Bundesliga
Bundesligafinale Rotenburg an der Fulda: SB Freiheit und ST Hubertus Elsen schießen um Luftgewehr-Gold
Nord-Vizemeister SB Freiheit fordert Nordmeister ST Hubertus Elsen am Sonntag, 9. Februar, beim Bundesligafinale in Rotenburg an der Fulda im Goldfinale heraus. Freiheit schaltete im Niedersachsen-Duell Titelverteidiger SV Wieckenberg mit 3:2 aus, Elsen setzte sich gegen die SSG Kevelaer mit 4:1 durch. Tickets gibt es noch an der Tageskasse, sowohl das Bronze- (10.30 Uhr) als auch das Goldmatch (13.30 Uhr) werden live auf Sportdeutschland.TV übertragen.

Halbfinals: Freiheit und Elsen setzen sich durch
Ergebnisse Halbfinale
SSG Kevelaer vs. ST Hubertus Elsen 1:4 (1980:1989)
SV Wieckenberg vs. SB Freiheit 2:3 (1982:1979)
SSG Kevelaer vs. ST Hubertus Elsen: 1:4 (1980:1989)
Beide Teams konnten bei den bisherigen 26 Auflagen jeweils vier Mal den Meisterspiegel gewinnen, nun wollten sich beide Mannschaften die Chance auf den fünften Titel sichern und zum alleinigen Rekordsieger aufschwingen. In der Vorrunde hatte es am letzten Wettkampftag einen knappen 3:2-Sieg für Elsen gegeben, zwei Stechen waren dazu notwendig. Nun traten sie erneut gegeneinander an, dabei vertrauten sowohl Kevelaers Trainer Simon Janßen als auch sein Gegenüber Heinz Reinkemeier auf die gleiche Formation wie im Viertelfinale. Die Begegnung begann völlig ausgeglichen, lediglich auf Position fünf im Duell zwischen Frank Janßen (Kevelaer) und Jessie Kaps gab es eine Differenz um einen Ring nach der ersten Serie. Kaps baute ihren Vorsprung aus und steuerte auf den ersten Zähler für Elsen hin, und auch Denise Palberg an Position drei war gegenüber Franziska Driessen nach 25 makellosen Schüssen im Vorteil. Und Lea Ruppel, die den Wettkampf gleich mit einer Neun begonnen hatte, anschließend aber bis zum 25. Schuss fehlerfrei (=10) blieb, lag auch gegen ihren Kontrahenten Marco Suppini vorne – es sah gut für den Nordmeister Elsen aus. Punkt eins ging definitiv an Elsen, denn Palberg blieb fehlerfrei und schoss die perfekte 400, ehe Alexander Thomas für seine Farben ausglich. Dann erhöhte Ruppel für Elsen auf 2:1 und so war es Kaps vorbehalten, den notwendigen dritten Zähler beizusteuern. Ihr 397:392 gegen Franka Janßen brachte die Entscheidung. Kurios: Das Spitzenduell zwischen Anna Janßen und Istvan Peni endete wegen einer Neun im 38. Schuss von Janßen mit 399:400. Palberg zeigte sich begeistert: „Es hat so gut gepasst bei mir, es hat so viel Spaß gemacht, einfach nur Zehner zu schießen. Es ist immer etwas Besonderes! Wir hatten uns natürlich erhofft, ins Goldfinale einzuziehen, aber das Niveau ist mittlerweile so hoch, es kann alles passieren. Das 4:1 gegen Kevelaer sieht krass aus, aber es war so eng und spiegelt den Verlauf ja gar nicht so wider. Das Goldfinale ist der krönende Abschluss, die Kirsche auf der Torte. Aber wenn man im Goldfinale steht, will man natürlich Gold gewinnen.“

SV Wieckenberg vs. SB Freiheit: 2:3 (1982:1979)
