Weltcup

Weltcup Changwon: Einmal Gold und dreimal Platz vier

18.07.2022 12:59

Äußerst erfolgreicher drittletzter Tag beim Weltcup in Changwon/KOR: Zunächst gewann das Trio Jolyn Beer, Anna Janßen und Lisa Müller Gold im KK-Dreistellungs-Wettkampf, anschließend verfehlten Nele Wißmer, Sven Korte (beide Skeet) und Florian Peter (Schnellfeuerpistole) als Vierte knapp eine Medaille. Oliver Geis komplettierte als Sechster mit der Schnellfeuerpistole das gute Ergebnis.

Foto: DSB / Im Fokus und ganz oben auf dem Treppchen: Anna Janßen, Lisa Müller und Jolyn Beer holten Gold im Teamwettbewerb im KK-Dreistellungskampf.
Foto: DSB / Im Fokus und ganz oben auf dem Treppchen: Anna Janßen, Lisa Müller und Jolyn Beer holten Gold im Teamwettbewerb im KK-Dreistellungskampf.

Die erfolgreichste Disziplin der deutschen Gewehrschützinnen ist zweifellos der Dreistellungskampf mit dem Kleinkaliber-Gewehr. Hier zeigten die DSB-Athletinnen in der Vergangenheit Weltklasse-Leistungen und aktuell auch in Changwon. Zunächst siegte Anna Janßen im Einzel, nun fügte sie an der Seite von Beer und Müller eine zweite Goldmedaille im Teamwettbewerb hinzu.

Bereits die Qualifikation hatte das deutsche Trio mit 1324 Ringen auf Platz eins beendet und auch aus Teil zwei gingen die Schützinnen von Bundestrainer Claus-Dieter Roth als Führende (881 Ringe) heraus und qualifizierten sich somit für das Goldfinale gegen Gastgeber Südkorea. Jolyn Beer liegend, Lisa Müller kniend und Anna Janßen starteten gut in das Finale, gingen 6:2 in Führung und bauten diese auf 10:4 aus. Zwar verkürzten die Koreanerinnen nochmals auf 13:11, doch zwei starke abschließende Serien (30,8 und 32,08!)) sorgten für das 17:11 und den DSB-Sieg: „Wir freuen uns sehr und haben am Ende auch verdient gewonnen“, resümierte Beer nach dem Match zurecht.

Skeet: Zweimal haarscharf an der Medaille vorbei

Foto: DSB / Erreichte mit Platz vier die bisher beste Weltcup-Platzierung in ihrer Karriere: Nele Wißmer.
Foto: DSB / Erreichte mit Platz vier die bisher beste Weltcup-Platzierung in ihrer Karriere: Nele Wißmer.

Bis zur zehnten Scheibe im Medaillenmatch lief alles prima für Nele Wißmer. Mit acht Treffern lag sie gleichauf mit der Französin Lucie Anastassiou an der Spitze. Dann schlichen sich jedoch die Fehler ein, von den nächsten sechs Scheiben ließ sie drei unberührt. Somit mussten die Scheiben 17 bis 20 die Entscheidung bringen, doch Wißmer hatte den Fokus verloren und verfehlte erneut drei Scheiben. Platz vier ist dennoch ihre bisher beste Platzierung im World Cup-Circuit. „Ein vierter Platz bringt immer ein bisschen Enttäuschung mit sich, aber im Großen und Ganzen bin ich natürlich glücklich über den Wettkampf. Die Tendenz der letzten Wettkämpfe spricht für sich, und ich freue mich sehr auf die EM und WM.“

Im Halbfinale erwischte Wißmer bei strömendem Regen einen perfekten Start und traf die ersten 13 Scheiben. Dann verfehlte sie von den nächsten elf Scheiben vier und geriet somit unter Druck. Diesem hielt sie stand, holte alle sechs ausbleibenden Scheiben vom Himmel und qualifizierte sich mit 26 von 30 möglichen Treffern für das Medaillenmatch. In der Qualifikation hatte Wißmer mit 71 Scheiben an Tag eins sehr stark begonnen. Davon zehrte sie ein wenig, denn an Tag zwei gelangen ihr nur noch 45 Treffer. Im Stechen um den Einzug in das Halbfinale erwies sie sich wieder treffsicher und gewann dieses gegen drei Konkurrentinnen. Christine Wenzel erwischte nicht den besten Wettkampf und belegte mit 108 Treffern Platz 24.

