Bundesliga
Bundesliga Luftgewehr: Wieckenberg & Kronau jubeln
Was für ein Herzschlagfinale in der Bundesliga Luftgewehr! Titelverteidiger SV Wieckenberg und der SSV Kronau lösten mit dem letzten Wettkampf als die letzten zwei Teams die Finaltickets für das Bundesligafinale in Rotenburg an der Fulda (8./9. Februar), zudem wurden sensationelle Ergebnisse inklusive der Einstellung des Bundesligarekords durch den SV Pfeil Vöhringen (1994 Ringe) geschossen.

Winterpause? Anlaufphase? Keine Spur: Vöhringen stellte den bisher vom ST Hubertus Elsen gehaltenen Bundesligarekord mit 1994 Ringen ein und unterstrich damit die sensationelle Vorrunde. Mit Elsen (1993), der SSG Kevelaer (1991) und dem BSV Buer-Bülse (1990) gab es zudem drei weitere Teams mit bzw. über den magischen 1990 Ringen und somit ein Niveau, was Hochspannung und -klasse für das Bundesligafinale in Rotenburg an der Fulda verspricht.
Süd: Kronau als „lucky loser“ zum Finale
In Dießen am Ammersee spielten sich wilde Szenen ab. Der SSV Kronau, vor den zwei Wettkämpfen gegen Vöhringen und Saltendorf mit 14:4-Punkten komfortabel auf Rang drei liegend, musste lediglich ein Match gewinnen, um sicher beim Bundesligafinale dabei zu sein. Doch was heißt schon lediglich! Schließlich ging es gegen den ungeschlagenen Primus aus Vöhringen, der sich mit 1994 Ringen in einen Rausch schoss. Und im letzten Vorrunden-Wettkampf erwies sich Saltendorf beim 2:3 ebenfalls als besser: „Nach den beiden verlorenen Wettkämpfen gegen den Tabellenführer Vöhringen, der sich unglaublich stark zeigte und Saltendorf, das heute einfach die bessere Mannschaft war, war die Enttäuschung bei der Mannschaft natürlich groß. Die Niederlagen hinterließen ihre Spuren, und viele von uns haben das Finale bereits abgehakt. Der Glaube an einen Einzug ins Finale war so gut wie verloren“, schildert Colin Fix den Zustand des Teams. Somit hatte Der Bund München die große Chance, mit einem abschließenden Sieg über Diessen doch noch die Kronauer zu überholen. Die konnten (und wollten) sich das Ganze nicht vor Ort ansehen (Fix: „Das konnten wir aufgrund der langen Fahrt nicht mehr live verfolgen. Obwohl wir darauf hoffen mussten, dass der Bund München verliert, wünschten wir dem Team trotzdem viel Erfolg und gut Schuss.“) und erlebten somit am Liveticker das Unglaubliche: Diessen gewann 3:2, Kronau steht im Finale! „Wir erfuhren erst auf der Heimreise, dass wir ins Finale eingezogen sind. Das Team war erleichtert und freut sich auf die kommenden Wettkämpfe im Finale“, so Fix mit einigen Stunden Abstand. Ob der Jubel so nüchtern ausfiel wie das Statement, darf indes bezweifelt werden.
Jubel gab es auch bei den Teams der SSG Dynamit Fürth und dem SV Petersaurach. Beide Teams schlossen die Vorrunde mit zwei Siegen und starken 18:4-Zählern ab – der Einzug in das Bundesligafinale ist der verdiente Lohn für die konstant starken Leistungen.

