Weltmeisterschaften
Schießsport-WM Baku: China gegen den Rest der Welt
1249 Athleten aus 101 Nationen sind bei der WM in Baku/AZE (17.-31. August) am Start. Sie alle streben nach Medaillen und – in den olympischen Disziplinen – nach einem der insgesamt 48 Quotenplätze für Paris 2024. Nach den ersten zwei Tagen lautet das Motto: „China gegen den Rest der Welt!“
Der Blick auf den Medaillenspiegel zeigt: China ist sehr gut vorbereitet auf diese Weltmeisterschaft. Nach den ersten fünf Entscheidungen – Luftpistole im Einzel und Team (Frauen und Männer) sowie Luftgewehr Mixed - erklang stets die chinesische Nationalhymne. Neben dem Edelmetall waren zwei Einzel-Quotenplätze für Paris 2024 die Belohnung. Lediglich bei der Mixed-Entscheidung mit der Luftpistole durften andere jubeln, Indien siegte vor der Türkei (Bronze ging an die Chinesen). Und auch im Skeet der Frauen geht das asiatische Team ausnahmsweise leer aus.
Dabei ist die Teamgröße nicht das entscheidende Kriterium: 36 Chinesen sind in Baku am Start. Zum Vergleich: Das deutsche Team umfasst 40 Athleten, ebenso viele hat die USA am Start, Südkorea (39) und Kasachstan (38) unwesentlich weniger. Die größte Mannschaft stellen – wie immer – die Inder mit 53 Athleten. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass im deutschen Team „nur“ 28 Sportler in den olympischen Disziplinen starten, bei den Chinesen sind es 35 und bei den Indern 40.
Die Inder sind – auch wenn es im Luftpistolen-Mixed Gold gab – die bisherige WM-Enttäuschung. Denn bei den Weltcups räumte das Land mit der weltweit höchsten Bevölkerungszahl ordentlich ab, in Baku stand kein Inder bzw. Inderin in den Einzelfinals der Druckluftdisziplinen. Und diese bestimmen die Asiaten seit jeher, während sie im Kleinkaliberbereich und in den Flintendisziplinen (noch) nicht das Niveau diktieren.
Man darf gespannt sein, ob sich die „chinesischen“ Tage von Baku fortsetzen und wie „der Rest der Welt“ gegen die quantitative und qualitative Stärke der Asiaten besteht.
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