Weltmeisterschaften

Junioren-WM Limerick: Bogen-Nachwuchs gegen komplette Weltklasse

04.07.2023 08:24

Am Dienstag, 4. Juli, beginnt die Nachwuchs-Weltmeisterschaft der Bogenschützen im irländischen Limerick (4.-9. Juli). Mit dabei sind 17 deutsche Talente, die sich mit den Weltbesten ihres Alters messen. Die Favoriten kommen aber aus anderen Ländern.

Foto: DSB / Matthias Kramer und Elina Idensen sind nicht als Favoriten, aber mit guten Aussichten bei der WM in Limerick.
Foto: DSB / Matthias Kramer und Elina Idensen sind nicht als Favoriten, aber mit guten Aussichten bei der WM in Limerick.

Denn wie im Erwachsenenbereich dürften auch im Nachwuchsalter vor allem die Asiaten den Ton angeben. Dazu zählt Bundestrainer Marc Dellenbach noch seine französischen Landsleute, die Schützen aus der Türkei und Mexiko sowie einige Individualisten, wie beispielsweise Penny Healey/GBR, die jüngst Gold bei den European Games gewann. „Die besten Nationen sind mit Trainingszentren strukturiert, in denen die jungen Sportler zwischen vier und fünf Stunden täglich trainieren mit Profitrainer, mit angepassten Stundenplänen für das Studium. Die Bogenschützen schießen auf 60 und 70 Meter täglich. Es ist leider noch nicht der Fall in Deutschland“, begründet Dellenbach seine Einschätzung.

Chancenlos sieht er sein Team jedoch nicht: „Wir haben mit den uns zur Verfügung stehenden Mitteln das Beste getan. Wir haben bei den zwei Junioren-Europacups sehr gute Ergebnisse erzielt, aber die Konkurrenz bei der Weltmeisterschaft wird viel größer sein.“

Das gilt natürlich auch für den Compound-Bereich. Holger Hertkorn hat fünf Schützlinge dabei, für Fabio Alex wird die WM etwas ganz Besonderes sein: „Er hat sich über die WM-Qualifikation/Rangliste in das Team geschossen. Sein erster Einsatz für Deutschland gleich bei einer WM wird sicherlich spannend“, so Hertkorn. Die anderen vier Compounder sind erfahrener, und „die bisherigen Ergebnisse waren in ihrer Entwicklung und im Rahmen der Leistungsfähigkeit der Athletinnen und Athleten zufriedenstellend. Auf internationalen Top-Niveau sind wir allerdings noch nicht. Da wir im Prinzip bei Null anfangen, kann dies auch nicht erwartet werden“, schätzt Hertkorn die Lage ein. Auch er sieht die Konkurrenz sehr stark, „einige Nationen haben sich bereits auch bei U18 und U21 professionalisiert. USA, Türkei, Dänemark, Indien sind sicherlich Favoriten. Und auch Korea sendet bestimmt niemanden auf eine WM, der nicht Sieg-Potenzial hat. Die jüngste Weltcup-Siegerin der Geschichte hat diese Jahr im Alter von 15 Jahren in Medellin gewonnen.“ Das war die US-Amerikanerin Liko Arreola, die für die Sensation sorgte und im Finale die wohl erfolreichste Compounderin aller Zeiten, die Kolumbianerin Sara Lopez besiegte.

Trotz der Außenseiterrolle gehen die deutschen Compounder natürlich enthusiastisch an die Aufgabe heran, und Hertkorn sagt zurecht: „Im Sport ist grundsätzlich alles möglich. Unser Team wird sein Bestes geben. Ziel ist es, die Sportler an internationale Wettkämpfe heranzuführen, Erfahrung zu sammeln und möglichst viel zu lernen sowie Deutschland gut zu repräsentieren. Was passiert, passiert!“

Das deutsche Team für die WM in Limerick

Recurve Junioren: Mathias Kramer (Lähden), Ben Greiwe (Ahrensfelde), Domenic Merkel (Altdorf), Elina Idensen (Bad Münder), Clea Reisenweber (Berlin), Johanna Klinger (Dachau)

Recurve Kadetten: Phil Lüttmerding (Calden-Fürstenwald), Knut Jacubsczik (Tremsbüttel), Leon Zemella (Tecklenburg), Melina Koepper (Berlin), Mathilda Werner (Berlin), Regina Kellerer (Raubling)

Compound Junioren: Franziska Göppel (Wassertrüdingen), Moritz Kurz (Bad Wörishofen), Ruven Flüß (Dinslaken)

Compound Kadetten: Noah Nuber (Bad Schönborn), Fabio Alex (Oberkotzau)

Betreuer: Freddy Siebert, Filippo Clini, Holger Hertkorn

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