Bundesliga

Bundesliga Pistole: Braunschweig und Waldkirch mit Spitzenstart

07.10.2019 11:03

Alles entscheidende Stechschüsse, Spitzenleistungen und Partien der Extraklasse prägten das erste Wettkampfwochenende (5./6. Oktober) der Bundesliga Luftpistole. Den besten Start erwischten dabei die Vereine aus Braunschweig und Waldkirch, die als Tabellenführer ins nächste Bundesligawochenende gehen.

Foto: Elena Kugelmann / Der SV Waldkirch erwischt mit zwei Siegen einen Superstart in die Saison.
Foto: Elena Kugelmann / Der SV Waldkirch erwischt mit zwei Siegen einen Superstart in die Saison.

Dass die Bundesliga ein heißes Kopf-an-Kopf-Rennen ist, bewiesen gleich zu Beginn die Schützen aus Wathlingen und Bremerhaven. Nach 40 Schuss mussten gleich zwei Stechen über Sieg oder Niederlage entscheiden. Philip Aranowski und Christian Oehns auf Position zwei und vier behielten für Wathlingen die Nerven und holten beide Punkte auf die Seite der Wathlinger zum Endstand von 4:1 gegen die Seestadtteufel. „Wir fuhren ersatzgeschwächt nach Raesfeld und die beiden Wettkämpfe waren Bundesligaspannung pur“, so Holger Nesemanns erstes Fazit, nachdem auch das zweite Match der Seestadtteufel am Sonntag gegen den SV Falke Dasbach ein Duell auf Augenhöhe war, dennoch ebenfalls zu Gunsten des Gegners entschieden wurde. „Wir haben uns würdig verkauft.“ Das haben sich auch die Schützen aus Fahrdorf, die ebenfalls die Entscheidung erst im Stechen zwischen Siv Marit Løvhaug und Dennis Grünhoff suchten. „Mach den Sack zu, Dennis“, war dabei das einzige, an was Andreas Slink vom SV Schirumer Leegoor noch denken konnte, auch wenn die Erleichterung zuerst einmal groß war, dass Grünhoff es durch einen Schlussspurt überhaupt noch ins Stechen schaffte und somit den Sieg greifbar machte. Doch leider ohne Erfolg. Mit 10:9 Ringen ging der Punkt zum 3:2 nach Fahrdorf. „Der Wettkampf war bis dahin geprägt von hoher Anspannung“, so Slink, dem klar war, dass die Mannschaft am nächsten Tag eine Reaktion darauf zeigen musste, denn „ein Sieg an diesem Wochenende ist enorm wichtig für den Start in die Saison.“ Gesagt, getan. Mit 3:2 Punkten besiegte Leegmoor die Aufsteiger des SV Uetze, nicht zuletzt durch eine super Leistungssteigerung von Michael Broers, der nach seinem misslungenen ersten Wettkampf mit 379 Ringen konterte. Einen souveränen Start in die Liga legte der Topfavorit aus Braunschweig hin, der sich mit zwei 5:0-Siegen gegen den SV Uetze und den PSV Olympia Berlin an die Tabellenspitze setzte. Vor allem das indische Supertalent Chaudhary Saurabh glänzte bei seinem Bundesligadebüt mit 384 und 388 Ringen. Knapp hinter Braunschweig, ebenfalls mit zwei Siegen im Gepäck, reihten sich die Schützen aus Kriftel, Dasbach und Wathlingen. Noch ohne Siegpunkte, dafür um eine Erfahrung reicher, die Mannschaften aus Bremerhaven, Uetze, Brühl und Berlin.

