Bundesliga
Bundesliga Bogen: Berlin und Tacherting marschieren voran
Die ersten Bundesliga-Pfeile flogen an diesem Wochenende in den Hallen in Jena (Norden) und Neumarkt (Süden) durch die Luft. Am besten machten dies zwei Top-Favoriten auf die Meisterschaft, die FSG Tacherting und der BSC BB-Berlin, die ungeschlagen blieben. Zudem gab es weitere beachtenswerte Leistungen und Überraschungen.
Bundesliga Nord: Berlin stark, Kahllund überragend
Es wurde im Vorfeld viel gerätselt, was der Ausfall von Top-Schützin Lisa Unruh für Rekordmeister BSC BB-Berlin bedeuten würde. Das Trio Elena Richter, Jannis Kramer und Christoph Breitbach gab am ersten Vorrunden-Wochenende eine Antwort: sechs Siege und ein Unentschieden brachten die Tabellenführung und sorgten auch bei Elena Richter für Erleichterung und Zufriedenheit: „Ich freue mich sehr über den gelungenen Start! Zumal ich mich, aufgrund des Fokus` auf die olympische Distanz, nicht so intensiv auf die 18 Meter vorbereitet habe und wir auch als Mannschaft im Vorfeld nicht wirklich zusammen trainiert haben.“ Davon merkte man in Jena nichts, denn das Trio schoss konstant stark und wies am Ende einen Schnitt von 9,64 Ringen auf.
Ebenfalls hervorragend aus den Startlöchern kam der SV Dauelsen mit 12:2-Punkten, darunter lediglich zwei Unentschieden gegen Berlin und Jena. Trainer Andreas Hehenberger zollte seinem Team Respekt: „Überzeugender hätte der Auftritt meiner Schützlinge kaum ausfallen können!“ Dabei lobte Hehenberger besonders zwei seiner Männer: Zum einen den 21-jährigen Nachwuchsschützen Christian Dauel, der erstmals einen kompletten Wettkampftag an der Schießlinie stand und sich zwischen den Routiniers Sebastian Rohrberg und Florian Kahllund sichtlich wohl fühlte. Und dann Kahllund. Die deutsche Nummer eins – bester Einzelschütze der vergangenen Saison – untermauerte mit einer grandiosen Vorstellung seine Position: „Er erzielte im Schnitt 9,91 Ringe pro Pfeil und in drei Begegnungen auch die mögliche Maximalringzahl von 80 bzw. 100 Ringen. Er war eine Klasse für sich“, so Hehenberger.
Das war ein gelungener Start und ein riesiger Schritt in Richtung Finalteilnahme!
Hochzufrieden konnte man auch im Lager des Sherwood BSC Herne sein, der mit zwei Niederlagen gegen Dauelsen und Berlin startete, Schütze Jan Ginzel meinte: „Wir wissen, dass einige starke Schützen in den Teams gefehlt haben, was es für die nächsten Spieltage nicht einfacher macht. Deshalb war es für uns sehr wichtig, die Spieltag gut zu gestalten.“
Während Aufsteiger GW Holten mit fünf Punkten ordentlich aus den Startlöchern kam, war vor allem für Gastgeber SV GutsMuths Jena (3:11-Punkte) und Aufsteiger RSV Detmold-Klüt (1:13-Punkte) der Auftakt missraten. Jena, das ohne Konrad Komischke und Nils Schwertmann antrat, hatte sich beim Heimspiel sicherlich mehr vorgenommen, zumal das Team in der vergangenen Debüt-Saison gleich als Nummer eins in das Finale ging.
Bundesliga Süd: Tacherting mit „weißer“ Weste
14:0-Punkte, sieben Siege, plus 30 Satzpunkte! So lauten die beeindruckenden und perfekten Zahlen für die TSG Tacherting. Das Spitzenteam aus dem Süden trat mit bestem Kader an, nämlich mit den Wieser-Brüdern Felix und Moritz, Johannes Maier und Veronika Haidn-Tschalova, und konnte es sich sogar leisten, auf Katharina Bauer zu verzichten. Überwiegend deutliche Siege sowie ein packendes 6:4 (58-58, 57-60, 58-57, 59-59, 59-58) gegen Villingen-Schwenningen sorgten für gute Stimmung beim Klub: „Das war ein gelungener Start und ein riesiger Schritt in Richtung Finalteilnahme. Die Leistungen waren zwar noch nicht so stabil, wie am Ende der letzten Saison, aber der Wille war vorhanden. Und sobald es knapp wurde, holte das Team nochmal alles raus und entschied die Matches für sich“, war Trainer Helmut Huber zufrieden.
Das Gleiche galt für seine Kollegin Sandra Sachse von der SGI Welzheim. Lediglich gegen Tacherting setzte es eine Niederlage, zudem wurde gegen Villingen-Schwenningen noch ein Punkt abgegeben. Sachse sah den Auftakt zwiegespalten: „Unser Start war gut, wenn auch das Niveau im Gesamten bis zur Pause schwach war. Wir haben ausprobiert und zwischen den Sportlern und der Reihenfolge gewechselt. Mit dem Ergebnis sind wir zufrieden. Allerdings muss die Leistung der Sportler noch steigen.“
Das Mittelfeld bilden nach dem ersten von vier Wettkämpfen Villingen-Schwenningen, Bayreuth (jeweils 7:7-Punkte) und die SG Freiburg (6:8-Punkte). Beim Aufsteiger aus dem Breisgau wurden die drei Siege gegen Ebersberg, Neumarkt und Reihen mit etwas Erstaunen aufgenommen: „Wir gingen ohne Erwartungen in den ersten Wettkampftag, weil die Vorbereitung auf die Saison aufgrund von Studium und krankheitsbedingten Ausfällen nicht optimal lief. Beim Wettkampf waren wir überracht, wie gut die Einzelleistungen waren. Es wären durchaus mehr Punkte drin gewesen, aber ein gutes Fundament wurde gelegt und hat uns bestätigt, weshalb wir in der 1. Bundesliga sind“, sagte Schütze Eike Jacob.
Ohne das Meister-Trio Michelle Kroppen, Cedric Rieger und Maximilian Weckmüller begann Titelverteidiger BSC Ebersberg die Saison, und so fiel dementsprechend die Ausbeute aus: 5:9-Punkte und damit punktgleich mit dem zweiten Aufsteiger KKS Reihen. Damit muss das Team von Trainer Andreas Blaschke, der selber zum Bogen griff, das Feld von hinten aufrollen. Noch ärger erwischtes es Gastgeber BS Neumarkt, das mit lediglich einem Punkt aus dem letzten Duell gegen Bayreuth bereits jetzt mit dem Rücken zur Wand steht.
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