Das Halbfinale versprach Spannung pur, schließlich hatte es im sechsten Wettkampf der Vorrunde ein umkämpftes 3:2 (1984:1986) nach Stechen für Wieckenberg gegeben. Während Freiheit auf die fünf Viertelfinalschützinnen setzte, nahm Wieckenbergs Meistertrainer Horst-Dieter Ruschel eine Veränderung auf Position eins vor: Für die Schweizer Olympiasiegerin Chiara Leone schoss nun der Norweger Henrik Larsen. Doch der erwischte im Duell mit seiner Landsfrau Jeanette Hegg Duestad einen schweren Start (98 Ringe) und lief diesem Rückstand hinterher. Dafür lag Robin Zissel für Wieckenberg gegen Jolyn Beer mit vier Ringen in Front, alle anderen Begegnungen hatten höchsten eine Differenz von einem Ring. Dennis Welsch brachte als „Schnellschütze“ – er war nach 26 Minuten mit seinem 40-Schuss-Programm fertig – den Titelverteidiger mit 399 Ringen in Führung. Gegnerin Melanie Rosenthal hatte bereits zwei Neuner auf dem Konto. Robin Zissel sorgte für das 2:0, das aber Jeanette Hegg Duestad und Hannah Steffen egalisierten. Somit fokussierte sich alles auf Position fünf zwischen Melissa Ruschel und Michaela Müller-Thöle. Einen Ring hatte Thöle vor ihren letzten sechs Schüssen Vorsprung, und die routinierte Schützin ließ sich nicht vom Lärmpegel und der Hektik um sie herum beeinflussen. Nach der letzten Zehn jubelte das Freiheit-Lager, Müller-Thöle ballte die Faust und sagte im Anschluss: „Ich bin wahnsinnig stolz und überwältigt, dass wir morgen um Gold schießen. Ich habe geahnt, dass es auf mich ankommt und es eng war. Ich wollte keinen Ring verschenken, weil ich keine Lust auf ein Stechen hatte. Ein zweites Mal den Spiegel zu gewinnen, wäre großartig, eine Medaille haben wir ja sicher. Und außerdem können wir nochmals ausschlafen.“ Das Niedersachsen-Duell ging dieses Mal an Freiheit, die den Titelverteidiger entthronten und selbst nun nach dem zweiten Gold (2018) in der Vereinsgeschichte greifen.
Viertelfinals: 4:0 für den Norden
Damit konnte vor Beginn des Bundesligafinals nicht unbedingt gerechnet werden: Die Nordklubs setzten sich in den Vergleichen mit dem Süden allesamt durch und machen somit die Medaillen unter sich aus.
SSV Kronau vs. ST Hubertus Elsen 2:3 (1980:1982)
SSG Dynamit Fürth vs. SSG Kevelaer 2:3 (1971:1983)
SV Petersaurach vs. SB Freiheit 1:4 (1974:1980)
SV Pfeil Vöhringen vs. SV Wieckenberg 2:3 (1986:1984)
SSV Kronau vs. ST Hubertus Elsen: 2:3 (1980:1982)
Der hoch gehandelte Süden lag im Vergleich mit den Nordklubs 0:3 hinten, und es drohte der nächste Niederschlag, denn Elsen ging als Nordmeister als Favorit in das Duell mit den Kronauern, die quasi als „lucky loser“ in das Bundesligafinale eingezogen waren. Beide Teams begannen stark, Elsen schoss auf den Positionen zwei bis fünf jeweils mit 100 Ringen an, Kronau hielt mit Lana Wurster und Nele Stark dagegen. Ausgerechnet auf der Spitzenposition mit Larissa Wegner und Istvan Peni wurden in Durchgang eins die schwächsten Ergebnisse geschossen (jeweils 98). Nach lediglich 21 Minuten hatte Annabelle Lotter für Kronau ihr Programm fertiggeschossen und Kontrahentin Lea Ruppel 397 Ringe vorgelegt. Die behielt die Nerven und schoss exakt einen Ring mehr, ansonsten wurde aus einem scheinbar sicheren Erfolg der Elsener auf einmal eine ganz „enge Kiste“, weil dem Nordmeister an mehreren Positionen Neuner unterliefen. Jessie Kaps punktete für Elsen, Hannah Göransson für Kronau, auf den Positionen eins und drei musste ein Stechen über den Halbfinaleinzug entscheiden. Das erste Stechen zwischen Lana Wurster und Denise Palberg endete bereits mit dem ersten Schuss pro Kronau (10,6:9,9), sodass Peni gegen Wegener die finale Entscheidung bringen musste. Und das Duo trieb es auf die Spitze: Beide lieferten zunächst drei hohe Zehnerwertungen, ehe es mit dem vierten Schuss in die Zehntelwertung ging. Peni legte eine 9,9 vor, Wegener brachte eine 9,7 auf die Scheibe. Somit entschied eine Winzigkeit um den Einzug in das Halbfinale.