Bundesliga Süd: Nur Waldkirch und München noch ungeschlagen

Wie ausgeglichen die Liga ist, zeigte sich in der Bundesliga Süd. Nur der SV Waldkirch und die HSG München schafften es mit weißer Weste in die nächste Runde. Dabei bekam Waldkirch gleich im ersten Wettkampf den amtierenden Deutschen Meister Ludwigsburg vor die Nase gesetzt und musste dann auch noch ohne internationale Unterstützung an den Start. Die Zielsetzung: So viele Punkte wie möglich sammeln. „Dass am Ende drei Punkte auf unserer Seite standen, war eine wirkliche Überraschung“, so Sebastian Kugelmann, der eigentlich als Co-Trainer mit von der Partie war, am Ende aber selbst einspringen musste, „vielleicht hat genau der Faktor ‚ohne Internationalen Schützen‘ eine Rolle gespielt.“ Er selbst habe versucht ein wenig schneller als üblich zu schießen, um Julia Hochmuth ein wenig unter Druck zu setzen. Mit Erfolg. Am Ende gelang Waldkirch mit einem 3:2-Sieg gegen Ludwigsburg die erste kleine Überraschung dieser Saison. Und auch am Sonntag ließ Waldkirch gegen den SV Altheim Waldhausen nicht locker. Vor allem Alexander Kindig legte mit 387 Ringen noch einen drauf und begeisterte nicht nur seinen Teamkollegen Sebastian Kugelmann: „Er ist eine Wucht.“  5:0 Punkte lautete am Ende das Endergebnis für den Sieger aus Waldkirch.

Foto: SV Schirumer Leegmoor / Aus einer Niederlage Kraft zu schöpfen ist wahre Stärke – das haben die Schützen des SV Schirumer Leegmoor am Wochenende gezeigt.
Foto: SV Schirumer Leegmoor / Aus einer Niederlage Kraft zu schöpfen ist wahre Stärke – das haben die Schützen des SV Schirumer Leegmoor am Wochenende gezeigt.

Stark präsentierte sich auch Fürths Spitzenathletin Sandra Reitz. 389 Ringe standen am Ende für sie zu Buche, übertroffen wurde dieses Ergebnis an diesem Wochenende nur von Ehemann Christian, der 390 Ringe für den SV Kriftel traf. „Ich glaube, dass das erste Bundesligawochenende immer etwas Besonderes ist und bleibt“, ist sich Sandra Reitz sicher, „jeder ist gespannt, was die neue Saison so bringt und man hat ja vielleicht auch neue Leute dabei, die das zum ersten Mal machen. Wenn man mit diesem positiven Gefühl aus Spaß und Vorfreude dort reingeht, dann kann das ganz gut werden, wie man gesehen hat.“ Trotz des Punktes auf der Spitzenposition gegen Joao Costa (386 Ringe), unterlag die SSG Dynamit Fürth der starken Sgi Waldenburg mit 2:3 Punkten. Vor allem Nationalkaderathletin Doreen Vennekamp präsentierte sich auf Position fünf der Waldenburger mit 384 Ringen in Topform und trug damit wesentlich zum Sieg bei. Gegen die HSG München musste sich Waldenburg hingegen im Stechen geschlagen geben. Christian Freckmann verlor mit einer Acht den Punkt an Andreas Martin, der mit einer Neun den Sieg der Münchner besiegelte. Mit tollen Mannschaftsergebnissen von 1899 und 1892 Ringen startete der SV Kelheim-Gmünd vor heimischem Publikum in die neue Saison. Philipp Grimm gelang am Wochenende gleich zweimal die perfekte 100er-Serie und holte mit 388 sowie 384 Ringen wichtige Punkte für sein Team. Während sie der KKS Hambrücken mit 4:1 Punkten keine Chance ließen, hieß es am Sonntag gegen Ludwigsburg das Kämpferherz auszupacken. Durchweg starke Ergebnisse beider Mannschaften prägten die Spitzenpartie – mit dem besseren Ende für die SGi Ludwigsburg. „Mit dem SV Waldkirch und dem SV Kelheim-Gmünd erwartete uns direkt ein Auftaktwochenende der Superlative gegen zwei wahnsinnig starke Teams“, so die Ludwigsburgerin Julia Hochmuth, „nicht ganz in der Meisterbesetzung, aber als Dream-Team fest zusammengewachsen, kämpften wir Schuss für Schuss und beide Wettkämpfe verlangten uns, wie zu erwarten, alles ab - ohne Eingewöhnungsphase.“ Keine Zeit zur Eingewöhnung blieb auch den Aufsteigern aus Hilpoltstein und Scheuring. Während Hilpoltstein mit zwei Niederlagen gegen Weil am Rhein und Fürth startete, gelang Scheuring nach einer 3:2-Niederlage gegen Waldhausen ein grandioser 5:0-Sieg gegen die KKS Hambrücken, die damit ans Tabellenende rückt.

Am 19./20. Oktober bekommen alle Mannschaften erneut die Chance, ihr bestes aus sich herauszuholen, um das gemeinsame Ziel greifbar zu machen.

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