Bundesliga
Bundesliga Pistole: Die letzten Zahlen und Fakten zum Ligastart
Es ist soweit! Am Wochenende (5.-6. Oktober) fällt in Schleswig, Raesfeld, Fürth und Kelheim mit den ersten Luftpistolen-Wettkämpfen der Startschuss für die 23. Bundesliga-Saison. Die Favoriten, heißesten Transfers und die spannendsten Zahlen und Fakten im Überblick:
Die Favoriten
Zum ersten Mal gewann im letzten Jahr die SGi Ludwigsburg den Meistertitel in der Luftpistolen-Bundesliga, doch die Favoritentipps der Bundesligamannschaften liegen in diesem Jahr klar bei der starken Mannschaft des SV Kriftel rund um Topschütze Christian Reitz. Schließlich konnte Kriftel bereits im letzten Jahr mit dem besten Vorrundenschnitt, gemeinsam mit der Braunschweiger SG, von 1897,73 Ringen überzeugen. Für Kriftel selbst ist Braunschweig damit auch der heißeste Favorit auf den Sieg, wie Klaus Tamm bestätigt: „Sie haben einen sehr starken und ausgeglichenen Kader und davon abgesehen sind sie jetzt nach zwei verlorenen Finals in Folge mal dran.“ Trotz starker Leistungen in den vergangenen Jahren und dem Topscorer der letzten Saison, Michael Bittner (13 von 14 möglichen Siegen) im Team, schaffte Braunschweig noch nie den Sprung nach ganz oben auf das Podest. Für Holger Nesemann, Coach und Schütze der Seestadtteufel des GTV Bremerhaven, stehen die Favoriten zwar fest, doch „bei allen anderen Mannschaften kann jeder jeden schlagen. Da gehört die Tagesform und das nötige Quäntchen Glück dazu.“ Für die Ludwigsburgerin Julia Hochmuth spielt auch die Erfahrung und Routine eine Rolle: „Jeder ‚neue‘ Sportler muss sich in diesen besonderen Modus hineinfinden. Ich denke es wird - wie jedes Jahr - super spannend bis zum Schluss.“ Spannender Tatsache am Rande: Nur drei von 16 Bundesligaschützen sind Frauen. Das entspricht gerade einmal 18,75 Prozent. Bei der Medaillenvergabe wollen am Ende natürlich auch noch die Mannschaften aus dem Süden ein Wörtchen mitreden, schließlich ist der Leistungsdurchschnitt der Schütze im Süden mit 373,65 Ringen deutlich höher als im Norden (370,02 Ringe). An der Zeit wäre es zum Beispiel für den siebenfachen Rekordmeister Waldenburg, schließlich liegt der letzte Sieg aus der Saison 2013/14 schon ein wenig zurück.
Die heißesten Transfers
Der SV Kriftel muss in diesem Jahr auf Nationalkaderschütze Aaron Sauter verzichten. Er wechselt zum Deutschen Meister Ludwigsburg. „Er ist ein echter Glückgriff für uns“, freut sich Teamkollegin Julia Hochmuth über den Neuzugang. „Zorana Arunovic steht dem Team in der kommenden Saison nicht zur Verfügung - sie konzentriert sich 100% auf die Olympischen Spiele.“ Dafür konnte sich die SGi Ludwigsburg mit Giuseppe Giordano mit einem international erfahrenen und erfolgreichen Ausländer verstärken. 20,4 Prozent der 240 gemeldeten Bundesligaschützen kommen übrigens aus dem Ausland – aus insgesamt 22 Nationen. Im Süden hat sich die HSG München mit dem Mexikaner David Perez verstärkt, während Arben Kucana zum Aufsteiger nach Scheuring wechselt. Einen Wechsel auf der Trainerposition gab es hingegen beim SV Kelheim-Gmünd. Sebastian Rosner legte sein Amt aus beruflichen Gründen nieder. Neuer Trainer wurde der langjährige Bundesligaschütze der Kelheimer, Tobias Piechaczek. „Zum einen kann er nun als Trainer all seine Erfahrungen einbringen, die er selbst als Schütze in seinen Bundesligawettkämpfen sammeln konnte. Zum anderen absolviert Tobias zugleich die Ausbildung als Schießsporttrainer“, erklärt Kelheims Mannschaftsführer Tobias Gedler, der überzeugt ist, dass nicht nur die Bundesligamannschaft selbst, sondern auch der gesamte SV Kelheim-Gmünd davon profitieren wird. Zudem konnte Miriam Piechaczek als neue Bundesligaschützin verpflichtet werden. Sie schoss bisher in der Unterfrankenliga für die SG Königsberg und zeigte dort mit einer Bestleistung von 384 Ringen ihr Potential und gehörte bereits 2018 zum Junioren-Team der Weltmeisterschaften im südkoreanischen Changwon. Mit ihren 19 Jahren zählt sie zu den jüngsten Schützinnen im Feld, dessen Altersdurchschnitt bei 35,71 Jahren liegt. 50 Jahre trennen dabei den ältesten (Günter Hettig / GTV Bremerhaven-Seestadtteufel - 66 J.) und den jüngsten (Hugo Fries / KKS Hambrücken - 16 J.) Schützen.