Sven Korte zeigte im Finale eine gute Leistung. 17 von 20 Scheiben traf er und damit genauso viele wie seine Konkurrenten Ben Llewellin (GBR) und Ahmad Khan (IND) – dieses Mal und anders als beim Trapfinale mit Paul Pigorsch wurde jedoch kein Stechen ausgetragen, sondern die Trefferzahl aus den Halbfinals herangezogen. Etwas fragwürdig und es wäre wünschenswert, wenn es klare und für alle nachvollziehbare Regeln geben würde. Für Korte dennoch ein großer Erfolg, erst einmal zuvor (Osijek 2021) hatte er Platz vier bei einem Weltcup erreicht.

Im Halbfinale zog Korte mit 25 von 30 möglichen Treffern auf Position zwei in das Medaillenmatch ein. Dabei profitierte er von einem hervorragenden Start – erst die 14. Scheibe traf er nicht.

In der Qualifikation zeigte sich Korte stabil über die fünf Serien. Einmal gelang ihm eine „Volle“, viermal verfehlte er jeweils eine Scheibe, damit zog er souverän in das Halbfinale ein. Tilo Schreier begann mit einer guten 24-er Runde, ließ dann aber pro Runde immer etwas zu viel liegen, die 114 Treffer reichten nur für Platz 27.

„Zwar war der Weltcup nicht breit besetzt, aber die Spitze war hier. Deswegen eine bärenstarke Leistung von den Beiden. Sie haben Selbstvertrauen getankt, die EM und WM können kommen“, zeigte sich Bundestrainer Axel Krämer zufrieden.

Schnellfeuerpistole: Zwei Schützen unter den Top 8

Im Medaillenmatch der besten vier Schützen erwischte Florian Peter einen denkbar schlechten Start: Nur jeweils zwei Treffer in den ersten drei Fünferserien ließen ihn früh hoch ins Hintertreffen geraten. Da half ihm auch eine Viererserie zum Abschluss nicht. Nach dreimal Platz fünf in Folge erreichte er dieses Mal den vierten Platz, es geht also auf konstant hohem Niveau aufwärts. Im Halbfinale hatte sich Peter etwas glücklich behauptet – 13 Treffer in vier Serien reichten zu Platz zwei und dem Einzug in das Medaillenmatch. Eine perfekte Fünferserie in Runde drei katapultierte ihn vom vierten auf den zweiten Platz. Gleiches hatte Oliver Geis in seinem Halbfinale vor, doch in diesem wurde deutlich höher geschossen. Und so reichten seine 14 Treffer nur zu Platz vier in seinem Match. „Zwar gab es dieses Mal keine Medaille, aber insgesamt bin ich zufrieden mit den gezeigten Leistungen“, übermittelte Bundestrainer Detlef Glenz.
In der Qualifikation hatten Peter (589) und Geis (586) vollauf überzeugt und auch Christian Freckmann (584) schoss stark. Er trat jedoch (leider) außer Konkurrenz an. Bei Andreas Meixner (573) verhinderten seine Vier-Sekunden-Serien (jeweils 90 Ringe) eine deutlich bessere Platzierung als Platz 24, Fabian Otto konnte bei seinem ersten Weltcup-Einsatz wichtige Erfahrungen sammeln und belegte mit 571 Ringen Platz 26.

Der deutsche Kader in Changwon

Gewehr: Jolyn Beer, Anna Janßen, Lisa Müller, Denise Palberg, Maximilian Dallinger, David Koenders, Dennis Welsch (alle LG und KK)

Flinte: Kathrin Murche, Bettina Valdorf, Steve Eidekorn, Andreas Löw, Paul Pigorsch (alle Trap), Nadine Messerschmidt, Christine Wenzel, Nele Wißmer, Vincent Haaga, Sven Korte, Tilo Schreier (alle Skeet)

Schnellfeuerpistole: Christian Freckmann, Oliver Geis, Andras Meixner, Fabian Otto, Florian Peter

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