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Deutscher Schützentag Schwäbisch Gmünd: Neues Präsidium und Beitragserhöhung

03.05.2025 11:44

Der alte Präsident ist auch der neue Präsident: Hans-Heinrich von Schönfels, seit 2017 in Amt und Würden, wird dem Deutschen Schützenbund auch die nächsten vier Jahre vorstehen. Bei der Delegiertenversammlung des 64. Deutschen Schützentages in Schwäbisch Gmünd erfolgte seine Wiederwahl mit großer Mehrheit (92%). Zudem beschloss das höchste Gremium des DSB eine Beitragserhöhung um 1,50 Euro ab 2027.

Foto: DSB / Geht in seine dritte Amtszeit als DSB-Präsident: Hans-Heinrich von Schönfels.
Foto: DSB / Geht in seine dritte Amtszeit als DSB-Präsident: Hans-Heinrich von Schönfels.
  • Hans-Heinrich von Schönfels bleibt DSB-Präsident 
  • Neu im DSB-Präsidium: Volker Kächele (Sport) und Hans Hainthaler (Verbandsentwicklung/Ethik)
  • Delegiertenversammlung stimmt Beitragserhöhung um 1,50 Euro ab 2027 zu
  • 17 verdiente Mitglieder geehrt

Feierliche Stimmung herrschte am Samstagvormittag beim Festakt und der anschließenden Delegiertenversammlung anlässlich des 64. Deutschen Schützentags im Congress-Centrum Stadtgarten in Schwäbisch Gmünd. Nach dem Festakt stimmten die ca. 500 Delegierten der 20 Landesverbände mit großer Mehrheit einer Beitragserhöhung von 1,50 Euro ab dem 1.1.2027 zu. Den Antrag - wie auch sämtliche Berichte der Präsidiumsmitglieder, Änderungen der Satzungen und mehr sind im digitalen Berichtsheft nachzulesen - hatten DSB-Präsidium und Gesamtvorstand gemeinsam gestellt, um die Konsolidierung der Jahreshaushalte sowie die Zukunftsfähigkeit des Deutschen Schützenbundes mit Projekten wie z.B. die Absicherung des Leistungssports im olympischen wie vor allem auch im nicht-olympischen Bereich, die Förderung des ehrenamtlichen Engagements, die Schaffung einer einheitlichen Sportsoftware sowie nötige Investitionen in DSB-Liegenschaften.

Präsidiumswahlen: Kächele und Hainthaler neu im Präsidium
Anschließend folgten die Wahlen des Präsidiums. Hans-Heinrich von Schönfels wurde mit großer Mehrheit (92%) gewählt und geht in seine dritte Amtszeit. Bei den Positionen Vizepräsident Sport und Vizepräsident Verbandsentwicklung und Ethik gab es mehrere Bewerber. Mit Volker Kächele (Nordwestdeutscher Schützenbund) und Hans Hainthaler (Bayerischer Sportschützenbund) wurden zwei neue Vertreter in das DSB-Präsidium gewählt.

Die Ergebnisse der Wahlen im Einzelnen
Präsident: Hans-Heinrich von Schönfels 92%
1. Vizepräsident: Lars Bathke 95%
Vizepräsident Recht: Walter Wolpert einstimmig
Vizepräsident Finanzen: Gerd Hamm einstimmig
Vizepräsident Sport: Volker Kächele (411 Stimmen) vs. Stephan Thon (108 Stimmen)
Vizepräsident Öffentlichkeitsarbeit: Evi Benner-Bittihn 97%
Vizepräsident Bildung: Dieter Vierlbeck einstimmig
Vizepräsident Verbandsentwicklung und Ethik: Hans Hainthaler (329 Stimmen) vs. Prof. Dr. Marcus Stumpf (183 Stimmen)
Vizepräsident Schützentradition & Brauchtum: Wilfried Ritzke einstimmig

Anschließend folgten noch die Wahlen des Rechnungsprüfers Alois Wüstefeld, der Ersatzrechnungsprüferin Silke Abramovic sowie der Good Governance-Beauftragten Dr. Christa Thiel. Diese fanden wie auch diverse Anpassungen der Satzung große Zustimmung.

Foto: DSB / Die fünf neuen Ehrenmitglieder mit DSB-Präsidente Hans-Heinrich von Schönfels sowie Ilse Beckmann und Elisabeth Furnier, die die höchste Auszeichnung für ihre verstorbenen Ehemänner entgegen nahmen.
Foto: DSB / Die fünf neuen Ehrenmitglieder mit DSB-Präsidente Hans-Heinrich von Schönfels sowie Ilse Beckmann und Elisabeth Furnier, die die höchste Auszeichnung für ihre verstorbenen Ehemänner entgegen nahmen.