Die Aufsteiger
Bereits ein Jahr nach dem Abstieg hat die 1. Luftpistolenmannschaft des Schützenvereins Uetze den Wiederaufstieg in die 1. Bundesliga Nord erreicht. „Zu Beginn der Saison habe ich nicht erwartet, dass die Mannschaft unter diesen schwierigen Bedingungen in einer starken 2. Bundesliga sofort wieder das Aufstiegsschießen erreicht und erfolgreich bestreitet. Das Team kann wirklich stolz auf sich sein“, so Teamchef Donald Albrecht nach dem Aufstieg seiner Mannschaft, der zudem für ordentlich Verstärkung im Team sorgte.Die schwedische Rekordhalterin und nordische Meisterin Vendela Sörensson ist nur eine der vier Neuzugänge des Vereins. „Trotzdem wird es für uns als Aufsteiger nicht leicht, uns in der 1.Liga zu etablieren, da auch viele andere Mannschaften sich weiter mit Spitzenathleten verstärkt haben. Vor allem bleibt abzuwarten, wie die Neuzugänge mit der besonderen Härte und dem Druck in der 1. Bundesliga zurechtkommen“, weiß Albrecht. Und auch die Mitaufsteiger des Brühler Schießclubs sind keine unbekannten Gesichter. Bereits im Jahr 2015 waren sie in der 1. Bundesliga vertreten.Zum dritten Mal nach 2005 und 2015 gelang der FSG Hilpoltstein der Aufstieg in die höchste deutsche Liga. Insgesamt ist das bereits die 20te Saison in einer der beiden obersten Ligen für den Verein aus Mittelfranken. „Für die eine oder andere Überraschung seid Ihr gut!“, gab Landrat Herbert Eckstein den Sportlern auf der Bundesligaaufstiegsfeier mit auf den Weg. Statt auf die Unterstützung ausländischer Schützen setzt Schützenmeister Robert Landmann dabei in dieser Saison weiter auf Eigengewächse und die Kameradschaft seiner Schützen. Die Aufsteiger der SG Scheuring können dieses Jahr vor allem auf die Unterstützung der Fans zählen. Gleich zweimal kommen sie als Bundesliganeuling in den Genuss eines „Heimkampfes“, denn auch die HSG München wird ihre Wettkämpfe in der Lechrainhalle im Münchner Westen austragen.
Die spannendsten Auftaktduelle
Während es für die Aufsteiger erst einmal darum geht, wieder ein Gefühl für die 1. Liga zu bekommen, geht es bei den Favoriten gleich heiß her. So kann der SV Uetze dem ersten Match gegen die Top-Mannschaft aus Braunschweig entspannt entgegen sehen, denn der Druck lastet eindeutig auf den Braunschweigern. Gleich ein Hammer-Wochenende erwartet den PSV Olympia Berlin, der mit Kriftel und Braunschweig gleich zwei der ganz harten Brocken vorgesetzt bekommt, aber vielleicht auch gerade zu Anfang für eine Überraschung sorgen kann. Im Süden trifft die SG Edelweiß Scheuring im ersten Duell auf den SV Altheim Waldhausen, der im letzten Jahr nur knapp dem Abstieg entging. Ein machbarer Gegner also, der bereits etwas Selbstvertrauen für die Saison schaffen könnte. Ein echtes Spitzenduell wird zwischen der SGi Ludwigsburg und dem SV Waldkirch erwartet. Beide Mannschaften führten im letzten Jahr die Süd-Tabelle an und wollen das in diesem Jahr möglichst wiederholen. Für Ludwigsburg bleibt keine Zeit zu verschnaufen, denn am Sonntag geht es gegen die starke Mannschaft des SV Kelheim-Gmünd und damit nicht nur um den Sieg, sondern bereits jetzt um jeden wichtigen Einzelpunkt, der am Ende entscheidend für die Endplatzierung sein kann.
Die Luftgewehr-Bundesliga startet mit ihren Wettkämpfen am 12./13. Oktober, die Bogenschützen bestreiten ihre ersten 1.-Liga-Wettkämpfe am 16. November.
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