Bundesliga

Bundesliga Gewehr: Die letzten Zahlen und Fakten zum Ligastart

11.10.2019 11:06

Bundesliga-Lieblingszahl: 100! Nach den Pistolenschützen starten nun auch die Gewehrschützen am 12./13. Oktober in die Bundesligasaison. Spannung ist in Gelsenkirchen, Höhr-Grenzhausen, Fürth und München vorprogrammiert. Die Favoriten, heißesten Transfers und die spannendsten Zahlen und Fakten im Überblick:

Foto: DSB / Die Fans werden auch in diesem Jahr ihre Mannschaften wieder mit vollen Eifer vor Ort unterstützen.
Foto: DSB / Die Fans werden auch in diesem Jahr ihre Mannschaften wieder mit vollen Eifer vor Ort unterstützen.

Die Favoriten:

"Wir gehen selbstbewusst in die Saison, aber es wird sicher kein Selbstläufer, denn jeder wird uns als amtierender deutschen Meister schlagen wollen," schätzt der Co-Trainer der SSG Kevelaer, Simon Janssen, die Ausgangslage für die "Tiger" aus Kevelaer für die anstehende Bundesligasaison Luftgewehr ein. Zum ersten Mal gewannen sie im letzten Jahr mit ihrer jungen Mannschaft den Titel in beeindruckender Manier, stellten mit 1982 Ringen einen neuen Ligarekord auf und gehören damit auch in dieser Saison bei der Konkurrenz zu den größten Favoriten. Aber auch der vierfache Rekordsieger aus Elsen zählt zu den Mitfavoriten um den Sieg. Im Süden könnte derweil ein heißer Kampf um die Finalplätze entbrennen, denn dort herrscht eine sehr hohe Leistungsdichte. Mit 392,89 Ringen liegt der Leistungsdurchschnitt deutlich höher als im Norden mit 391,2 Ringen. Der SV Pfeil Vöhringen steht dabei bei einigen Konkurrenten als möglicher Sieger hoch im Kurs. Sven Körper, Betreuer der Prittlbacher Schützen, hat noch einen anderen Verein auf dem Schirm: „Wir glauben, dass der Bund München in diesem Jahr wieder eine starke Saison bestreiten wird.“ Bereits im letzten Jahr hatten die Münchner mit 1971,0 Ringen den besten Schnitt im Süden, der nur vom BSV Buer-Bülse, der mit einem Mannschaftsschnitt von 1972,1 Ringen auftrumpfte, getoppt wurde. Zu einem der größten Überraschungskandidaten könnte sich die junge Mannschaft der Aufsteiger aus Kronau entwickeln. Mit Larissa Weindorf, Max Braun und Colin Fix sind drei der besten deutschen Nachwuchstalente im Team vertreten. Doch auch die anderen Vereine wollen für „kleine Nadelstiche sorgen“, wie Tobias Hahn vom SV Buch erzählt, „vielleicht gelingt uns auch wieder die ein oder andere Überraschung“.

Die heißesten Transfers:

Foto: SV Kronau / Der Aufsteiger des SV Kronau gehört zu den Geheimfavoriten der Konkurrenz.
Foto: SV Kronau / Der Aufsteiger des SV Kronau gehört zu den Geheimfavoriten der Konkurrenz.

Zweimal 400 Ringe an einem Wochenende schaffte nur er im letzten Jahr: István Péni. Der ungarische Spitzenschütze wechselt vom BSV Buer-Bülse nach Elsen und ist damit wohl die größte Transferüberraschung der Saison. Es war quasi eine Art Tauschgeschäft der beiden Vereine, denn dafür wechselte Elsens Nummer eins, Peter Hellenbrand, nach Buer-Bülse. Der Deutsche Meister aus Kevelaer muss derweil in diesem Jahr auf die Unterstützung von Peter Gorsa, Katharina Kösters und Katrin Leuschen verzichten, dafür konnten sie sich mit dem Italiener Marco Suppini verstärken. Gleich drei Neuzugänge hat auch die SB Freiheit zu verzeichnen. Mit der Norwegerin Jeanette Hegg Duestad, Jessica Mager und Lisa Müller (vorher FSG Kempten) konnten drei Frauen fürs Team gewonnen werden. Drei von fünf Gewehr-Bundesligaschützen sind übrigens weiblich, das entspricht einem Anteil von 60 Prozent. Im Süden konnte sich der Aufsteiger Kronau mit Colin Fix einen amtierenden Deutschen Meister angeln. Gemeinsam mit seiner Partnerin Larissa Weindorf gewann der Nationalkaderschütze den Luftgewehr-Mixed-Wettbewerb in diesem Jahr in München. Mit Antonia Back wechselt ebenfalls ein Talent aus dem Nachwuchsbereich nach Vöhringen. Daniel Karg, der im letzten Jahr noch mit der SSG Dynamit Fürth die Bronzemedaille im Bundesligafinale gewann, wechselt zum Bund München, Andreas Geuther unterstützt statt den SV Niederlauterbach in diesem Jahr die SG Coburg. Ein echtes Ass aus dem Ärmel zaubert in diesem Jahr der SV Buch. Die amtierende Luftgewehr-Olympiasiegerin von Rio de Janeiro 2016, Virginia „Ginny“ Trasher, wird das Team auf der Spitzenposition unterstützen. Damit gehört die Amerikanerin zu den 28,9 Prozent der 225 gemeldeten Bundesligaschützen, die aus dem Ausland kommen – aus insgesamt 25 verschiedenen Nationen.