SSG Dynamit Fürth vs. SSG Kevelaer: 2:3 (1971:1983)
Schafft es auch das zweite Team von Dynamit in das Halbfinale? Oder setzen sich die „Tiger“ aus Kevelaer mit den Janßen-Schwestern Anna (an eins) und Franka (an fünf) durch? Diese Fragen wurden in den 50 Minuten des dritten Viertelfinals geklärt, und das ziemlich schnell: Während Kevelaer in den ersten 23 Schuss eine Neun „unterlief“, hatte das junge Team aus Fürth bereits acht Mal das Zentrum verfehlt. Auf allen fünf Positionen lagen die Rheinländer nach der ersten Serie vorne, auf den Positionen drei bis fünf (Franziska Drießen, Alexander Thomas, Franka Janßen) nach zwei Zehnerserien komfortabel mit drei bis vier Ringen. Und dieser Vorsprung reichte Kevelaer, da machtes auch nichts aus, dass die Spitzenpositionen eins und zwei an Fürth gingen: Klavdija Jerovsek punktete gegen Anna Janßen (399:398), Xenia Mund gegen Marco Suppini (398:396).
SV Petersaurach vs. SB Freiheit 1:4 (1974:1980)
So ein Bundesligafinale ist dann doch noch etwas anderes als ein Vorrunden-Wettkampf. Das bekamen die Fans auf den Positionen eins und zwei zu sehen, denn allen vier Top-Schützinnen, Jeanette Duestad, Hannah Steffen (Freiheit), Barbara Schläpfer und Vanessa Gleißner (Petersaurach), unterliefen im zweiten Schuss bereits eine Neun. Überhaupt herrschte gewaltige Frauen-Power in diesem Nord-Süd-Duell, denn mit Justus Ott gab es lediglich einen Mann in diesem Zehnerfeld. Und auch Ott konnte nicht verhindern, dass sein Team frühzeitig ins Hintertreffen geriet, die Zwischenrechnung deutete auf einen 4:1-Sieg der Niedersachsen hin. Und so kam es denn auch: Steffen sorgte für das 1:0, Duestad und Michaela Müller-Thöle sorgten nahezu zeitgleich für die Punkte zwei und drei für Freiheit, das damit relativ ungefährdet in das Halbfinale gegen Wieckenberg zog. Melanie Rosenthal punktete ebenfalls, Theresa Schnell gelang der Ehrenpunkt für Petersaurach.
SV Pfeil Vöhringen vs. SV Wieckenberg 2:3 (1986:1984)
Das Bundesligafinale begann gleich mit einem echten „Kracher“, der Neuauflage des Goldfinals aus dem vergangenen Jahr. Damals hatte Wieckenberg mit 3:2 die Oberhand behalten und den begehrten Meisterspiegel geholt. An Position eins duellierten sich die Schweizer Olympiasiegerin Chiara Leone für Wieckenberg und der DSB-Kaderschütze Maximilian Dallinger für Vöhringen. Leone erwischte einen schweren Start, setzte gleich ihren ersten und siebten Schuss in die Neun und lief somit von Beginn an einem Rückstand hinterher. Der fehlerfreie Jiri Privratsky sorgte mit einer perfekten 400 für den zweiten Zähler für den Südmeister, während auf den Positionen vier und fünf Wieckenberg mit Dennis Welsch und Melissa Ruschel punkteten. Somit lief alles auf die Position drei hinaus, wo Anita Mangold und Robin Zissel Seite an Seite standen. Zissel war früher fertig und legte 398 Ringe vor, Mangold durfte sich bei ihren letzten sieben Schüssen keinen „Patzer“ mehr erlauben, um das Stechen zu erreichen. Das gelang ihr nicht, der 38. Schuss landete in der Neun, somit musste sich der Südmeister erneut dem Titelverteidiger geschlagen geben und die erste Saisonniederlage überhaupt hinnehmen.
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