Bundesliga
Bundesliga Luftgewehr: Vöhringen und Elsen marschieren
Was für ein Wochenende in der Bundesliga Luftgewehr! Vöhringen kratzte am Rekord und ist mit Elsen einzig ungeschlagenes Team, neun 400-er Serien wurden geschossen, Stechen mussten mehrfach über Erfolg und Misserfolg entscheiden und im Team wurden die 1980 Ringe gleich 18 (!) Mal „geknackt“.
Norden: „Mama“ Blos springt erfolgreich für die Kinder ein
Der ST Hubertus Elsen, bereits im Vorfeld der Saison als klarer Mitfavorit auserkoren, setzte seine „Ungeschlagen-Serie“ fort und gewann doppelt 4:1 gegen Kamen und Müllenborn. Dabei überzeugte vor allem Lea Ruppel mit 400 bzw. 399 Ringen.
Dahinter folgen mit Meister Wieckenberg und der SB Freiheit zwei ambitionierte Teams (10:2-Punkte), die sich im direkten Duell gegenüberstanden und es superspannend machten. Am Ende der 200 Schuss auf jeder Seite hieß es 2:2, sodass ein Stechen zwischen Melissa Ruschel (Wieckenberg) und Lisa Rühling (Freiheit) entscheiden musste. Dreimal hieß es bei ganzen Ringen Gleichstand, der vierte Stechschuss brachte die Entscheidung: „Der vierte Stechschuss war entscheidend mit 10.2 zu 9,6 für mich. Wir sind sehr erleichtert, es war ein wichtiger Sieg gegen eine sehr starke Mannschaft, und nachdem das Match zum Großteil nach einem 4:1 für Freiheit aussah, sind wir froh, dass wir das noch für uns entscheiden konnten“, so Ruschel überglücklich. Fünf Wettkämpfe sind noch zu schießen, dabei gibt es eine Devise: „Als nächstes steht Müllenborn an, auch ein starker Gegner. Wir haben definitiv diese Saison gelernt, man darf niemanden unterschätzen und vor allem entscheidet der letzte Schuss das Match!“ Zwar kassierte Freiheit die erste Saisonniederlage, doch das Team zeigte sich hervorragend in Form und stellte mit 1989 Ringen im Match gegen Wissen (4:1) einen neuen Teamrekord auf.
Oben mit dabei ist auch die Ohligser SGem 75/03 und das durchaus überraschend. Denn am Wochenende musste der Klub auf Michelle und Bastian Blos verzichten, die bei den zeitgleich stattfindenden Studenten-Weltmeisterschaften in Neu-Delhi am Start sind. Aber „ohne Blos nichts los“, sagte sich der Verein, und so sprang Katja Blos, die Mutter der beiden, ein und sorgte für den entscheidenden Siegpunkt gegen das Team Wetterau. „Es war für mich das erste Mal, Bundesliga zu schießen und war etwas ganz anderes. Ich war mega aufgeregt und habe einfach versucht, mein Bestes zu geben.“ Das gelang prächtig - übrigens vor den Augen der Kinder, die per WhatsApp aus Indien dabei waren – denn Blos setzte sich im zweiten Stechschuss gegen Kevin Zimmermann durch: „Als ich mitbekommen habe, was Kevin für ein Ergebnis hatte, wusste ich, jetzt muss ich noch vier Zehner schießen und ich hab’s gemacht. Es war nicht leicht, aber ich habe es hinbekommen. Das Stechen war noch schlimmer für mich, ich habe einfach versucht, runterzukommen und zu schießen. Im ersten Schuss war ich zu lange auf der Scheibe und dann kam die Neun, aber dann habe ich einfach gedacht runterzukommen und Schuss und das war dann die 10,7“, erinnert sich Katja Blos. Tags darauf wurde gegen Braunschweig ebenfalls gewonnen (4:1), sodass sich das Punktekonto auf 8:4-Zähler füllte. „Das war überraschend, aber wichtig, so können wir etwas beruhigter in die nächsten Wettkämpfe starten. Unser Ziel ist es, drin zu bleiben und diesem Ziel sind wir ein großes Stück näher gekommen“, so Blos ganz routiniert.
Süden: Vöhringen fehlt ein Ring zum Rekord
Bärenstark! Der SV Pfeil Vöhringen dreht im Süden einsam seine Runden und zeigte am Wochenende zwei glänzende Auftritte. Gegen Bund München schossen Anita Mangold und Maximilian Dallinger die 400 und führten ihr Team zu 1989 Ringen und einem 5:0, was Münchens Teammanager Simon Muschiol Respekt abverlangte: „Wir sind mit dem Ergebnis zufrieden. Zwar hätten wir uns gegen Vöhringen zumindest engere Einzelpartien ausgerechnet, aber die Leistung des Teams von Vöhringen über das gesamte Wochenende war einfach bärenstark.“ Denn am zweiten Tag waren es Antonia Back und Amelie Anton, die perfekt agierten und gegen den nicht schwach schießenden SV Fenken keinen Punkt zuließen und mit 1993 Ringen nur um einen Ring unter dem aktuellen Rekord von Elsen lagen. "Da es meine ersten 400 waren, war der Wettkampf einfach Wahnsinn für mich. Genauso hab ich bei Amelie mitgefiebert und die Daumen gedrückt für ihre 400. Die Leistung der Mannschaft mit 1993 ist einfach bärenstark und das gleich vier Mal 400 geschossen wurden an vier verschiedenen Positionen ist einfach der Hammer. Als Mannschaft freuen wir uns auf die kommenden Matches, die noch ein paar schwere Aufgaben für uns bereit halten", sagte eine mehr als glückliche Antonia Back.
Hinter Vöhringen rangiert die SSG Dynamit Fürth, die gegen Diessen (2:3) die erste Saisonniederlage bezog, sich aber gegen Konkurrent SSV Kronau 3:2 durchsetzte. Kronau wiederum verlor auch das zweite Match gegen den SV Petersaurach (2:3), sodass der letztjährige Dritte auf Rang vier der Tabelle zurückfiel (8:4): „Obwohl wir tapfer gekämpft haben und in beiden Partien gute Leistungen zeigten, wollte der Sieg an diesem Wochenende einfach nicht gelingen. Nun richtet sich unser Fokus auf die kommenden Wettkämpfe, bei denen wir hoffentlich wieder zu alter Stärke zurückfinden“, meinte Lana Wurster.
Zwei Gewinner des Wochenendes waren definitiv die FSG Diessen, die die ersten zwei Saisonsiege landen konnten, sowie der SV Petersaurach, der sich mit zwei 3.2-Siegen auf Rang fünf der Tabelle (8:4) schob. Dabei hing das 3:2 gegen Prittlbach am seidenen Faden, aber die zwei notwendigen Stechen zwischen Iris Buchtmayer vs. Theresa Schnell sowie Lisa Stadler vs. Michael Höllwarth gingen beide an die Gäste. Dementsprechend glücklich war das Team: „Ich bin sehr zufrieden mit dem Wochenende. Wir hatten zwei sehr spannende Wettkämpfe und gegen Prittlbach haben wir sogar zwei Stechen für den Sieg gebraucht. Beide Mannschaften waren mit uns auf Augenhöhe, und man hätte davor nicht sagen können, wer die besseren Karten hat“, so Justus Ott, der für die nächsten Wettkämpfe noch keine richtige Devise ausgibt: „Wir müssen einfach schauen, dass wir genauso weiter kämpfen wie wir es bis jetzt getan haben, und dann werden wir sehen was dabei raus kommt.“
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