Bei extrem schwierigen Windverhältnissen bestritten die besten acht Gewehrschützinnen den Dreistellungskampf. Dementsprechend waren viele Führungswechsel die Folge. Larissa Weindorf beispielsweise begann stark und ging nach einer hervorragenden zweiten Liegendserie in Front, ehe sie nach der nächsten Serie in der gleichen Stellung auf Platz sieben zurückfiel: „Im Finale war der Wind ein großes Problem für mich. Umso mehr freue ich mich, dass ich mich noch auf Platz fünf hochkämpfen konnte, nachdem es anfangs nicht so gut ausgesehen hatte“, so Weindorf im Anschluss. Ihr guter Stehend-Anschlag verhalf ihr zum Sprung im Klassement und dem Fazit: „Ich bin voll und ganz zufrieden!“  Ganz ähnlich klang Nele Stark, die gleich bei ihrem ersten großen internationalen Einsatz in das Finale eingezogen war. „Der Finaleinzug war das i-Tüpfelchen, aber ich war sehr nervös, auch wenn es sehr viel Spaß gemacht hat“, so die mit 18 Jahren Jüngste im deutschen Gewehrteam. In dem starken Teilnehmerfeld, in dem u.a. mit Sofia Ceccarello (ITA) die Damen-Europameisterin und mit Mary Tucker (USA) die (Luftgewehr-Mixed-) Silbermedaillengewinnerin von Tokio dabei waren, schoss Stark konstant, ehe sie durch die zweite Stehendserie ins Hintertreffen geriet. Der Auftritt hat aber Lust auf mehr gemacht, „ich freue mich auf weitere Wettkämpfe dieser Art.“
Bereits in der Qualifikation hatte das Duo mit 1171 (Weindorf) bzw. 1170 (Stark) als Sechste und Siebte geglänzt. „Ein Ergebnis von 1171 Ringen ist für so einen Wettkampf - und das nach so langer Zeit ohne internationalen Junioren-Wettkampf – bombastisch“, jubelte Weindorf. Pech hatte Anna Janßen, die mit 1169 Ringen Neunte wurde und vor allem im Liegendschießen ein, zwei Ringe liegen ließ. Lea Ruppel belegte mit 1133 Ringen Platz 45.

Der Finaleinzug war das i-Tüpfelchen!

Nele Stark zu ihrem Auftritt im KK 3x40-Wettbewerb

Auf dem Flintenstand fanden die deutschen Schützen gut in die Spur. Marius John machte es am besten und schoss sich mit starken 119 Treffern als Dritter in das Finale: „119 Scheiben ist meine persönliche Bestleistung, die ich im vergangenen Jahr erstmals geschossen habe. Aber bei einer WM ist es noch einmal ganz etwas anderes.“ Im Finale lief es dann nicht mehr so prächtig, nach den ersten zehn Schüssen hatte er bereits vier Fahrkarten geschossen, fünf weitere folgten und er schied als Sechster aus. Dennoch fiel sein Fazit positiv aus: „Ich bin grundsätzlich sehr zufrieden mit dem Wettkampf. Im Finale hat es nicht so geklappt, das ist aber auch nicht weiter schlimm. Es gehört immer ein bisschen Glück dazu, was ich heute nicht hatte. Trotzdem bin ich sehr zufrieden, es hat Spaß gemacht – und jetzt freue ich mich aufs Teamschießen.“ Denn im Teamwettbewerb mischen die Junioren als Qualifikations-Zweite vorne mit. Denn auch Malte Schnieders (114, 11. Platz) und Jonathan Simon (107, 25. Platz) wussten zu überzeugen.

Gleiches gilt für die Trap-Juniorinnen. Nadine Halwax (7. Platz) verfehlte erst im Shootoff das Finale der besten sechs Schützinnen. Mit 111 Scheiben hatte sie einen starken Wettkampf gezeigt, leider verfehlte sie die letzte der 125 Qualifikationsscheiben, sodass sie in das Stechen musste. "Insgesamt bin ich zufrieden mit meiner Leistung, ich denke, es war einer meiner besten Wettkämpfe bisher. Leider habe ich in der letzten Runde meine mentale Stärke nicht mehr beibehalten können und daraus resultierend auch das Shootoff nicht so gut gemeistert. Dennoch kann ich stolz auf meinen 7. Platz im internationalen Bereich sein und freue mich auf die zwei noch kommenden Wettkämpfe im Mixed und im Team." Mit Lena Hubbermann (109, 10. Platz) und Patricia Dannler (95, 19. Platz) war das deutsche Team drittbestes mit Kontakt zu den US-Amerikanerinnen auf Rang zwei.

Im Mixed-Wettbewerb KK-Liegendschießen greifen Larissa Weindorf & Max Braun nach der Goldmedaille. Das Duo qualifizierte sich mit 415,8 Ringen und 3,8 Ringen Vorsprung souverän für das Goldfinale, in dem es auf die US-Amerikaner trifft. Anna Janßen & Marc Hülsmann (410,9) verpassten das Bronzefinale hauchdünn. Sie waren aufs Komma ringgleich mit dem zweiten US-Team, hatten aber die schwächere Abschlussserie.

Im Team-Wettbewerb mit der Sportpistole belegten Vanessa Seeger, Nina Adels und Mia Fuchs mit 427 Ringen Platz sechs. Der Abstand zum Bronzefinale betrug acht Ringe.

Und im Schnellfeuerpistolen-Wettbewerb kann sich Fabian Otto nach Tag eins der Qualifikation Hoffnung auf das Finale machen. Er liegt mit 285 Ringen auf dem sechsten und letzten Finalplatz. Felix Hollfoth (278, 14. Platz) und Tobias Gsöll (274, 18. Platz) wollen mit einem guten zweiten Qualifikationstag noch Plätze gut machen.

Das DSB-Team in Lima

Gewehr: Max Ohlenburger, Max Braun, Marc Hülsmann, Justus Ott, Larissa Weindorf, Nele Stark, Anna Janßen, Lea Ruppel

Pistole: David Probst, Vincent Weimer, Hugo Fries, Eduard Baumeister, Vanessa Seeger, Nina Adels, Mia Fuchs, Jette Lippert

Schnellfeuerpistole: Fabian Otto, Tobias Gsöll, Felix-Luca Hollfoth

Trap: Jonathan Simon, Malte Schnieders, Marius John, Patricia Dannler, Lena Hubbermann, Nadine Halwax

Skeet: Rene Bundan, John Kellinghaus, Tim Krause, Isabell Wassing, Emilie Bundan, Anabella Hettmer