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World Games Chengdu: DSB-Duo ohne Medaille

13.08.2025 11:30

Mit großen Hoffnungen war das DSB-Recurveduo Elisa Tartler und Florian Unruh in ihren Finaltag der World Games in Chengdu/CHN gegangen, am Ende blieben beide ohne das erhoffte Edelmetall: Tartler und Unruh unterlagen sowohl im Halbfinale als auch im Bronzematch der Konkurrenz knapp.

Foto: World Archery / Florian Unruh musste sich im Halbfinale dem routinierten Briten Patrick Huston geschlagen geben.
Foto: World Archery / Florian Unruh musste sich im Halbfinale dem routinierten Briten Patrick Huston geschlagen geben.

Zunächst fiel die Entscheidung in der Frauen-Konkurrenz: Tartler bekam es im Halbfinale mit der italienischen Titelverteidigerin Chiara Rebagliati zu tun. Es galt, die Pfeile so präzise wie möglich über Distanzen von 10, 25, 40 und 55 Metern auf die Scheibe zu setzen. Das gelang der DSB-Schützin wie auch der Italienerin gleichgut. Und so hieß es nach zwölf Pfeilen (über jede Distanz drei Pfeile) Unentschieden 53:53. So musste ein Stechpfeil entscheiden, und bei diesem entschieden Zentimeter zuungunsten von Tartler, deren Vier etwas schwächer als die der Gegnerin war. Nach kurzer Pause ging es gegen die zweite italienische Top-Schützin, die Dreifach-Weltmeisterin des Vorjahres, Roberta Di Francesco. Und auch hier begegneten sich zwei gleichstarke Schützinnen, am Ende des dritten Ziels hieß es 45:46 aus Tartlers Sicht. Die Entscheidung fiel mit dem vorletzten Schuss über 50 Meter: Tartlers Pfeil verfehlte das Gold deutlich und brachte nur drei Zähler, Die Francesco schoss das Optimum, baute den Vorsprung aus und brachte das 56:61 sicher ins Ziel: „Gerade tut es einfach noch sehr, sehr weh. Als Qualifikationserste den Wettkampf dann „nur“ auf Platz vier zu beenden, tut schon weh. Gerne hätte ich ein bisschen entschlossener geschossen und mehrere 6er geschossen. Aber es ist, wie es ist, und letztendlich ist ein vierter Platz bei den Weltspielen der nicht-olympischen Sportarten auch nicht schlecht. Ich hatte aber eine Medaille als Ziel, und das schmerzt am Anfang natürlich noch. Aber Kopf hoch, Krone richten und weiter geht’s.“

Somit lag die Hoffnung auf Titelverteidiger Florian Unruh, der sich in China in der Qualifikation in gewohnt starker Form präsentierte. Doch der 32-Jährige fand auf dem einseitigen Parcours, bei dem es eigentlich nur bergab Schüsse gab, nicht zu seiner gewohnten Präzision: Im Halbfinale gegen den Briten Patrick Huston fiel die Vorentscheidung auf der 40 Meter-Distanz, die der Berliner mit 15 Ringen abschloss, sein Gegner jedoch zwei Mehr Ringe erzielte und mit insgesamt drei Ringen in die finalen drei Schüsse ging. Dies ließ sich der routinierte Brite nicht nehmen und zog durch ein 61:64 aus deutscher Sicht in das Finale ein. Nur fünf Minuten später musste Unruh bei heißen Temperaturen wieder antreten, um das Bronzematch gegen den Niederländer Willem Bakker zu bestreiten. Dieses Mal über Distanzen von 40, 20, 25 und 50 Meter. Nach den ersten sechs Pfeilen war die Partie ausgeglichen (29:29), dann schoss Unruh drei Mal die Fünf, während dem Niederländer ein Ring mehr gelang. Diesen Rückstand musste Unruh mit seiner letzten Passe bei den World Games in China wettmachen. Nach zwei von drei Pfeilen war der Ausgleich geschafft, sodass der letzte Pfeil entscheiden musste. Unruh legte jedoch nur eine Vier vor, die Bakker mit einer fünf konterte und sich somit über das 59:60 und die Bronzemedaille freuen konnte. „Ich habe leider heute nicht so gut geschossen, wie ich es mir gewünscht habe, und gleichzeitig haben meine Gegner gute Matches geschossen. Die Hitze hat es die letzten Tage nicht einfach gemacht. Ansonsten war es ein schöner Finalparcours, auch wenn es nur bergab ging“, äußerte sich Unruh selbstkritisch und ehrlich.

Nach Gold (Unruh) und Bronze (Tartler) bei den World Games 2022 in Birmingham/USA ging das Duo dieses Mal leer aus, enttäuschte aber keineswegs. Nun liegen die Hoffnungen auf den zwei Blankbogenschützen Christine Schäfer und Michael Meyer. Meyer war in Birmingham Vierter und will sich nun verbessern, Schäfer feiert ihre World Games-Premiere.

Foto: World Archery / Da sah es noch gut aus für Elisa Tartler, die sich hier mit Teamchef Peter Lange im engen Halbfinale gegen Chiara Rebagliati/ITA abschlägt.
Foto: World Archery / Da sah es noch gut aus für Elisa Tartler, die sich hier mit Teamchef Peter Lange im engen Halbfinale gegen Chiara Rebagliati/ITA abschlägt.

Das deutsche Bogenteam in Chengdu
Athleten: Elisa Tartler, Florian Unruh (beide Berlin, beide Recurve), Christine Schäfer (Tiefenbach), Michael Meyer (Naila, beide Blank)
Betreuer: Peter Lange

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