Festakt: Zahlreiche und hochkarätige Ehrengäste
Vor der „Arbeit“ fand der Festakt mit zahlreichen Redebeiträgen und Ehrungen statt. Thomas Strobl, Stellvertretender Ministerpräsident und Minister des Inneren, für Digitalisierung und Kommunen von Baden-Württemberg und Schirmherr des 64. Deutschen Schützentages, Richard Arnold, Oberbürgermeister der Stadt Schwäbisch Gmünd, Dr. Volker Bouffier, Vorstand mit besonderen Aufgaben im Deutschen Olympischen Sportbund, Tom Dielen, Generalsekretär des internationalen Bogensportverbandes World Archery und Helmut Dammann-Tamke, Präsident des Deutschen Jagdverbandes, waren die hochkarätigen Persönlichkeiten, die dem Deutschen Schützentag nach der offiziellen Begrüßung durch Reinhard Mangold und Hans-Heinrich von Schönfels durch ihre Grußworte mit ganz verschiedenen Schwerpunkten einen würdigen Rahmen verliehen.

Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl, zugleich auch Schirmherr dieses Schützentages, überbrachte die Grüße seiner Landesregierung und von Ministerpräsident Kretschmann und sprach der Schützenfamilie seine Wertschätzung aus: „Die Schützinnen und Schützen leisten einen wesentlichen Beitrag zum gesellschaftlichen Zusammenhalt und zur Demokratie, Ehrenamt ist Dienst an der Demokratie und ohne Ehrenamt ist kein Staat zu machen.“ Als Innenminister äußerte er sich auch zum Waffenrecht: „Das Waffenrecht wird immer umfangreicher und komplizierter, und deshalb finde ich es richtig, dass eine Evaluation des Waffenrechts unter Einbeziehung aller Betroffenen erfolgt. Mehr Sicherheit schafft man nicht durch mehr Bürokratie, sondern durch konsequentes Handeln.“

Oberbürgermeister Richard Arnold, der bereits in den vergangenen Tagen mehrfach Gast bei den Schützen war, betonte seine Freude und seinen Dank: „Es ist eine große Ehre für uns, dass sie in die Stauferstadt Schwäbisch Gmünd gekommen sind. Die Tradition verbindet seit langer Zeit unsere Stadt und das Schützenwesen, die Anfänge reichen bis in das Jahr 1467 zurück. Und es war die beste Idee von Reinhard Mangold und dem Landrat Joachim Bläse den Schützentag nach Schwäbisch Gmünd zu holen.“

Volker Bouffier, hessischer Ministerpräsident a.D. und Vorstand mit besonderen Aufgaben im Deutschen Olympischen Sportbund, wohnte zum zweiten Mal als Ehrengast einem Deutschen Schützentag bei: „Ich freue mich sehr, wieder auf einem Schützentag zu sein. Den letzten habe ich 2017 in Frankfurt als Ministerpräsident erlebt, nun grüße ich sie als Vorstandsmitglied des Deutschen Olympischen Sportbundes. Der DSB ist der fünftgrößte olympische Verband im DOSB und der größte nationale Schießsport-Verband der Welt. Deshalb ist ein Schützentag auch für den DOSB ein ganz besonderer Tag. Und ich kann ihnen zusichern, dass der DOSB an der Seite des DSB steht, auch bei Themen wie Waffen- oder Umweltrecht!“ Im Folgenden sprach Bouffier von der Kraft und Wirkung des Sports, die auch für die Zukunft mit Blick auf eine deutsche Olympiabewerbung genutzt werden müsse und sprach einen Appell an die Politik aus: „Wir sind in einer Zeit eruptiver Veränderungen weltweit, und natürlich trifft es auch unser Land. Und jetzt muss ein Ruck durch Deutschland gehen, wir müssen uns wieder fitmachen, wir müssen uns wieder etwas zutrauen. Wenn wir uns um Olympische Spiele bewerben, dann müssen diese Grundvoraussetzungen erfüllt sein. Und wir brauchen eine verlässliche und dauerhafte Unterstützung im Land für den Sport, denn dieser ist konkurrenzlos, wenn es um den Zusammenhalt in der Gesellschaft geht.“

Tom Dielen hob die Bedeutung des Deutschen Schützenbundes für die World Archery in der Vergangenheit und Zukunft hervor: „In den Jahren 2023 und 2024 hatten wir äußerst erfolgreiche Welt- und Europameisterschaften in Deutschland, und ich gratuliere Ihnen allen zu diesem Erfolg. Später in diesem Jahr findet die Universiade statt, wo das Bogenschießen ein Abbild der Europameisterschaft in Essen sein wird, und 2029 nicht weit von hier in Karlsruhe die World Games.“ Und natürlich sprach der Generalsekretär des Bogensport-Weltverbandes auch den größten Erfolg in der jüngeren Vergangenheit an: „Es war mir eine besondere Ehre, an der Siegerehrung des Mixed-Team-Wettbewerbs in Paris teilzunehmen und den beiden deutschen Athleten - Michelle Kroppen und Florian Unruh - die offizielle Ehrengabe zu überreichen.“

