Bundesliga

Bundesliga Gewehr: Der Druck steigt

21.11.2019 10:07

Die Aufsteiger empfangen am „kurzen“ Wochenende (23. November) die Konkurrenz und wittern die Chance, vor heimischem Publikum wertvolle Punkte zu sammeln, die am Ende über den Klassenerhalt oder die Finalteilnahme entscheiden können.

Foto: Sven Körper / Unter Druck: Prittlbachs Rebecca Köck muss bei ihrem ersten Saisoneinsatz mit ihrem Team gegen Königsbach punkten, um das Finale noch erreichen zu können.
Foto: Sven Körper / Unter Druck: Prittlbachs Rebecca Köck muss bei ihrem ersten Saisoneinsatz mit ihrem Team gegen Königsbach punkten, um das Finale noch erreichen zu können.

Bundesliga Nord: Große Chance für den KKS Nordstemmen

Bereits mehr als die Hälfte der Wettkämpfe sind in der Vorrunde absolviert, viele der Punkte vergeben. Ein Zeitpunkt, an dem sich so langsam die Tabelle sortiert. Da sind die einen, die bereits vom Finale träumen und die anderen, deren Luft im Tabellenkeller Stück für Stück schwindet. So zum Beispiel der KKS Nordstemmen, der gemeinsam mit dem TuS Hilgert sieglos am Ende der Tabelle steht. Das soll sich am Wochenende für Nordstemmen ändern, denn Zuhause wollen sie gegen den direkten Rivalen im Abstiegskampf erstmals in dieser Saison punkten. Besser gesagt: Sie müssen punkten. Während manche Schützen mit der Unterstützung der Fans über sich hinaus wachsen, kann es für andere zur zusätzlichen Belastung werden, weiß auch Nordstemmens Bundesligakoordinator, Jan Lampe: „Ein Heimvorteil ist nicht immer ein wirklicher Vorteil, der Druck vor den eigenen Fans, Familie und Freunden gewinnen zu wollen, ist für viele Schützen eher negativ.“ Aber Angst hat er davor nicht: „Unsere Schützinnen haben gut trainiert, nun müssen wir versuchen, die guten Trainingsergebnisse auch im Wettkampf zu zeigen.“ Auch wenn die Hilgerter bisher noch nicht triumphierten, dürfe man diesen nicht unterschätzen, so Lampe, schließlich habe das Team in den letzten Begegnungen gute Leistungen gezeigt und nur knapp verloren. „Wir werden alles daran setzen, um das rettende Ufer zu erreichen“, zeigt sich Lampe kämpferisch: „Abgestiegen sind wir erst am letzten Wettkampftag, deshalb geben wir uns noch lange nicht auf.“ Bis dahin kann ja bekanntlich noch viel passieren.

Ein Heimvorteil ist nicht immer eine wirklicher Vorteil, der Druck vor den eigenen Fans, Familie und Freunden gewinnen zu wollen, ist für viele Schützen eher negativ

Jan Lampe, Bundesligakoordinator KKS Nordstemmen

Für Braunschweig und Freiheit geht es derweil darum, sich noch eine Chance auf das Finale zu wahren. Dafür müssten sie aber dringend gegen die erst einmal bezwungenen Teams aus Wieckenberg und Kevelaer gewinnen, die zuletzt mit starken Ergebnissen überzeugten. Und mit einem Sieg vor heimischem Publikum gegen den Wissener SV könnte auch Aufsteiger Petersberg weiter vom Finale träumen, der derzeit Tabellenplatz zwei mit 10:2 Punkten belegt.

Foto: KKS Norstemmen / Der KKS Nordstemmen will den Heimvorteil im Abstiegsduell gegen den TuS Hilgert nutzen.
Foto: KKS Norstemmen / Der KKS Nordstemmen will den Heimvorteil im Abstiegsduell gegen den TuS Hilgert nutzen.

Bundesliga Süd: Kronau mit Heimvorteil gegen Fürth, Prittlbach unter Druck

Im Süden konnten sich bisher lediglich der SV Pfeil Vöhringen und die SSG Dynamit-Fürth mit 12:0 bzw. 10:2 Punkten absetzen. Dahinter liefern sich acht Vereine ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Alles ist offen – von Finale bis zum Abstiegsplatz. Ein schweres Los hat dabei Aufsteiger Kastl gezogen, der „dahoam“ auf die Tabellenführer aus Vöhringen trifft. Und auch Kronau hat mit Fürth eine schwere, aber nicht unlösbare Aufgabe vor Augen. „Fürth ist gegenüber uns eindeutig in der Favoritenrolle“, so der Trainer der Kronauer, Kurt Hillenbrand, der keinen Heimvorteil für seine Schützen sieht: „Für Spitzenschützen in der Bundesliga ist es egal, wo sie antreten. Sie sind mental so stabil, dass sie das alles ausblenden können. Das gilt auch für unsere jungen Schützen.“ Mit einem Sieg wäre Kronau, das sich momentan auf Platz vier der Tabelle befindet, weiterhin auf Finalkurs.

Prittlbach muss nach dem verpatzten Start (4:8-Punkte) weiter den Punkten gegen Königsbach hinterherjagen, um nicht weiter ans Tabellenende gedrückt zu werden. „Wir haben ein wesentlich leistungsstärkeres Team, haben aber nach nur zwei Siegen und Rang neun noch Nachholbedarf“, ärgert sich Germaniamanager Sven Körper über den bisherigen Saisonverlauf. Ihren Saisoneinstand geben die Österreicherin Rebecca Köck an Position eins der Setzliste und Anna-Lena Geuther, die in Partie Nummer fünf gesetzt ist. Körper ist auf die Aufstellung der Königsbacher gespannt: "Es kommt auch ein bisschen darauf an, wer die Ausländerposition besetzt. Letztlich erwarte ich einen knappen Ausgang und einen sehr spannenden Wettkampf." Bei einer Niederlage wäre der Druck beim Heimwochenende in zwei Wochen noch größer und die Finaltickets außer Reichweite.

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