Weltcup

Weltcup Rio de Janeiro: Dreifach-Gold für DSB-Team

14.04.2022 08:17

Der Mittwoch beim Weltcup in Rio de Janeiro stand ganz im Zeichen der Team-Wettbewerbe und des deutschen Teams: Bei sechs Entscheidungen gewannen die DSB-Schützen dreimal (!) Gold. Zunächst siegten Sandra und Christian Reitz im Luftpistolen-Mixed, anschließend triumphierte das Luftgewehr-Frauenteam in der Besetzung Anna Janßen, Lisa Müller und Anita Mangold, ehe die Luftpistolen-Männer mit Robin Walter, Paul Fröhlich und David Probst das Ganze veredelten. Diesen außergewöhnlichen Tag komplettierten die Luftpistolen-Frauen Sandra Reitz, Andrea Heckner und Doreen Vennekamp mit dem Gewinn der Bronzemedaille.

Foto: DSB / Liebe ist... gemeinsam Sport zu treiben und zu gewinnen.
Foto: DSB / Liebe ist... gemeinsam Sport zu treiben und zu gewinnen.

Zunächst sorgte das Ehepaar Reitz für deutsche Jubelschreie. Im Goldfinale lieferten sich die Regensburger ein Duell mit den Thailändern Tanyaporn Prucksakorn & Noppadon Sutiviruch. Dabei bog das schießende Ehepaar schnell auf die Siegesstraße und setzte sich mit 12:4 entscheidend ab. Zwar konnten die Asiaten nochmals punkten, aber mit einer finalen 20,5 (10,1 Christian & 10,4 Sandra) wurde der erste Weltcup-Sieg für das sympathische Ehepaar perfekt gemacht. Anschließend sagte Christian Reitz: „Das war natürlich super, und wir freuen uns tierisch über Gold. Im Goldmatch haben wir gezeigt, dass wir es drauf haben. Wir sind schon öfter als Familie angetreten. Einen Titel bei den European Games (Minsk 2019) hatten wir und zweimal Weltcup-Silber (Guadalajara und Changwon 2018), da ist es natürlich schön, wenn es jetzt zum ersten Mal zu Gold gereicht hat.“

Ähnlich dachte Sandra, die gestand: „Ich war schon sehr nervös, aber das lag nicht daran, dass ich neben Chris stand, sondern weil ich eine Finalnervosität habe, was mich aber nicht stört. Ich finde es sehr schön und angenehm, im Mixed oder im Team zu schießen, weil man nicht alleine ist. Es ist ein anderes Feeling, es macht ein bisschen mehr Spaß, man hat einen anderen Spirit.“ Und speziell auf ihr Zusammenwirken mit Ehemann Christian angesprochen meinte sie: „Mit Chris zusammen zu schießen, ist immer wieder etwas Besonderes, weil wir wahnsinnig gut miteinander schießen können. Wir haben immer bewiesen, dass wir als Mixed-Team unschlagbar sind. Es macht wahnsinnig viel Spaß und umso schöner, dass es heute mit der Goldmedaille belohnt wurde. Ich bin wahnsinnig happy.“

Die Qualifikation hatten Reitz & Reitz souverän mit 577 Ringen (Sandra 285 & Christian 292) gewonnen, das zweite DSB-Duo, Doreen Vennekamp & Robin Walter, kam mit 563 Ringen (Vennekamp 278 & Walter 285) auf Platz zwölf.

Foto: DSB / Strahlend mit Gold: Anna Janßen, Lisa Müller und Anita Mangold (v.l.).
Foto: DSB / Strahlend mit Gold: Anna Janßen, Lisa Müller und Anita Mangold (v.l.).

