Weltcup

Weltcup Kairo: Reitz wird Vierter, Beer Achte

23.02.2023 15:23

Zwar ohne Medaille, aber mit Platz vier für Christian Reitz (Schnellfeuerpistole) und Rang acht für Jolyn Beer (KK-Gewehr 3x20) endete der Weltcup in Kairo/EGY (19.-23. Februar) erfolgreich für die DSB-Schützen, die lediglich in einem der Finals in Ägypten nicht vertreten waren.

Foto: DSB / Christian Reitz zeigte bei seinem ersten internationalen Auftritt in diesem Jahr ansatzweise seine großen Qualitäten.
Foto: DSB / Christian Reitz zeigte bei seinem ersten internationalen Auftritt in diesem Jahr ansatzweise seine großen Qualitäten.

Schnellfeuerpistole: Reitz bis zum Medaillenmatch konstant

Nach einem ordentlichen Start verlief die zweite Serie für Christian Reitz im Medaillenmatch wenig verheißungsvoll. Zunächst setzte er zwei Treffer, dann blinkten jedoch alle drei Lampen rot. Und da auch in der dritten Serie nur drei Treffer gelangen, geriet er ins Hintertreffen. Da half ihm auch eine perfekte Fünf-Treffer-Serie nicht mehr, Reitz musste sich mit dem undankbaren vierten Platz begnügen und analysierte: „Der Anfang verlief einfach nicht gut, es war ein technisches Problem, ich bin bei der Drehbewegung nicht richtig in die Mitte gekommen und habe dann versucht, etwas zu tricksen, was aber bei vier Sekunden logischerweise nicht immer funktioniert.“ Zwar hatte er sich eine Medaille erhofft, sah es aber nicht als tragisch an: „Das ist nicht so dramatisch, wir sind noch früh in der Saison. Der Vorkampf hat gut funktioniert, und das Finale werde ich im Verlauf der Saison auch noch lernen!“

Im Halbfinale bekam es Reitz mit Weltmeister Clement Bessaguet (FRA), Ruslan Lunev (AZE) und dem Ägypter Omar Abdelhady Mohamed zu tun. In der ersten Serie setzten alle Schützen vier Treffer, dann übernahm Reitz die Führung, die er bis zum Ende nicht mehr abgab und sich gemeinsam mit Bessaguet (jeweils 14 Treffer) für das Medaillenmatch qualifizierte.

Foto: DSB / Schoss über die gesamte Dauer einen starken Wettkampf, ehe zwei Schüsse im Stehend-Anschlag eine bessere Platzierung verhinderten: Jolyn Beer.
Foto: DSB / Schoss über die gesamte Dauer einen starken Wettkampf, ehe zwei Schüsse im Stehend-Anschlag eine bessere Platzierung verhinderten: Jolyn Beer.

In der Qualifikation hatten die deutschen Schützen die hervorragende Ausgangsposition – Florian Peter lag auf Position zwei, Christian Reitz und Oliver Geis auf den Plätzen acht und neun – nicht nutzen können. Lediglich Reitz steigerte sich am zweiten Tag (294) und kam auf gute 585 Ringe („Mit dem Vorkampf war ich sehr zufrieden, 585 ist ein wunderschönes Ergebnis!“), die Platz drei bedeuteten. Peter stürzte in der letzten Serie des zweiten Halbprogramms ein wenig ab und brachte nur 284 Ringe auf die Scheibe – das Gesamtergebnis war somit 579 Ringe und bedeutete Platz elf. Damit hatte er einen Ring mehr vorzuweisen als Oliver Geis, der es auf 578 Ringe und Platz 14 brachte. Ein großer Lichtblick war Junior Fabian Otto, der außerhalb der Konkurrenz startete, und tolle 584 Ringe schoss – damit wäre er als Vierter in das Finale eingezogen. Weniger gut lief es bei Aaron Sauter (ebenfalls außer Konkurrenz), der im zweiten Halbprogramm zwei schwache Serien dabei hatte und lediglich 566 Ringe erzielte. Bundestrainer Detlef Glenz fasste zusammen: „Leider hatten wir nur Christian im Finale und dort hatte er einen schlechten Start. Fabian, unser Jüngster, hatte einen Super-Wettkampf, die anderen Drei konnten ihre guten Ergebnisse des ersten Tages nicht bestätigen. Wir sind auf dem richtigen Weg Richtung WM in Baku, haben aber noch einige Baustellen.“

KK-Gewehr Frauen: Zwei Schüsse kosten Beer vordere Platzierung

Im Finale der besten acht Schützinnen gruppierte sich Jolyn Beer von Beginn an im Vorderfeld. Sowohl kniend als auch liegend schoss die Olympia-Sechste von Tokio sehr konstant. Platz drei mit lediglich 1,0 Ringen Rückstand auf Platz eins war die Folge, sodass – wie immer im Dreistellungskampf – der Stehend-Anschlag die Entscheidung über die Platzierungen geben musste. Und in diesem begann die 28-Jährige mit zwei fatalen Schüssen (8,4 und 8,1), die ihre gute Ausgangsposition zunichtemachten. Zwar stabilisierte sich Beer in der Folge, ihr Abrutschen auf Platz acht konnte sie jedoch nicht verhindern, sodass sie als Erste den Stand verlassen musste.

In der Qualifikation hatte Beer vor allem in den ersten beiden Stellungen geglänzt: 198 Ringe kniend und perfekte 200 Ringe liegend waren die Grundlage für den starken dritten Platz mit 590 Ringen hinter den beiden Norwegerinnen Stene und Duestad. Auch die anderen deutschen Starterinnen schossen nicht schlecht, hatten aber mindestens eine Stellung dabei, in der sie Ringe liegenließen. Lisa Müller verfehlte als Elfte mit 586 Ringen um einen Ring das Finale der besten acht Schützinnen, ihr Liegendanschlag kostete ihr das Finale. Anna Janßen als 14. hatte ebenfalls Probleme im Liegendschießen (192), sodass am Ende „nur“ 585 Ringe zustande kamen. Denise Palberg, die außer Konkurrenz schoss, kam auf 586 Ringe und hätte mit einem besseren Stehend-Anschlag (191).

Das deutsche Team in Kairo

Gewehr: Jolyn Beer (Neustadt am Rübenberge), Anna Janßen (Freising), Lisa Müller (Weingarten), Denise Palberg (Holzwickede), Tom Barbe (Lichtenfels), Maximilian Dallinger (Haar), David Koenders (Eching), Maximilian Ulbrich (Wielenbach)

Pistole: Svenja Berge (Bad Camberg), Sandra Reitz (Regensburg), Michelle Skeries (Potsdam), Monika Karsch (Regensburg), Doreen Vennekamp (Steinbach-Hallenberg), Philipp Grimm (Freiberg am Neckar), Michael Schwald (Lörrach), Robin Walter (Reichenbach)

Schnellfeuerpistole: Christian Reitz (Regensburg), Oliver Geis (Bad Camberg), Florian Peter (Obertshausen), Aaron Sauter (Oberzent), Fabian Otto (Heringen)

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