Weltmeisterschaften

Schießsport-WM Baku: Silber und dreimal Bronze fürs DSB-Team

28.08.2023 11:22

Auch nach Beendigung der olympischen Disziplinen sammeln die deutschen Sportschützen bei der WM in Baku/AZE (17. bis 31. August) weiter fleißig Medaillen: Kris Großheim (Frankfurt/Main) gewann Silber und Bronze in der Laufenden Scheibe, das Trio Lisa Müller (Weingarten), Anna-Lena Geuther (Unterschleißheim) und Veronique Münster (Kalletal) holte Team-Bronze im 300m-Wettbewerb liegend und im Dreistellungskampf.

Foto: DSB / Lisa Müller, das WM-Maskottchen, Anna-Lena Geuther und Veronique Münster freuen sich über doppelt Team-Bronze.
Foto: DSB / Lisa Müller, das WM-Maskottchen, Anna-Lena Geuther und Veronique Münster freuen sich über doppelt Team-Bronze.

Großheim, Junioren-Weltmeister von 2018, zeigte von Beginn an eine gute Leistung: „Ich habe mir im Langsamlauf eine sehr gute Ausgangslage für den Schnelllauf verschafft. Dort habe ich sehr gut angefangen und dann etwas die Nerven verloren, welche hinten raus wieder besser wurden.“ Mit 570 Ringen (291 langsam, 279 schnell) war er Dritter der Qualifikation und hatte sich somit für das Halbfinale gegen den zweitplatzierten Tschechen Jonas Bedrich qualifiziert. In diesem – Sieger ist, wer zuerst sechs höhere Wertungen erzielt - wurde es dramatisch: Großheim lag schnell mit 1:4 in Rückstand, aber der 24-jährige DSB-Athlet blieb ruhig und gewann die nächsten fünf Wertungen (alles Zehnerwertungen) und somit das Match mit 6:4: „Ich war sehr aufgeregt, aber hatte mich selbst unter Kontrolle und hatte Silber somit sicher.“ Im Goldfinale war der dominante Ukrainer Ihor Kizyma, der bereits die Qualifikation souverän als Erster beendet hatte, der Gegner. Großheim schoss stark, doch der Ukrainer war einfach besser und holte sich WM-Gold durch ein 6:3. Der junge Frankfurter zeigte sich als fairer Verlier und überaus zufrieden: „Im Finale um Gold habe ich alles gegeben, aber hatte das Nachsehen gegen den sehr starken Ukrainer. Ich bin mit Silber überaus glücklich und freue mich sehr.“ Am Tag danach legte Großheim nach und gewann mit 381 Ringen Bronze im Laufende Scheibe Mixed-Wettbewerb. In diesem gibt es - in zufälliger Reihenfolge - langsame und schnelle Läufe.

Daniela Voglbacher landete mit 548 Ringen auf Platz acht, verfehlte das Shootoff um das Halbfinale aber lediglich um zwei Ringe. Im Mixed lag sie nach dem ersten Durchang auf Position eins, konnte diesen Platz jedoch nicht halten und rutschte mit am Ende 367 Ringen noch auf Position sieben ab.

300m Liegend & Dreistellung: Frauen stark als Team

Mit den Einzelmedaillen hatten Lisa Müller (588 Ringe, 12. Platz), Anna-Lena Geuther (587, 14. Platz) und Veronique Münster (581, 18. Platz) nichts zu tun – Bronze ging mit 592 Ringen weg – als Team sprang aber die Bronzemedaille heraus. Vor allem Müller und Geuther schienen sich zunächst etwas „einschießen“ zu müssen, denn hintenraus zeigten sie beeindruckende Leistungen.
Im Dreistellungskampf verfehlte Müller um exakt einen Ring Bronzemedaille im Einzel, 578 Ringe reichten nicht. Im ersten Liegend-Durchgang (94) hatte sie zu viele Ringe liegenlassen. Und auchdieses Mal langte es im Team zu Bronze, weil Geuther (564) und Münster (548) auch ihren Teil dazu beitrugen.
Die deutschen Männer in der Formation Michael Klein, Jörg Niehüser und Marcin Szyja waren in dem hochkarätigen Teilnehmerfeld als 18., 20. (jeweils 592 Ringe) und 23. (590 Ringe) chancenlos. Den WM-Titel holte sich der mittlerweile 60-jährige Olympiasieger von Sydney 2000 (KK-Dreistellungskampf), der Slowene Rajmond Debevec, der mit 600 Ringen das perfekte Ergebnis ablieferte und zeigte, dass auch in diesem Alter Weltklasseleistungen absolut noch möglich sind.

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