Und das gilt natürlich erst recht für Vöhringen: 22:0-Punkte, Süd-Titel und Einstellung des Rekords mit 1994 Ringen zeigen, dass der letztjährige Vizemeister in absoluter Top-Form zum Bundesligafinale reist. „Wir sind als Mannschaft extrem zufrieden. Wir haben eine sehr große Konstanz gezeigt und über die Saison mit der Einstellung des Rekords auch Spitzenleistungen. Wir wussten, dass wir eine starke Mannschaft mit großer Tiefe haben, aber das muss man auch erst einmal umsetzen. Die Finalteilnahme entspricht natürlich auch irgendwie unseren Ansprüchen”, fasst David Koenders die Stimmungslage im Team zusammen. Koenders stieß, wie die halbe Mannschaft aus Coburg, zum Team in Vöhringen, und lobt den Verein und die handelnden Personen in den höchsten Tönen: „Wir sind absolut positive und gut aufgenommen worden. Die Mannschafts-Dynamik ist hervorragend, die Unterstützung und Professionalität ist top. Da können wir nur Danke sagen. Es macht Spaß!“ Die Macher um Trainer Sven Martini bewiesen bei der Teamzusammenstellung ein glückliches Händchen, ansonsten wären reihenweise Ergebnisse wie hoch in den 80ern oder über 90 nicht möglich: „Das Team zeichnet sich durch die Mischung aus Spaß und Professionalität aus - das ist definitiv ein Erfolgsfaktor“, so Koenders, der stellvertretend für seine Teamkollegen abschließend sagt: „Die Südmeisterschaft ist eine super Sache, aber unser Ziel ist Rotenburg. Und da wollen wir am Sonntagmittag feiern.“
Im Tabellenkeller war der KKSV Heitersheim nicht zu feiern zumute. Der Aufsteiger muss die Liga wieder verlassen, die FSG Kempten bestreitet die Relegation mit den Zweitligisten.
The job is not done, so let´s not celebrate yet!
David Koenders zitiert Basketball-Superstar Michael Jorden
Nord: Der Titelverteidiger mit dem letzten Schuss
Auch im Norden fiel die Entscheidung über den letzten Finalplatz quasi mit dem letzten Schuss. Im direkten Duell zwischen Wissen und Wieckenberg lautete das Motto: siegen oder fliegen! Am Ende riss Titelverteidiger Wieckenberg die Arme hoch, Robin Zissel sorgte mit seinem 394:393 gegen Max Ohlenburger für den entscheidenden Zähler. Die übrigen zwei Punkte hatten Dennis Welsch und Melissa Ruschel mit zwei souveränen Siegen auf den Positionen vier und fünf beigesteuert.
Mit der SB Freiheit (18:4), der SSG Kevelaer (16:6) und dem ST Hubertus Elsen (20:2) stehen drei etablierte Teams im Finale, mit denen die Experten auch vor der Saison gerechnet hatten. Am Ende ging es im direkten Duell zwischen Kevelaer und Elsen „nur“ noch um den Nord-Titel. Und dieses Duell bot alles, was das Schießsport-Herz begehrt: Spannende Duelle, die in zwei Stechen gipfelten: Zunächst glich Anna Janßen gegen Istvan Peni durch ein 10:9 zum 2:2 aus, anschließend behielt Denise Palberg für Elsen mit 10:9 gegen Franziska Driessen die Oberhand und sorgte somit für den Sieg und den Nord-Titel Elsens: „Wir sind sehr zufrieden mit dem Wochenende. Wir hatten zwei sehr starke Gegner und wussten, dass wir nochmal alles geben müssen. Am Ende waren wir natürlich sehr glücklich über das Ergebnis. Auch die gesamte Vorrunde ist wirklich gut für uns gelaufen“, meinte Palberg im Anschluss und verriet auch ein Erfolgsgeheimnis: „Wir verstehen uns im Team so gut und haben so viel Spaß an den Wochenenden. Ich finde, das hilft uns auch in den Wettkämpfen.“ Zumal es keine Selbstverständlichkeit ist, sich erneut durchgesetzt zu haben, wie Palberg (396,78 Ringe im Schnitt) meint: „Das Niveau in der Liga war dieses Jahr wirklich sehr hoch, und es sind durch die Reihe so viele gute Ergebnisse geschossen worden. Deshalb freut es mich umso mehr, dass wir uns am Ende den Nordmeister erkämpfen konnten. Es war wirklich eine tolle Zeit und ich bin sehr stolz auf die Mannschaft.“
Das waren auch Braunschweiger, denn die Niedersachsen sicherten sich durch ein knappes 3:2 (1958:1955) gegen den SV Gölzau den direkten Klassenerhalt. Den verpasste der SV Kamen, der nun in die Relegation muss, während das Team Wetterau ohne jegliches Erfolgserlebnis den Gang in die Zweitklassigkeit antritt.
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