European Games

European Games Minsk: GOLD für Oliver Geis

26.06.2019 16:38

2015 bei der Premiere der European Games in Baku/AZE hatte Oliver Geis bereits Bronze gewonnen, vier Jahre später in Minsk/BLR setzte er sich die European Games-Krone auf – GOLD! Christian Reitz musste sich nach starker Qualifikation mit Platz fünf zufrieden geben. Auch mit der Sportpistole war der DSB mit Monika Karsch und Doreen Vennekamp zweifach im Finale vertreten. Doch eine Medaille blieb verwehrt, Platz fünf und sechs hieß es am Ende.

Foto: DSB / European Games-Goldmedaillengewinner 2019: Oliver Geis.
Foto: DSB / European Games-Goldmedaillengewinner 2019: Oliver Geis.

Schnellfeuerpistole: Geis dreht im Finale auf
Im Finale standen zwei Deutsche, zwei Franzosen, ein Russe und ein Türke. Bis auf den türkischen Außenseiter waren alles Weltcup gestählte Schützen. Reitz hatte die Qualifikation mit 588 Ringen und einem neuen Rekord für die European Games souverän gewonnen, Geis zog als Drittplatzierter (581 Ringe) ebenfalls in das Finale ein. Der Olympiasieger erwischte jedoch keinen guten Start und war mit sechs Treffern nach den ersten zwei Serien Schlusslicht. Geis kam mit sieben Treffern auch nicht viel besser aus den Startlöchern. Mit jeweils einer Viererserie „kletterte“ das DSB-Duo auf die Plätze drei und vier, anschließend erklomm Geis mit einer perfekten Serie erstmals die Spitzenposition – punktgleich mit den zwei Franzosen. "Das Finale war aus meiner Sicht anfangs etwas wackelig, danach konnte ich mich stabilisieren und gute Hits landen", so Geis nachher. Reitz fand dagegen keinen Rhythmus und schied nach nur einem Treffer als Fünfter aus. Geis blieb am „Drücker“ und lieferte sich mit den Franzosen Quiquampoix und Bessaguet einen tollen Dreikampf ("Dass ich eine Medaille gewonnen hatte, habe ich erst mitbekommen, als wir nur noch zu Dritt da standen."). Und in der siebten Serie, seiner dritten Fünfer-Serie, machte er den entscheidenden Schritt an die Spitze. Diese gab er mit einer „3“ nicht mehr ab, mit 33 Treffern und einem neuen Rekord für die European Games sicherte sich Geis den Titel. "Vor der letzten Serie habe ich nicht so viel nachgedacht, ich habe mich auf meine Technik konzentriert, um eine gute Serie zu schießen. Ich freue mich natürlich riesig über die Medaille, da ich nach Bronze in Baku mich nochmals verbessern konnte." Bundestrainer Detlef Glenz sagte: "Während Christian in der Qualifikation noch der Stärkste war, ging im Finale kein Weg an Olli vorbei. Von meinen beiden Assen hat leider nur eines gestochen. Tolle Leistung von Olli, schade für Christian. Somit habe ich ein lachendes und weinendes Auge."

Sportpistole: Im Finale fehlen die hohen Wertungen
Die Hoffnung auf eine Medaille war da und vollkommen berechtigt: Denn mit Monika Karsch und Doreen Vennekamp hatten beide DSB-Starterinnen das Finale der besten acht Schützinnen erreicht. Karsch gar als klare Nummer eins mit 589 Ringen und einem neuen European Games-Rekord. "Meine Qualifikation war sehr gut, auf das Ergebnis bin ich saustolz, das war wirklich sehr stark", meinte Karsch. Und auch Doreen Vennekamp bewies, dass den DSB-Schützinnen der zweite Teil des Wettkampfes deutlich besser liegt und sprang von Platz 17 mit 295 Ringen noch auf Rang sieben ins Finale. Der Start in das Finale verlief auch gut: Karsch lag nach drei Serien mit zwölf Treffern auf Platz zwei, Vennekamp mit elf Treffern dahinter. Doch im zweiten Teil fielen die Scheiben nicht mehr, beide kamen nicht mehr über eine drei hinaus. Vennekamp verabschiedete sich als Sechste aus dem Wettkampf, Karsch folgte direkt danach, nachdem sie in der siebten Serie nur einen Treffer anbringen konnte. "Ich hatte mir viel vorgenommen, ich war in einem super Zustand und habe gut angefangen. Schade, dass ich es am Schluss nicht mehr reingekriegt habe. Ich war zuerst ganz schön angefressen, und man sieht, wenn man eine Medaille gewinnen will, darf man nicht nachlassen", so Karsch. Und Bundestrainerin Barbara Georgi ergänzte: „Wir sind hierher gefahren und wollten eine Medaille gewinnen. Die Chance war groß mit zwei Sportlerinnen im Finale, aber die Konkurrenz war vom Feinsten. Beide haben gut angefangen, dann fehlten aber die hohen Wertungen. Technisch haben sie aber deutlich besser geschossen als zuletzt, und ich hoffe, dass wir beim nächsten Mal den Schritt auf das Treppchen gehen können“, kommentierte Bundestrainerin Barbara Georgi.

