Weltmeisterschaften

Junioren-WM Sportschießen Lima: Gold und Bronze für Liegendschützen

04.10.2021 17:06

Im Liegendschießen waren und sind die DSB-Athleten traditionell stark – und so war es auch bei der Junioren-WM in Lima: Denn Anna Janßen gewann den WM-Titel und Max Braun packte mit Bronze noch einen obendrauf. Braun belegte zudem den starken sechsten Platz im Dreistellungskampf, während Vanessa Seeger als Neunte das Finale der besten Acht mit der Sportpistole knapp verpasste.

Foto: DSB / Anna Janßen ganz oben in der Mitte auf dem Treppchen bei der WM in Lima.
Foto: DSB / Anna Janßen ganz oben in der Mitte auf dem Treppchen bei der WM in Lima.

„Ich bin überglücklich, dass ich mit dem WM-Titel herausgekommen bin. Das hat keiner erwartet – ich auch nicht. Das freut einen umso mehr“, sagte Janßen danach lachend. Das deutsche Ausnahmetalent schoss sechs konstante Serien und hatte am Ende mit 623.3 Ringen exakt einen Ring Vorsprung auf die zweitplatzierte US-Amerikanerin Carolynn Tucker. „Ich war sehr konsequent und habe meine Technik sehr gut abrufen können. Dass ich damit so belohnt wurde, ist natürlich sehr schön“, so Janßen über ihren Gold-Coup und ihre zweite WM-Medaille in ihrer noch jungen Karriere (2017 Silber mit dem Luftgewehr). Larissa Weindorf (22. Platz, 613,7) und Lea Ruppel (35. Platz, 608,5) gelang es nicht, über sechs Serien Konstanz zu zeigen.

Vielleicht war Janßen auch von Teamkollege Max Braun beflügelt worden. Denn der hatte kurz vorher Bronze in einem „Herzschlagfinale“ gewonnen. Denn Braun war am Ende des Wettkampfes ringgleich mit dem US-Amerikaner James Kutz (beide 621,5), doch die letzte Serie sprach mit 103,9 zu 101,5 deutlich für Braun. Dabei sorgte der letzte Schuss für zusätzliche Dramatik: Braun schoss mit 9,8 seine einzige Neuner-Wertung in der letzten Serie, doch der Konkurrent brachte zwei Zehntel weniger auf die Scheibe. Marc Hülsmann als guter Sechster (619,9), Max Ohlenburger als 13. (615,8) und Justus Ott als 17. (611,7) zeigten einen insgesamt sehr gelungenen Mannschafts-Auftritt. Hülsmann sprach allen DSB-Teilnehmern aus der Seele: "Es war eine riesige Erfahrung für mich, und ich bin echt glücklich, hier schießen zu dürfen."

Und auch im olympischen Dreistellungskampf zeigten die DSB-Junioren einen guten Wettkampf. Braun zog als Siebter der Qualifikation in das Finale und schoss zu Beginn sehr vielversprechend. Nach dem Liegendanschlag hatte der führende Franzosen Kryzs lediglich 0,7 Ringe Vorsprung auf den fünftplatzierten Braun. Dann kam das Stehendschießen und das frühe „Aus“ des DSB-Talents im Kampf um die Medaillenplätze. Er startete mit einer 7,7! Zwar steigerte sich Braun in der Folge, doch dieser Schuss machte die hervorragende Leistung bis dahin etwas zunichte. Letztlich schied er als Sechster aus – dennoch eine hervorragende Leistung.
In der Qualifikation hatte Braun im Kniend- und Liegendanschlag den Grundstein für den Finaleinzug gelegt. Zwar ging ihm am Ende des Stehendanschlags ein wenig die Luft aus, doch mit einem Ring Vorsprung und insgesamt 1167 Ringen (393, 396, 378) qualifizierte er sich für die Top Acht. Und auch Max Ohlenburger als 14. (1157), Marc Hülsmann als 17. (1155) und Justus Ott als 19. (1154) zeigten gute Leistungen.

Foto: ISSF / Max Braun (2. v.r.) belegte im Dreistellungskampf mit dem KK-Gewehr den starken sechsten Platz.
Foto: ISSF / Max Braun (2. v.r.) belegte im Dreistellungskampf mit dem KK-Gewehr den starken sechsten Platz.

Eine WM-Medaille hätte sich auch Vanessa Seeger gerne gewünscht. Doch die beste deutsche Pistolenschützin findet in Lima nicht so in ihren Rhythmus wie gewohnt. Mit der Sportpistole belegte sie am Ende Platz neun mit 575 Ringen und verpasste das Finale um exakt einen Rang. Die vier Ringe, die ihr fehlten, verlor sie vor allem in der zweiten Serie im Duell-Teil (91 Ringe). Anschließend sagte sie: „Meine Gefühlslage ist etwas schwierig. Ich habe alles gegeben, aber ich habe mich in drei Serien rausgebracht. Der Großteil der Schüsse hat gezeigt, dass ich es kann! Dass es nicht gereicht hat, ist frustrierend, aber ich weiß, woran ich arbeiten muss, ich weiß aber auch, was ich jetzt schon kann.“ Nina Adels (20. Platz, 567) und Mia Fuchs (28. Platz, 559) komplettierten das deutsche Ergebnis.

Mit Platz sechs für John Kellinghaus & Annabella Hettmer (131 Treffer) sowie Rang elf für Rene Bundan & Isabel Wassing (122 Treffer) im Mixed endete die Skeet-Wettbewerbe, die in der Bronzemedaille für die deutschen Juniorinnen ihren Höhepunkt hatten. Nun übernehmen die Trapschützen den Flintenstand.

Das DSB-Team in Lima

Gewehr: Max Ohlenburger, Max Braun, Marc Hülsmann, Justus Ott, Larissa Weindorf, Nele Stark, Anna Janßen, Lea Ruppel

Pistole: David Probst, Vincent Weimer, Hugo Fries, Eduard Baumeister, Vanessa Seeger, Nina Adels, Mia Fuchs, Jette Lippert

Schnellfeuerpistole: Fabian Otto, Tobias Gsöll, Felix-Luca Hollfoth

Trap: Jonathan Simon, Malte Schnieders, Marius John, Patricia Dannler, Lena Hubbermann, Nadine Halwax

Skeet: Rene Bundan, John Kellinghaus, Tim Krause, Isabell Wassing, Emilie Bundan, Anabella Hettmer

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