Die Aufsteiger:

„Nachdem wir in der Saison 2017/18 nach nur einjähriger Zugehörigkeit aus der 1. Bundesliga abgestiegen sind und in diesem Jahr den sofortigen Wiederaufstieg geschafft haben, heißt unser Ziel Klassenerhalt“, gibt sich Kronaus Trainer Kurt Hillenbrand bescheiden, doch dabei könnte seine junge Mannschaft die Liga im Süden ordentlich durchmischen. Gleich vier Schützen seiner 9-köpfigen Mannschaft haben das 20. Lebensjahr noch nicht erreicht. Der Altersdurchschnitt der Liga beträgt übrigens 26,62 Jahre. Reinhard Mohr (SG Coburg) ist mit 61 Jahren der älteste gemeldete Schütze, Elena Zimmermann (SV Hubertus Kastl) mit 17 Jahren die Jüngste. „Insgesamt haben wir eine sehr junge Mannschaft“, bestätigt Hillenbrand, der stolz ist auf seinen jungen Kader: „Max Braun ist zur Zeit wohl der erfolgreichste Gewehrschütze im Deutschen Juniorenteam.“ Ende September wurde er in Bologna Junioren-Europameister im KK-Dreistellungskampf. Bereits im Mai absolvierte er in der Männerklasse seinen ersten Weltcup in München. Für die Einigkeit Hubertus Kastl ist der Aufstieg in die Bundesliga der größte sportliche Erfolg der Vereinsgeschichte mit dem Ziel: Klassenerhalt. Dieses Ziel hatten auch die Schützen des SV Petersberg, als sie vor gut eineinhalb Jahren die die 2. Bundesliga aufstiegen. Und dann lief es viel besser als erwartet. Fast ungläubig starrte der erste Vorsitzende, Frank Urspruch, auf die Ergebnisse des Aufstiegskampfes, bevor er die Nachricht über den Aufstieg in die 1. Liga seinen Schützen überbrachte. Damit gelang dem SV Petersberg der direkte Durchmarsch von der Hessenliga bis in die 1. Bundesliga. „Es wirkt eben alles noch etwas unwirklich, aber die Planungen für unseren ersten 1. Bundesliga-Wettkampf in heimischen Gefilden laufen auf Hochtouren“, freut sich Urspruch. Einen herben Rückschlag mussten erst einmal die Aufsteiger des KKS Nordstemmen verkraften, die aus gesundheitlichen Gründen auf ihre Spitzenschützin Bianca Glinke verzichten müssen, doch trotzdem geben sich die Nordstemmener zuversichtlich: „Am kommenden Wochenende ist die Feuertaufe.“ Dort wartet mit dem Vizemeister Elsen gleich eine „harte Nuss“, doch das diesmal reine Damenteam der Nordstemmener freut sich auf diese Herausforderung, ganz nach ihrem Motto: „We have fun.“

Die spannendsten Auftaktduelle:

Gleich zu einem hochspannenden Derby kommt es in München zwischen dem Bund und Prittlbach. Zwar plagen die Prittlbacher nach eigenen Aussagen ein paar Personalsorgen am ersten Wochenende, doch Sven Körper weiß dafür die Lösung: „Augen zu und durch.“ Und unterschätzen darf man sowieso nie eine Mannschaft. Ein Duell mit Würze verspricht der Wettkampf zwischen der SSG Dynamit Fürth und Eichenlaub Saltendorf zu werden. Schließlich hat Saltendorf noch eine Rechnung aus dem letzten Jahr offen, als sie im letzten Moment im kleinen Finale von Fürth vom Podest gestoßen wurden und sich mit dem undankbaren vierten Platz zufrieden geben mussten. Im Norden trifft die SSG Kevelaer auf einen der möglichen Finalanwärter, den SV Gölzau. Eine Partie, die ebenfalls ein Kopf-an-Kopf-Rennen verspricht. Ein richtungsweisendes Match könnte auch das Duell zwischen dem SV Wieckenberg und der SB Freiheit werden. Beide Teams sind heiß auf die neue Saison und wollen in diesem Jahr den Finaleinzug schaffen.

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