Luftgewehr Frauen: Janßen führt das Team zu Gold

Im Goldfinale traf das Trio Anna Janßen, Lisa Müller und Anita Mangold auf die favorisierten Norwegerinnen. Doch von Beginn an zeigten die DSB-Schützinnen keinen Respekt und ließen die Gegnerinnen nicht wegziehen. So ging es über 4:4, 8:8 und 11:11 in die entscheidende Phase. Und in dieser führte Janßen ihr Team mit ihren drei abschließenden Schüssen (10,5 / 10,8 / 10,9) zu den entscheidenden Punkten und zum 16:12-Erfolg. Bundestrainer Claus-Dieter Roth freute sich sichtlich, die drei Goldmädels zeigten die Siegerfaust und herzten sich. Mangold sagte danach: „Es fehlen mir die Worte. Es ist mein erster Weltcup, und ich habe direkt Gold mit Anna und Lisa gewonnen. Es ist einfach unglaublich, und ich werde noch ein paar Tage brauchen, um das alles zu realisieren.“

Die Qualifikation wurde mit 934,0 Ringen zunächst auf Rang fünf beendet, wobei vor allem Janßen und Müller sehr stark agierten. In der Runde der besten acht Teams steigerte sich auch Mangold, sodass mit 625,1 Ringen – ringgleich mit den Norwegerinnen – das Goldfinale perfekt gemacht wurde.

Im Team-Wettbewerb der Männer schlossen David Koenders, Maximilian Dallinger und Max Ohlenburger die Qualifikation auf Platz sechs (944,4 Ringe ab). In Teil zwei konnte sich das Trio nicht platzierungsmäßig verbessern – 618.9 Ringe waren zu wenig, um in Medaillennähe zu kommen. „Das war eine stabile Leistung, vor allem David hat seine Strategie konsequent durchgezogen, das hat mir gefallen“, so Roth.

Luftpistole Männer: Die Neugierde nach Gold

Die Luftpistolen-Männer hatten sich das Finale der Luftgewehr-Kolleginnen wohl gut angesehen, denn auch sie waren gegen Finalgegner Iran mit Olympiasieger Javad Foroughi Außenseiter. Und nach einem 2:6-Start berappelte sich das Trio, glich aus (8:8) und ging in Führung (12:8). Auch die Auszeit der Iraner konnte das deutsche Team nicht mehr von der Siegerstraße abbringen, mit einer 29,3 war der Coup und das 16:10 perfekt. Fröhlich fand eine plausible Erklärung für den Gold-Coup: „Robin und Christian hatten im Einzel ja Silber und Bronze gewonnen und wir haben uns gefragt, wie die Goldmedaille aussieht. Jetzt wissen wir es!“ Probst ergänzte: „Es hat Mega-Spaß gemacht!“

Bereits in den Runden zuvor hatten die DSB-Männer ihre Qualitäten gezeigt: Platz zwei in der Qualifikation (864 Ringe) und auch Platz zwei in der zweiten Qualifikationsphase (575 Ringe), wobei die drei Schützen stets sehr eng beieinander lagen.

Luftpistole Frauen: Souveräner Sieg gegen Brasilien

Keinen goldenen Abschluss, aber einen, der mit der Bronzemedaille und der damit vierten Medaille des Tages belohnt wurde, gab es durch die Pistolen-Frauen. Im Bronzefinale setzten sich Sandra Reitz, Andrea Heckner und Doreen Vennekamp souverän 16:6 gegen Gastgeber Brasilien durch.
Nachdem in Teil eins der Qualifikation noch Platz zwei (858 Ringe) zu Buche stand, rutschte das Trio im zweiten Teil auf Platz drei ab (563 Ringe) – zwei Ringe fehlten zum vierten Goldfinale.

Das deutsche Team in Rio

Gewehr: Anna Janßen, Tina Lehrich, Anita Mangold, Lisa Müller, Maximilian Dallinger, David Koenders, Max Ohlenburger

Pistole: Andrea Heckner, Monika Karsch, Sandra Reitz, Doreen Vennekamp, Paul Fröhlich, David Probst, Robin Walter, Christian Reitz, Oliver Geis, Florian Peter

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