Deutsche Meisterschaften

DM Sportschießen München: Christian Reitz wird mit letzter Serie Deutscher Meister

29.08.2022 19:43

Die Stars mit der Schnellfeuerpistole standen zum Abschluss des „olympischen Wochenendes“ bei den Deutschen Meisterschaften Sportschießen in Garching-Hochbrück im Mittelpunkt. „Es war ja zu erwarten, dass dies ein spannender Wettkampf wird“, meinte Christian Reitz später. Denn der Olympiasieger von 2016 erwartete innerhalb des international sehr starken deutschen Kaders einen harten Kampf.

Foto: Harald Strier / Christian Reitz wird Deutscher Meister mit der Schnellfeuerpistole.
Foto: Harald Strier / Christian Reitz wird Deutscher Meister mit der Schnellfeuerpistole.

Der wurde ihm geboten, und er selbst steckte zur Begeisterung der zahlreichen Zuschauer in der Pistolenhalle mittendrin. Doch es war keiner aus der Garde der WM-Teilnehmer, der ihn bis zum Schluss stresste, sondern Emanuel Müller. Der Broistedter hatte erst spät im Jahr zu seiner Form gefunden und bangt für das nächste Jahr um seinen Kaderstatus. Auch Reitz meinte: „Er haut im Training immer wieder einen raus, und deshalb ist es schön, dass es für ihn jetzt auch mal im Wettkampf geklappt hat. Er hat unterstrichen, er kanns.“

Doch zum Titel reichte es nicht ganz, da stand dann doch Reitz mit seiner Erfahrung und Nervenstärke im entscheidenden Moment davor. Als es auf die Ziellinie mit der letzten Fünferserie ging, lagen beide mit 29 Treffern gleichauf. Doch Reitz legte vor und ließ keine Zweifel am Sieg aufkommen, traf alle fünf Ziele, während Müller nur noch dreimal erfolgreich war. Oliver Geis, der WM-Zweite von Granada 2014, gewann Bronze.

Bei den Junioren teilten drei der vier WM-Fahrer die Medaillen unter sich auf. Tobias Gsöll behauptete seinen Ein-Ring-Vorsprung durch zwei Treffer in der letzten Serie, die auch Markus Lehner erzielt. Damit siegte er mit 21 Treffern. Lehner hatte sich zuvor im erfolgreichen Stechen gegen Felix Hollfoth Silber gesichert.

Foto: Harald Strier / Hanna Bühlmeyer und Maximilian Dallinger holen Gold.
Foto: Harald Strier / Hanna Bühlmeyer und Maximilian Dallinger holen Gold.

In der Finalhalle standen zum Abschluss die inzwischen olympischen Disziplinen im Mixed mit den Luftdruckwaffen statt, allerdings in einem differierenden Modus zu den internationalen Gepflogenheiten. Die Bayern Hanna Bühlmeyer und Maximilian Dallinger entschädigten sich mit ihrem Luftgewehr-Sieg für wenig erfolgreiche Titelkämpfe, in denen beide nicht in die Einzelfinals kamen. Sie siegten mit 500,8 und damit 3,4 Ringen Vorsprung vor der rheinischen Kombination mit Sophie Petry und Bastian Blos. „Wir hatten schon etwas aufzuholen“, meinte Dallinger mit Blick auf den vorherigen DM-Verlauf, in dem er wie Bühlmeyer die Einzelfinals verfehlt hatten. „Da war schon Ernst dabei. Es war sehr viel Arbeit und mit Schweiß verbunden.“

Ständig wechselnde Führungen bestimmten das Finale im Luftpistolen-Mixed. Die Nationalschützen Andrea Heckner und Matthias Holderried aus Bayern siegten letztlich nach 473,5 Ringen und damit fast zwei Ringen Vorsprung auf Nathalie Schenken und Robin Walter aus Württemberg. Andrea Heckner strahlte nach ihrem zweiten DM-Titelgewinn über das ganze Gesicht: „Beim Mixed hat man einfach Spaß und eine Mannschaft.“

Eine Demonstration der Stärke lieferten die badischen Luftpistolen-Junioren ab. Mannschaft eins des Landesverbandes siegte vor Mannschaft zwei. Nach 471,2 Ringen wiesen dabei Celina Becker und Eduard Baumeister gleich 13,1 Ringe Vorsprung auf ihre Kollegen Mia Fuchs und Hugo Fries auf. Wie schon im Vorkampf hatten sie sich auch im Finale als das herausragende Team erwiesen.

Der Titel im Mixed bei den Luftgewehr-Junioren ging nach Westfalen. Linnea Schnerr und Nils Palberg gewannen in einem engen Finale mit 494,5 Ringen. Damit behaupteten sie einen Vorsprung von 1,3 Ringen auf das bayerische Duo Alyssa Ott und Florian Beer.

Auch im Trap fielen am Montag die Entscheidungen im Mixed, das ebenfalls, im Gegensatz zu Skeet, in Paris erstmals olympische Disziplin sein wird. Bei den Erwachsenen siegten mit Bettina Valdorf und Eicke Beckmann die Schützen aus Brandenburg. Sie hielten mit 45:41-Scheiben die westfälische Kombination Sabine Förster und Marcel Nauditt klar in Schach. Thüringen II mit Christiane Köhler und Steffen John sicherte sich nach 31 Scheiben Bronze.

Das Juniorenfinale trugen die Westfalen untereinander aus. Das Duo Sarah Bucken und Jonathan Simon setzte sich glatt mit 39:35-Treffern gegen Mareike Keeve und Michael Albrecht aus dem gleichen Landesverband durch. Das den Vorkampf mit elf Scheiben Vorsprung klar dominierende Duo Lena Hubbermann und Jannes Tiedt vom Nordwestdeutschen Schützenbund musste sich im Finale nach 28 Treffern mit Bronze begnügen.

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