Dies hatte aber einen Grund, denn Schäfer war sichtlich angeschlagen und nicht im Vollbesitz ihrer Kräfte: „Christine hat sich die ganze Nacht übergeben, und wir haben ernsthaft überlegt, nicht anzutreten. Sie hat sich dann entschlossen, es doch zu versuchen, das Ergebnis war irrelevant. Hauptsache sie ist noch dabei“, berichtet Teamchef Peter Lange. In diesem Zustand und bei einer Temperatur von 38°C und einer Luftfeuchtigkeit von über 90 Prozent war es eine einzige Quälerei für die World Games-Debütantin. „Sie muss nun ganz unten im Pool starten. Noch ist aber nichts verloren“, so Lange, der dann natürlich auf eine genesene Athletin hofft.

Besser erging es Michael Meyer. Er belegte ringgleich (340) mit dem drittplatzierten Simon Fairweather (AUS) den vierten Platz. Lediglich der Italiener Simone Barbieri (371 Ringe) war klar besser als der Rest des Feldes und Lange zeigte sich zufrieden: „Michael hat sich in der Top-Gruppe tapfer geschlagen und seinen vierten Platz erfolgreich gegen den amtierenden Weltmeister Cesar Vera und David Jackson verteidigt.“ Damit ist er für den zweiten Tag ganz oben in Pool B gesetzt und ihm reicht ein Sieg, um das Halbfinale zu erreichen.

Das deutsche Bogenteam in Chengdu
Athleten: Elisa Tartler, Florian Unruh (beide Berlin, beide Recurve), Christine Schäfer (Tiefenbach), Michael Meyer (Naila, beide Blank)
Betreuer: Peter Lange