Exakt 18 Tage nach dem nervenaufreibenden EM-Finale zwischen Walter und Tuzinsky, das der DSB-Athlet mit 17:15 für sich entschieden hatte, trafen die beiden Luftpistolen-Experten erneut in einem Goldmedaillenmatch aufeinander. Dabei begann das Finale von Rio diametral zum kontinentalen Gipfeltreffen in Hamar: Walter lag schnell mit 0:10 zurück, da er zum einen keine Zehnerwertungen schoss und sein Kontrahent eine Zehn nach der anderen auf die Scheibe brachte. Mit einer 10,5 holte sich Walter seine ersten Zähler und fügte noch vier weitere hinzu, doch dieses Mal hieß der verdiente Sieger Tuzinsky. Walter hatte dafür eine einfache Erklärung: „Für Gold ist es hier einfach viel zu heiß, deshalb geht es im Hotel erst einmal in den Pool!“ Um dann ernst hinterher zu schieben: „Ich habe mich solide mit 581 Ringen ins Finale geschossen, solide weitergemacht und Silber gewonnen.“

Für Gold ist es hier einfach viel zu heiß, deshalb geht es im Hotel erst einmal in den Pool!

Robin Walter nach dem Finale in Rio

Solide war dabei maßlos untertrieben, denn in der Runde der besten acht Athleten dominierte der 22-Jährige von Beginn an und qualifizierte sich mit 253,0 Ringen und einem Vorsprung von 1,9 Ringen auf Tuzinsky souverän für das Goldfinale. Dieses verpasste Christian Reitz um exakt 0,8 Ringe, konnte sich aber zumindest mit der Bronzemedaille für einen insgesamt guten Wettkampf belohnen: „Ich bin schwer in das Finale reingekommen, habe mich dann gut zurückgekämpft, zum Schluss aber ein, zwei Fehler gemacht. Deswegen ist es der verdiente dritte Platz geworden, für mehr waren die anderen einen Ticken zu stark. Auf den ersten zehn Schuss habe ich zu viel verloren, da hatte ich nur zwei, drei Zehner dabei.“

Es ist der verdiente dritte Platz geworden, für mehr waren die anderen einen Ticken zu stark!

Christian Reitz zu seinem Abschneiden mit der Luftpistole

Zuvor hatten die DSB-Schützen einen glänzenden Eindruck in der Qualifikation hinterlassen, der Blick auf das Tableau machte Freude: 1. Platz Christian Reitz („Der Vorkampf war eigentlich ganz gut, ich hatte aber immer mal ein paar Wackler dabei, auch wenn etwas mehr drin gewesen wäre.“), 2. Platz Robin Walter (jeweils 581 Ringe), 4. Platz Paul Fröhlich (580 Ringe) und 10. Platz David Probst (572 Ringe). Da Fröhlich außerhalb der Wertung startete, stand er nicht im Finale der besten acht Schützen.

Eine Finalplatzierung hätten sich sicherlich auch die Luftpistolen-Frauen gewünscht, doch dazu fehlte dieses Mal die Konstanz. Und so blieb es bei den Plätzen zehn (Sandra Reitz 568 Ringe), elf (Doreen Vennekamp 566 Ringe) und 15 (Andrea Heckner 562 Ringe).

Luftgewehr Mixed: DSB-Duo verpasst knapp Bronzematch

Nach Einzel-Gold durch Anna Janßen machten sich die deutschen Luftgewehr-Schützen auch im Mixed-Wettbewerb Hoffnung auf vordere Platzierungen. Und nur knapp verpasste das Duo Janßen & Maximilian Dallinger den Sprung in das Bronzematch. Ihre 625,9 Ringe waren exakt 0,4 Ringe zu wenig. Das Team Lisa Müller & David Koenders rangierte am Ende auf Rang 13 (623,4 Ringe), wobei vor allem Müller glänzend schoss und mit 314,1 Ringen das drittbeste Ergebnis aller Frauen aufwies.

Das deutsche Team in Rio

Gewehr: Anna Janßen, Tina Lehrich, Anita Mangold, Lisa Müller, Maximilian Dallinger, David Koenders, Max Ohlenburger

Pistole: Andrea Heckner, Monika Karsch, Sandra Reitz, Doreen Vennekamp, Paul Fröhlich, David Probst, Robin Walter, Christian Reitz, Oliver Geis, Florian Peter