Bogensport

In Berlin wird mit ca. 600 Teilnehmenden aus 100 Nationen gerechnet. Jede Nation darf maximal zwölf Athleten (drei Frauen und Männer Recurve, drei Frauen und Männer Compound) stellen, es gibt natürlich einige Länder, in denen nur das eine oder das andere geschossen wird.

Die „großen“ Bogen-Nationen wie Südkorea, USA, China oder die Top-Europäer wie Frankreich, Großbritannien, Niederlande, Spanien oder Deutschland werden mit dem Maximum antreten und um die insgesamt 30 Medaillen (jeweils 15 in Recurve und Compound mit Einzel Frauen, Einzel Männer, Mixed, Team Frauen und Team Männer) kämpfen.

Keine Frage: Südkorea ist mit dem Recurvebogen die weltbeste Nation. Die koreanischen Frauen sind bei Olympischen Spielen seit Einführung des Team-Wettkampfes (seit 1988) ungeschlagen (!). Und von den 42 möglichen Olympiasiegen seit 1972 gingen 27 an Südkorea (Team: 16 von 19/Einzel: elf von 26). Im Einzel ist es Einzelkönnern anderer Länder durchaus möglich, die Phalanx der Koreaner zu durchbrechen, wie beispielsweise Mete Gazoz/TUR bei den Olympischen Spielen in Tokio oder der US-Amerikaner Brady Ellison bei der WM 2019 in Herzogenbusch, die Favoritenrolle bleibt aber immer den Bogen-Stars aus Korea vorbehalten.

Im Compoundbereich sieht es schon ganz anders aus. Dort gibt es nicht die Dominanz einer Nation, einzelne Schützen ragen heraus. So beispielsweise Mike Schloesser/NED, der in der Szene „Mr. Perfect“ genannt wird und 2022 u.a. zwei Weltcupsiege, den EM-Titel und das Weltcupfinale gewann. Oder sein Pendant bei den Frauen, die Kolumbianerin Sara Lopez, die 2022 bereits zum siebten Mal das Weltcupfinale für sich entschied und bei der WM in Yankton/USA 2021 die Maximalausbeute von drei WM-Titeln (Einzel, Team und Mixed) erreichte.