Europameisterschaften

Flinten-EM Lonato: Kathrin Murche gewinnt Silbermedaille

18.05.2024 20:13

Jubel bei Kathrin Murche (Elsnig) und den deutschen Trapschützen: Bei der EM in Lonato/ITA landete die 24-Jährige mit dem Gewinn der Silbermedaille ein halbes Jahr nach WM-Bronze ihren nächsten großen Erfolg und ist somit kurz vor den Olympischen Spielen in der Erfolgsspur. Dagegen verpassten die Trap-Männer den avisierten Quotenplatz deutlich.

Foto: ISSF / Sprühregen für die Medaillengewinnerinnen Kathrin Murche, Fatima Galvez (ESP) und Rumeysa Pelin Kaya (TUR).
Foto: ISSF / Sprühregen für die Medaillengewinnerinnen Kathrin Murche, Fatima Galvez (ESP) und Rumeysa Pelin Kaya (TUR).

Murche musste sich im Finale der besten sechs Schützinnen mit zwei Spanierinnen, einer Finnin, einer Türkin und einer Italienerin auseinandersetzen. Während die Spanierin Fatma Galvez von Beginn an vorneweg marschierte, lieferte sich das Quintett dahinter einen großen Kampf. Nach 25 Scheiben waren Murche, Kaya/TUR und Rossi/ITA gleichauf mit 21 Treffern. Die Spanierin Martinez schied als Erste auf, kurz darauf folgte Veromaa/FIN. Murche aber zeigte vor allem in der zweiten Hälfte des Finals ihre große Klasse: „Das war eine tolle Sache und eine herausragende Leistung mit einem super Finale. Sehr abgebrüht hat Kathrin ihre Klasse aufblitzen lassen“, lobte Möller sein Aushängeschild. Denn Murche ließ von den weiteren 25 Scheiben nur zwei fliegen und schüttelte damit die Konkurrenz ab. Lediglich Galvez blieb genauso stark und konnte somit den EM-Titel mit zwei Treffern Vorsprung (46:44) gewinnen. „Wahnsinn! Ich kann es kaum glauben. Mein Ziel war es, hier Final-Erfahrung zu sammeln. Dass es dann noch Silber wird, hat mich riesig gefreut. Vor allem, weil ich ein so starkes Finale geschossen habe“, jubelte Murche, die ihre Nervosität zugab: „Ich war den ganzen Wettkampf über ganz schön aufgeregt, aber das habe ich auch mal gebraucht.“ Das Finale war die Krönung einer tollen Leistung, denn bereits in der Qualifikation war die Sportsoldatin aufgetrumpft: 119 Treffer landete sie und führte somit das Ranking aller 53 Schützinnen an: „Wir sind in Richtung Olympia auf dem richtigen Weg, die Leistungskurve geht weiter nach oben. Kathrin hat sich gegenüber Baku um sechs Scheiben gesteigert“, zog Möller ein zufriedenes Fazit. Sarah Bindrich als 28. (108) und Nadine Halwax als 32. (107) hatten keine Chance auf das Finale, leisteten aber ihren Beitrag zu Team-Bronze.

Das Ziel der Trap-Männer war vor der EM ebenfalls klar: Die letzte Chance auf einen olympischen Quotenplatz sollte in Angriff genommen werden. Doch Paul Pigorsch (117, 31. Platz) Marco Kroß (115, 36.) und Andreas Löw (112, 64.) erlaubten sich zu viele Fehler. Der Finaleingang von 121 Scheiben war nicht realisierbar, und Möller sagte deutlich: „Bei den Männern hat es leider nicht geklappt. Sie konnten in dieser Drucksituation ihr Können im Wettkampf nicht umsetzen. Somit sind wir in Paris leider nicht mit Männern vertreten. Wir müssen die richtigen Schlüsse daraus ziehen: Mehr Wettkämpfe, um mit den Drucksituationen besser umzugehen.“

Und vielleicht auch verstärkt auf den Nachwuchs setzen, denn der zeigte sich in guter Verfassung: Marius John landete 115 Treffer und verfehlte als Achter nur um eine Scheibe das Finale. Und auch Tim-Luka Schmidt und Pius Rosenecker (jeweils 111, 16. & 18. Platz) zeigten ihr Potenzial. Möller war zufrieden: „Sehr viel Freude haben mir auch die Junioren bereitet, vorneweg Marius John, der um eine Scheibe das Finale verpasst hat. Er ist gerade in der Prüfungsphase mit dem Abitur und hat sich mit dieser Leistung für die WM in Lima empfohlen.“ Als Belohnung gab es für das Trio Team-Silber hinter den überlegenen Italienern.

Foto: ISSF / Abgeliefert! Nach WM-Bronze 2023 gewann Kathrin Murche nun EM-Silber.
Foto: ISSF / Abgeliefert! Nach WM-Bronze 2023 gewann Kathrin Murche nun EM-Silber.

Nicht ganz so gut lief es bei den Juniorinnen Lea Blank, Romy Gramowski und Josephine Schwenzfeier, die mit 98, 96 und 77 Treffern die Plätze 13, 15 und 21 belegten.

Das deutsche Team in Lonato

Skeet: Vincent Haaga (Suhl), Sven Korte (Ibbenbüren), Tilo Schreier (Loitz), Eva-Tamara Reichert (Tittmoning), Valentina Umhöfer (Saal an der Saale), Isabel Wassing (Ahaus), Valentin Woestmeyer (Saerbeck), Luis Lange (Petershagen), Maximilian Seibel, Luise Middel, Annabelle Hettmer (alle Wiesbaden), Emilie Bundan (Freren)

Trap: Andreas Löw (Schönbronn), Paul Pigorsch (Süptitz), Marco Kroß (Torgau), Kathrin Murche (Elsnig), Sarah Bindrich (Bad Königshofen), Nadine Halwax (Benediktbeuren), Pius Rosenecker (Dürrwangen), Tim-Luka Schmidt (Subzow), Marius John (Friemar), Romy Gramowski (Deyesldorf), Lea Blank (Iffeldorf), Josefine Schwenzfeier (Hohenwarsleben)

Betreuer: Axel Krämer, Uwe Möller, Jürgen Raabe, Tino Wenzel, Katharina Bechtel, Frank Günther, Karsten Bindrich, Mike Stöcker, Philipp Strumpler, Nadine Athenstedt, Thomas Abel, Lisa Jacobi, Manuela Mernberger

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