Weltcup

Weltcup Rio de Janeiro: Silber für Vennekamp & Janßen

16.04.2022 15:37

Die Erfolgsnachrichten vom Weltcup in Rio de Janeiro reißen nicht ab: Zunächst gewann am Karfreitag Doreen Vennekamp die Silbermedaille mit der Sportpistole, am Ostersamstag legte Anna Janßen mit Silber im KK-Dreistellungkampf nach. Lisa Müller verfehlte als Sechste knapp die zweite Medaille in diesem Wettbewerb.

Foto: DSB / Zunächst gewann Doreen Vennekamp mit der Sportpistole die Silbermedaille.
Foto: DSB / Zunächst gewann Doreen Vennekamp mit der Sportpistole die Silbermedaille.

Zunächst gab es Jubel im deutschen Pistolen-Lager. Denn Doreen Vennekamp zeigte einen hervorragenden Wettkampf von der Qualifikation bis zum letzten Schuss im Finale. Dabei erwischte die Olympia-7. von Tokio im Medaillenmatch mit den besten vier Schützinnen mit nur einem Treffer in der Auftaktserie einen schwachen Start, steigerte sich dann aber erheblich und musste sich am Ende lediglich ihrer überragenden Teamkollegin von der Sgi Waldenburg, der Französin Camille Jedrzejewski, geschlagen geben. Diese setzte 17 Treffer in Folge (!) und siegte am Ende mit 32:25 Treffern – für Vennekamp war es das zweite Weltcup-Silber nach 2018 in Guadalajara/MEX.Es folgte eine herzliche Umarmung der beiden Teamkameradinnen, die im Februar gemeinsam den Titel in der Bundesliga gewannen, und Vennekamp zeigte sich zufrieden: „Ich freue mich sehr. Ich hatte mir fest vorgenommen, ins Finale zu kommen und hatte mir dort auch eine Medaille vorgenommen. Ich weiß, dass ich es kann und ich war gut drauf. Camille war unglaublich und so freue ich mich, dass Waldenburg Gold und Silber gewonnen hat.“

Der Sprung in das Medaillenmatch hing nach der ersten Serie im Halbfinale jedoch am seidenen Faden. Denn Vennekamp hatte in der ersten Fünferserie gegen drei französische Schützinnen nur einen Treffer und in Serie zwei auch nur zwei. Mit dem Rücken zur Wand setzte sie in der dritten Serie aber alle Schüsse ins Zentrum und erzwang so ein Stechen, das sie mit einer Viererserie für sich entschied.

Die Qualifikation hatte Vennekamp in beeindruckender Manier als Erste abgeschlossen. Nach dem Präzisionsteil lag sie bereits auf Position zwei (294 Ringe), ehe sie mit sensationellen 297 Ringen im Duellteil auf Platz eins mit satten vier Ringen Vorsprung auf die Zweitplatzierte stürmte. Sandra Reitz als 14. (576) und Monika Karsch als 17. (574) konnten da nicht mithalten, jeweils eine schwächere Serie im Duellteil verhinderte eine bessere Platzierung.

Foto: DSB / Dann legte Anna Janßen mit dem KK-Gewehr im Dreistellungskampf nach.
Foto: DSB / Dann legte Anna Janßen mit dem KK-Gewehr im Dreistellungskampf nach.

KK-Dreistellungskampf: Janßen immer vorne und am Ende Zweite

Nach einer überragenden Vorstellung konnte sich Anna Janßen über ihre erste Medaille im KK-Dreistellungskampf bei den Erwachsenen freuen. Zwar unterlag die Bundesligaschützin der SSG Kevelaer im Finale der Norwegerin Jeanette Duestad mit 6:16, doch mit dem Gewinn der Silbermedaille verdeutlichte Janßen nach Luftgewehr-Gold an gleicher Stelle ihr Ausnahmetalent.

Dies hatte sie vor allem im Finale der besten acht Schützinnen demonstriert: Janßen lag vom ersten Kniendschuss bis zum letzten Stehendschuss vorne und hatte am Ende der 40 Schuss 3;5 (!) Ringe Vorsprung auf Duestad, ehe diese im Goldfinale die größere Treffsicherheit zeigte. "Ich bin unfassbar froh, dass ich noch eine Einzelmedaille gewinnen konnte - das habe ich nicht erwartet. Die ersten beiden Kniendserien haben mir Selbstvertrauen gegeben. Im Goldfinale war etwas die Luft raus, aber ich kann mit Silber wie mit dem Weltcup sehr zufrieden sein", so Janßen.
Neben Janßen brillierte auch Lisa Müller, die als zweite DSB-Schützin in das Finale einzog. Dort lag sie zwischenzeitlich auf Bronzekurs, ehe sie Schuss 32 mit einer 8,8 aus allen Träumen riss und sie letztlich auf dem starken sechsten Platz landete. "Das Finale hat mir wieder sehr viel Spaß gemacht und bis auf diesen einen Schuss, der mir das Genick gebrochen hat, bin ich auch durchaus zufrieden", analysierte Müller.

Die Qualifikation hatte Janßen auf Rang zwei (590 Ringe) abgeschlossen, Müller war Fünfte mit einem Ring weniger. Anita Mangold verpasste das Finale der besten acht Schützinnen als Zehnte mit 584 Ringen nur aufgrund der weniger erzielten Innenzehner.

Das deutsche Team in Rio

Gewehr: Anna Janßen, Tina Lehrich, Anita Mangold, Lisa Müller, Maximilian Dallinger, David Koenders, Max Ohlenburger

Pistole: Andrea Heckner, Monika Karsch, Sandra Reitz, Doreen Vennekamp, Paul Fröhlich, David Probst, Robin Walter, Christian Reitz, Oliver Geis, Florian Peter

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