindruckender ist ihre Rückkehr auf die internationale Bühne zu bewerten: Mit 119 Treffern qualifizierte sie sich als Fünfte für das Halbfinale, in das sie ordentlich startete: „Das Finale ärgert mich. Ich habe mich von einer Kleinigkeit aus dem Konzept bringen lassen. Ich hatte mit dem Schiedsrichter nach zehn Scheiben eine kleine Diskussion. Zwar habe ich Recht bekommen, dennoch habe ich meine Lockerheit etwas verloren“, so Wißmer. Insgesamt fiel das Fazit aber positiv aus: „Der Wettkampf war für mich alles in allem ein Erfolg nach der langen Corona-Pause und meiner Schulter-Operation. Mit dem Ergebnis des Vorkampfs bin ich zufrieden, jetzt freue ich mich auf die Team- und Mixed-Team Wettkämpfe!“

Der Wettkampf war für mich alles in allem ein Erfolg nach der langen Corona-Pause und meiner Schulter-Operation!

Nele Wißmer nach ihrem Comeback auf internationaler Bühne

Mit Christine Wenzel hatte eine zweite DSB-Schützin die Möglichkeit, in die entscheidende Phase einzugreifen. Ihre 117 Treffer ließen sie in das Stechen einziehen, ehe sie das Glück verließ: „Genau bei der ersten Dublette ging die Flinte kaputt. Leider konnten wir sie nicht reparieren und sie musste eine andere Waffe nehmen und schoss vorbei“, berichtet Bundestrainer Axel Krämer vom Pech des Routiniers, die somit 13. wurde. Nadine Messerschmidt kam am Ende auf Platz 23 (112) und musste der zuletzt hohen Belastung etwas Tribut zollen.

Auch die deutschen Männer zeigten keinen schlechten Wettkampf. Tilo Schreier schoss sich mit 121 Treffern auf Platz 16, eine Scheibe fehlte zum Shoot-off um einen Finalplatz. Felix Haase hatte einen katastrophalen Start mit 19 Treffern und landete am Ende noch bei 116 Treffern (41. Platz), Vincent Haaga schaffte eine Scheibe mehr (38. Platz): „Unser Team hat eine solide Basis hingelegt. Tilo fehlte nur eine Scheibe zum Finale, Felix hat nur mit einer 19 begonnen, aber dann auf 116 hochgeschossen, was zeigt, dass seine Fähigkeiten da sind, um ins Finale zu schießen. Bei Vincent hat sich – wie bei Nadine - die Belastung gezeigt. Generell gilt: Das Fundament ist da, jetzt müssen wir das Hochhaus bauen.“

Der Weltcup endet aus deutscher Sicht noch mit den Skeet-Wettbewerben in der Mannschaft und im Mixed.

Das deutsche Team in Baku

Flinte: Nadine Halwax, Kathrin Murche, Bettina Valdorf, Marco Kroß, Andreas Löw, Paul Pigorsch (alle Trap), Nadine Messerschmidt, Christine Wenzel, Nele Wißmer, Vincent Haaga, Felix Haase, Tilo Schreier (alle Skeet)

Pistole: Svenja Berge, Monika Karsch, Sandra Reitz, Michelle Skeries, Doreen Vennekamp (alle Luftpistole und Sportpistole), Paul Fröhlich, Michael Heise, David Probst, Michael Schwald (alle Luftpistole), Christian Reitz, Oliver Geis, Emanuel Müller, Florian Peter, Mathias Putzmann (alle Schnellfeuerpistole)

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