In den olympischen Disziplinen gibt es fünf Sportler, die an ihrer ersten Weltmeisterschaft bei den Erwachsenen teilnehmen: Die Gewehrschützen Larissa Weindorf (Mannheim), Maximilian Ulbrich (Wielenbach) und Max Braun (Kämpfelbach), Bettina Valdorf (Trap) sowie Josefin Eder (Pistole, beide Frankfurt/Oder) feiern in Baku Premiere. Für Weindorf ist das Event somit definitiv etwas Besonderes: „Es ist kein Wettkampf wie jeder andere, weil man eben auch erst sich an die neue Konkurrenz gewöhnen muss. Neue Gesichter und alle nochmals auf einem besseren Niveau.“ Wie die meisten der DSB-Aktiven ist sie bereits vor Ort und hat den Schießstand kennengelernt, deswegen hält sich die Anspannung noch in Grenzen: „Die Nervosität kommt wahrscheinlich erst kurz vorm Wettkampf. Aber mit positiven Gedanken werde ich die auch gut wegstecken können.“

Das Gegenstück zu den WM-Debütanten sind die erfahrenen Akteure. Ein wahrer „WM-Dinosaurier“ ist Christian Reitz. Der feierte 2010 seine WM-Premiere bei den Erwachsenen und nimmt nun schon bereits zum fünften Mal an der wichtigsten Meisterschaft der ISSF teil. Herrscht bei so einem noch Nervosität vor? „WM ist WM. Es ist etwas anderes als ein Weltcup oder eine EM. Eine wirklich absolute Routine bekommt man da meiner Meinung nach nicht hin, deswegen ist es schon so eine Mischung aus Vorfreude, ein bisschen Aufregung und Anspannung.“ Neben Reitz sind Oliver Geis, Sven Korte (jeweils 4. WM in Baku), Lisa Müller und Jolyn Beer (3.) erfahren und nehmen zum wiederholten Mal an der „großen“ WM mit allen olympischen Disziplinen teil. Der größte Routinier in den DSB-Reihen ist jedoch Andreas Löw, der in Baku zum sechsten Mal auf die Trap-Scheiben anlegt. Und wenn man die reinen Flinten-Weltmeisterschaften hinzurechnet, nimmt Löw an seiner zwölften (!) WM bei den Erwachsenen teil.

Was bei Neulingen und Routiniers identisch ist, bleibt die Herangehensweise: „Ich werde mein Bestes geben und am Ende schauen, was für ein Ergebnis herauskommt. Mein Ziel ist es, meine Technik umzusetzen und ein gutes Schießen abzuliefern“, sagt Weindorf, und bei Reitz hört es sich folgendermaßen an: „Aufgeregt? Jein. Ich bin angespannt, und klar will man sein Bestes geben.“

Das gelang diversen deutschen Baku-Teilnehmern bereits in der Vergangenheit: Medaillengewinne in olympischen Disziplinen gelangen Oliver Geis (Schnellfeuerpistole, Silber 2014), Vincent Haaga (Skeet, Silber 2017) und Andreas Löw (Doppel-Trap, Silber 2011). Auch Reitz, Jolyn Beer, Lisa Müller, Anna Janßen und Maximilian Dallinger haben schon WM-Edelmetall gewonnen – in nicht-olympischen Disziplinen.

Die nominierten DSB-Schützen für die WM in Baku

Flinte: Katrin Butterer (Ibbenbüren), Nadine Messerschmidt (Schmalkalden), Nele Wißmer (Ibbenbüren), Vincent Haaga (Suhl), Sven Korte (Ibbenbüren), Tilo Schreier (Loitz), Marco Kroß (Torgau), Andreas Löw (Schönbronn), Paul Pigorsch (Süptitz), Kathrin Murche (Elsnig-Mockritz), Bettina Valdorf (Frankfurt/Oder)

Gewehr: Anna Janßen (Freising), Jolyn Beer (Neustadt am Rübenberge), Lisa Müller (Weingarten), Larissa Weindorf (Mannheim), Maximilian Ulbrich (Wielenbach), Maximilian Dallinger (Haar), David Koenders (Mossautal), Max Braun (Kämpfelbach), Anna-Lena Geuther (Unterschleißheim), Veronique Münster (Kalletal), Markus Abt (Amtzell), Christian Dreßel (Adelsdorf), Max Ohlenburger (Idstein-Heftrich), Jörg Niehüser (Erwitte), Michael Klein (Schlier), Marcin Szyja (Pflaumdorf)

Pistole: Svenja Berge (Oberselters), Josefin Eder (Frankfurt/Oder), Doreen Vennekamp (Steinbach-Hallenberg), Michelle Skeries (Potsdam), Paul Fröhlich (Hitzhofen), Michael Schwald (Lörrach), Robin Walter (Reichenbach), Oliver Geis (Oberselters), Florian Peter (Obertshausen), Christian Reitz (Regensburg)

Laufende Scheibe: Daniela Vogelbacher (Frankfurt/Main), Kris Großheim (Frankfurt/Main), Tobias Schönsteiner (Würrtenberg)