Im Finale ging kein Weg an Olli vorbei!

Detlef Glenz, Bundestrainer Schnellfeuerpistole

Recurve/Compound Frauen: Kroppen wird Neunte, Meißner Siebte
Mit der erhofften Einzelmedaille hat es im Bogensport nicht geklappt. Sowohl Michelle Kroppen als auch Janine Meißner kassierten im Achtel- bzw. Viertelfinale Niederlagen und schieden somit als Neunte bzw. Siebte aus. Kroppen unterlag der Italienerin Lucilla Boari 2:6 (24-21, 24-28, 25-27, 24-26) und konnte dabei nicht an ihre starke Leistung aus dem Duell mit Elena Richter anknüpfen. Der erste Schuss saß noch im Zentrum, danach ging nicht mehr viel: „Es hat nicht sollen sein heute. Ich hatte große Probleme damit, den Wind richtig einzuschätzen und konnte dadurch keine konsequenten Schüsse machen. Natürlich ist es ärgerlich, aber ich gehe immerhin mit einer Medaille nach Hause und darüber freue ich mich nach wie vor.“
Die Medaille hatte sich auch Compounderin Meißner erhofft, doch Gegnerin Yesim Bostan erwies sich beim 145:139 als stärker. Entscheidend waren die Passen zwei und drei, die mit einer Differenz von fünf Ringen zugunsten der Türkin endeten. „Leider war das ein früheres Ende als geplant. Natürlich hatten wir eine schwierige Ausgangsposition, aber das soll nicht als Ausrede herhalten. Ich hätte locker unter die Top Vier kommen können vom Schieß-Niveau, aber es hat nicht sollen sein. Ich habe aus diesem Match viel gelernt, was ich zukünftig umsetzen kann. Und auf diese Erfahrung kommt es im Sport letztlich an, je mehr man davon hat, desto sicherer ist man in allen Situationen.“

Foto: Eckhard Frerichs / Janine Meißner wurde Siebte, hatte sich aber durchaus mehr erhofft.
Foto: Eckhard Frerichs / Janine Meißner wurde Siebte, hatte sich aber durchaus mehr erhofft.

KK 3x40 Männer: Solide Leistung reicht nicht
„Das war zum Leben zu wenig und zum Sterben zu viel!“ Das Fazit von Bundestrainer Claus-Dieter Roth traf die Leistung von Maximilian Dallinger auf den Punkt. Seine 1164 Ringe (384, 395, 385) waren solide, aber auch nicht mehr. Letztlich fehlten neun Ringe zum Finaleinzug. „Der Einstieg mit dem Kniendschießen war nicht so optimal, das zog sich durch den ganzen Wettkampf. Liegend und Stehend waren okay, aber er hatte keine Ausreißer nach oben. Ich hoffe, dass es bei den Mädels ein bisschen besser geht.“ Die schießen am Donnerstag, 27. Juni, und müssen dann mit den nicht einfachen Bedingungen zurechtkommen: „Der Wind ist sehr böig und nicht einfach zu schießen“, so Roth.

Skeet Frauen/Männer: Steigerung ist Pflicht
Soll es im Skeet-Einzel noch etwas mit dem Finale werden, dann muss sich das DSB-Trio am zweiten Qualifikationstag mächtig steigern: Platz 17 (70 Scheiben) für Sven Korte, Platz 23 (64 Scheiben) für Vanessa Hauff und Platz 25 (63 Scheiben) für Katrin Wieslhuber heißt es nach drei von fünf Serien. Korte liegt damit drei Scheiben hinter dem Finaleingang, die Frauen vier bzw. fünf. Korte verpasste eine bessere Platzierung in der zweiten Serie, als er drei Scheiben fliegen ließ.

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