Helmut Dammann-Tamke, Präsident des Deutschen Jagdverbandes, widmete sich in seinem Grußwort vor allem dem Thema Waffenrecht und sprach deutliche Worte: „Sportschützen und Jäger bilden mit 1,65 Millionen Legalwaffenbesitzer eine große gesellschaftliche Gruppe. Und nach jeder schweren Straftat mit einer Waffe kommt der Reflex aus der Politik, das Waffenrecht zu verschärfen. Aber zahlreiche Taten der jüngeren Vergangenheit - die bereits ohne die zuletzt erfolgten Verschärfungen strafbar waren – zeigen: Wir haben kein Regelungs-, sondern ein Vollzugsproblem!“ Die zuletzt erfolgten Verschärfungen sorgten für große (Zeit-)Probleme und zusätzliche Bürokratie, so warteten Jäger in Hamburg zwölf Monate auf eine Jagdscheinverlängerung, so der DJV-Präsident, der zum Schluss an die Politik appellierte: „Bitte erfüllen sie den Legalwaffenbesitzern in Deutschland den Gefallen, eine Statistik einzuführen, die Straftaten nach illegalen und legalen Waffen aufschlüsselt. Denn dann wird klar, dass der Missbrauch von legalen Waffen minimal ist.“

Ehrungen: Sieben neue Ehrenmitglieder
Nach der feierlichen Übergabe des Bundesbanners durch Jens Grote, Landrat des Heidekreises und Ausrichter des Schützentages 2023, an Christian Baron, 1. Bürgermeister der gastgebenden Stadt Schwäbisch Gmünd, wurden die Ehrungen vorgenommen.

Zunächst wurden die drei „Leuchtturmvereine“ Vereinigte Schützengesellschaft Pöcking, Sportschützenverein Unteröwisheim 1953 und Schützenverein Klein Süntel von 1952 ausgezeichnet, die das DSB-Ehrenamtskonzept umsetzten und somit beispielhaft für eine systematische und erfolgreiche Ehrenamtsgewinnung stehen. Anschließend erhielt Sascha Dibowski seine Auszeichnung als „Stiller Star des Jahres 2024“. Unter diesem Motto ehrt der DSB monatlich ehrenamtlich Tätige, aus denen dann der Jahressieger gewählt wird. Zu guter Letzt erhielten 17 verdiente Schützinnen und Schützen von DSB-Präsident Hans-Heinrich von Schönfels und den beiden Vizepräsidenten Wilfried Ritzke und Stefan Rinke ihre Auszeichnung für ihre jahrelange ehrenamtliche Arbeit. Sieben Persönlichkeiten wurden zu Ehrenmitgliedern ernannt, es ist die höchste Auszeichnung im Deutschen Schützenbund. Ein besonders emotionaler Moment für alle Anwesenden war die posthume Auszeichnung mit der Ehrenmitgliedschaft an Josef Beckmann und Gerhard Furnier, die deren Witwen Ilse Beckmann und Elisabeth Furnier entgegennahmen.

Die Liste der Geehrten (detaillierte Beschreibung)

Ehrenmitglieder: Josef Beckmann (Bayerischer Sportschützenbund posthum), Gerhard Furnier (Deutscher Schützenbund posthum), Hans-Peter Gäbelein (Bayerischer Sportschützenbund), Willi Palm (Rheinischer Schützenbund), Hans-Dieter Rehberg (Westfälischer Schützenbund), Heinz-Heinrich Thömen (Schützenverband Hamburg und Umgegend), Roland Wittmer (Badischer Sportschützenverband)

Goldenes Eichenblatt: Lore Bausch (Norddeutscher Schützenbund), Evi Benner-Bittihn (Oberpfälzer Schützenbund), Sabine Lüttmann (Westfälischer Schützenbund), Torsten Meinking (Nordwestdeutscher Schützenbund)

Goldener Ehrenring: Reinhard Zimmer (Niedersächsischer Sportschützenverband)

Protektorabzeichen in Gold: Georg Maximilian Felbermayr (Bayerischer Sportschützenbund), Rolf Dorn (Westfälischer Schützenbund), Udo Hellmann (Pfälzischer Sportschützenbund), Gerhard Lang (Deutscher Schützenbund), Winfried Schmid (Oberpfälzer Schützenbund)

Die Feierstunde endete mit der Einladung zum 65. Deutschen Schützentag 2027 in Schwerin. Diese sprachen Schwerins Oberbürgermeister Dr. Rico Badenschier und Gerd Hamm, Präsident des Landesschützenverbandes Mecklenburg-Vorpommern, aus.

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