Bundesliga
Bundesliga Pistole: Ein Trio ist schon für das Finale qualifiziert
Das vorletzte Vorrunden-Wochenende der Bundesliga Luftpistole sah einen neuen deutschen Rekord durch die Braunschweiger SG, ein bereits frühzeitig für das Bundesligafinale qualifiziertes Trio sowie Hochspannung im Abstiegskampf.
Bundesliga Nord: Braunschweig wie von einer anderen Schießlinie
1922 und 1921! Die Braunschweiger SG pulverisierte den bis dahin selbst gehaltenen deutschen Rekord von 1915 aus der Saison 2000/2001 gleich zweimal. Leidtragende waren Brühl (5:0) und Raesfeld (4:1). Es läuft bei Braunschweig, das sich souverän für die Finalrunde qualifiziert hat und in dieser Form Top-Favorit auf den Titel ist: „Mit den zwei Ergebnissen über 1920 ist das Team sehr zufrieden. Wir haben gezeigt, was wir können und auch bestätigt“, kommentierte Jung-Schütze Jonathan Mader nüchtern die überragenden Ergebnisse. Er selber trug mit 384 bzw. 389 Ringen, eine neue Liga-Bestleistung für ihn, wesentlich dazu bei: „Persönlich freue ich mich sehr über meine Leistungsentwicklung, wozu die BSG sehr viel beigetragen hat. Durch das hohe Leistungsniveau ist der interne Kampf um eine gute Position groß, das spornt zusätzlich an.“ Und abschließend: „Das Ziel der BSG ist natürlich der Titel!“
Da wird aber der SV 1935 Kriftel etwas dagegen haben. Das Team von Schnellfeuerpistolen-Bundestrainer Detlef Glenz zeigte, dass es auch ohne drei gesetzte Schützen, darunter die etatmäßige Nummer eins Christian Reitz hervorragend aufgestellt ist: 4:1 gegen Dasbach und 4:1 gegen Bassum lauteten die überzeugenden Ergebnisse, sodass der Meister von 2018 wie Braunschweig verlustpunktfrei ganz oben steht. „Max Schenk und Olli Geis sind in die Mannschaft gerückt und haben sich an Position vier und fünf toll geschlagen und für weitere Einsätze empfohlen. Wir sind froh, dass wir beide Begegnungen gewinnen konnten, wobei das 4:1 jeweils deutlicher aussieht, als der Wettkampfverlauf war“, so Glenz.
Wir müssen uns Wettkampf für Wettkampf aufs Neue beweisen und beginnen immer wieder bei Null, denn was gestern war, zählt morgen nicht mehr!
Ein großer Gewinner des Wochenendes war auch der PSV Olympia Berlin, der sich mit zwei 4:1-Erfolgen (gegen Leegmoor und Fahrdorf) auf Platz drei der Tabelle schob vor den punktgleichem Team des SV Bassum von 1848 (beide 12:6-Punkte).
Ganz unten landete der SV Schirumer Leegmoor einen ganz wichtigen Sieg: 4:1 hieß es am Ende gegen den Brühler Schießclub 70, sodass vor dem letzten Wochenende Leegmoor mit 4:14-Punkten vor dem SV Uetze und Brühl (jeweils 2:16-Punkte) ins Rennen geht.
Bundesliga Süd: Waldkirch verliert und jubelt
Auch wenn der SV Waldkirch das Spitzenduell gegen den SV Kelheim-Gmünd äußerst knapp 2:3 verlor, war die Freude im Lager des Teams von Trainerin Elfriede Weigelt groß. Durch das 5:0 tags zuvor gegen KKS Hambrücken war das Finalticket gebucht, zudem lief die Live-Übertragung bei Sportdeutschland.TV einwandfrei. „Leider konnten wir unseren Fans keinen zweiten Sieg schenken und mussten die Kelheimer jubeln lassen. Wir sind aber keineswegs traurig, da wir auch nach dieser Niederlage immer noch Tabellenführer sind“, meinte Schütze Sebastian Kugelmann. Und da die Einzelpunkte der Waldkircher ganz hervorragend sind, und die Konkurrenz sich am nächsten Wochenende die Punkte noch gegenseitig wegnimmt, ist das Finalticket für Rotenburg an der Fulda (1./2. Februar) ebenfalls gebucht: „Wir kommen wieder an unseren Erfolgsort zurück und werden alles versuchen, wieder erfolgreich abzuschneiden“, so Kugelmann mit Verweis auf den bislang größten Vereinserfolg, den Titel aus dem Jahr 2016.
Auch Kelheim-Gmünd hat das Finalticket so gut wie sicher in der Tasche. Durch das 5:0 gegen die SSG Dynamit Fürth sowie den Coup gegen Waldkirch fehlt dem Top-Team noch ein Sieg zur ganz sicheren Finalteilnahme. Für Monika Karsch, die nach ihren internationalen Einsätzen zum Team zurückkehrte, ist das keine Frage: „Wir wollen eine möglichst gute Platzierung belegen. In unserem Team steckt noch einiges an Potenzial, im Januar wollen wir noch bessere Ergebnisse schießen.“
Neben dem Top-Duo dürften der SV Murrhardt-Karnsberg (14:4-Punkte), Titelverteidiger SGi Ludwigsburg und die SGi Waldenburg (jeweils 12:6-Punkte) die Kandidaten für die vier Finaltickets im Süden sein. Murrhardt-Karnsberg machte mit zwei Siegen, u.a. dem 4:1 gegen Waldenburg, einen großen Schritt in Richtung Finale.
Und ganz unten? Da sendete KKS Hambrücken ein Lebenszeichen und feierte den ersten Saisonsieg. Das 4:1 gegen die FSG Hilpoltstein sorgte dafür, dass die „rote Laterne“ an den Gegner ging und wieder Hoffnung im Hambrücker Lager eingekehrt ist, wie Spitzenschützin Teresa Groß sagt: „Durch die anderen Ergebnisse haben wir plötzlich wieder eine reelle, wenn auch kleine Chance auf den Klassenerhalt. So hat das abschließende Vorrunden-Wochenende einen ganz anderen Stellenwert für uns, als wenn wir als sicherer Absteiger hätten dorthin fahren müssen. Es warten, mit München und Waldenburg, zwar zwei starke Gegner auf uns, aber wir werden versuchen unsere kleine Chance zu nutzen.“ Mit der SG Edelweiß Scheuring, Hambrücken und Hilpoltstein liegen drei Teams gleichauf (2:16-Punkte) und sind nur durch die Einzelpunkte voneinander getrennt.
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