Europameisterschaften

Bogen-EM Essen: „Wir geben alles!“

07.05.2024 17:18

Einen Tag vor Start der Bogen-EM in Essen (8. bis 12. Mai) fand das offizielle Training für alle 293 Schützinnen und Schützen aus 38 Nationen statt. Darunter waren auch die zwölf Athleten des Deutschen Schützenbundes, die bei Sonnenschein und besten Bedingungen ihre Pfeile fliegen ließen. Das ARD-Morgenmagazin war vor Ort und strahlt den Bericht am Mittwoch, 8. Mai, in der Sendung ab 5.30 Uhr aus.

Foto: Eckhard Frerichs / Das deutsche Compoundteam will bei der Heim-EM in Essen vor allem im Mannschaftswettbewerb angreifen.
Foto: Eckhard Frerichs / Das deutsche Compoundteam will bei der Heim-EM in Essen vor allem im Mannschaftswettbewerb angreifen.

Von 9.00 bis 12.00 Uhr waren zunächst die Recurve-Schützen im Sportpark Am Hallo. Natürlich mit dem erfahrenen Florian Unruh, der in Essen seine sechste EM schießen wird, aber auch EM-Novize Mathias Kramer. Der zeigte sich gut gelaunt: „Das Training lief in Ordnung, ich bin motiviert und zuversichtlich. Ich sehe die EM nicht als besonderes Turnier an, ich freue mich einfach hier zu sein.“ Damit sprach er fast wie Unruh, der vor zehn Jahren EM-Gold in Echmiadzin/ARM gewann und vor zwei Jahren Vize-Europameister in München wurde: „Ich gehe wie immer in die Veranstaltung rein. Es ist nichts Besonderes mehr, eine Heim-Veranstaltung zu haben, da es die dritte in Folge ist. Es ist ein Wettkampf wie jeder andere, es sprechen nur ein paar mehr Leute deutsch. Und es ist definitiv gut organisiert, das freut einen.“ Unruh ist optimistisch („Es ist so eng, dass man keine Vorhersagen treffen kann. Ich denke aber schon, dass ich weit kommen werde, der Sieg ist auch drin.“), der Fokus der deutschen Recurve-Männer liegt aber vor allem auf dem Team-Wettbewerb, denn in Essen wird auch ein Team-Quotenplatz für Paris 2024 vergeben: „Wir haben seit dem Weltcup in Korea gute Fortschritte gemacht“, sagt Kramer und Unruh ergänzt: „Wir haben in der Vergangenheit gezeigt, dass wir Matches gegen gute Gegner gewinnen können. Wir geben alles!“

Das trifft natürlich auch auf die DSB-Recurverinnen zu. Katharina Bauer, Charline Schwarz und Elisa Tartler testeten (Bauer: „Es ist gut, wenn man alles austesten kann. Vor allem wenn ein bisschen Wind reinkommt, aus welcher Richtung er kommt und von wo man ihn am besten ablesen kann.“), schossen ihre Pfeile, tauschten sich aus, anschließend stand Schwarz dem ARD-Team Rede und Antwort. Team-Europa- und -Weltmeisterin Bauer war bis zuletzt nicht im Vollbesitz ihrer Kräfte („Ich bin während des Weltcups krank geworden, deswegen konnte ich nicht so trainieren, wie gewollt. Ich hoffe aber, dass ich meine Technik abrufen kann und denke, dass ich dennoch in einer guten Form bin.“), glaubt aber, gute Chancen zu haben: „Wenn jeder von uns alles gibt, dann ist alles möglich, weil wir ein richtig starkes Team sind – sowohl die Frauen als auch die Männer. Am Ende muss man schauen, dass es für so viel wie möglich reicht.“

So viel wie möglich wollen natürlich auch die deutschen Compounder in Essen rausholen. Dafür steht Holger Hertkorn, dem Disziplinveranwortlichen, ein Mix aus erfahrenen und unbeschwerten Athleten zur Verfügung. Junior Ruven Flüß fehlte zunächst bei der Nachmittags-Session, da er zunächst noch sein Mathe-Abitur schreiben musste („Die Arbeit war ganz gut, ich habe die Aufgaben gut verstanden.“). Die anderen DSB-Compounder, die zunächst im Regen schießen mussten, zeigten sich zufrieden mit den Bedingungen: „Das Training war sehr gut, der Platz ist offen, aber so – wie es aussieht – nicht arg windig“, meinte Jennifer Walter und Sebastian Hamdorf ergänzte: „Wenn es so bleibt, wie es heute war, sind es optimale Bedingungen. Ich würde gerne die 700 Ringe knacken, das können wir alle Drei.“ Über die Ziele äußerten sich beide folgendermaßen: „Ein gutes Mannschaftsergebnis ist das Hauptziel, im Einzel können wir mit ganz viel Glück weitkommen, aber das ist bei der Konkurrenz sehr schwierig“, meint Hamdorf. Walter will hoch hinaus: „Ich würde gerne eine Medaille gewinnen. Wir geben unser Bestes und verfolgen unser Ziel.“

Foto: Eckhard Frerichs / Florian Unruh war u.a. im Fokus des ARD-Morgenmagazins.
Foto: Eckhard Frerichs / Florian Unruh war u.a. im Fokus des ARD-Morgenmagazins.

Am Mittwoch, 8. Mai, wird es dann Ernst für alle Athleten. Ab 9.00 Uhr fliegen die Qualifikations-Pfeile, alle Athleten versuchen dann auf 70 (Recurve) bzw. 50 Meter (Compound), ihre 72 Pfeile so mittig wie möglich zu platzieren und sich die bestmögliche Ausgangsposition für die Ko-Runden zu verschaffen. Der Eintritt für Zuschauer ist frei, die zudem auch alle Dinge finden, die das Bogensport-Herz begehrt: Die Firmen Beiter, Bignami, Dream Bow Factory, Hoyt, JVD, Krüger Schießscheiben, Novaery und Wiawis sind allesamt mit Ständen bzw. Zelten vor Ort.

Das deutsche Team bei der EM in Essen

Recurve: Charline Schwarz (Feucht), Katharina Bauer (Raubling), Elisa Tartler (Berlin), Moritz Wieser (Trostberg), Florian Unruh (Berlin), Mathias Kramer (Lähden)
Compound: Katharina Raab (Wertach), Jennifer Walter (Weil Schöbuch), Marie Marquardt (Potsdam), Sebastian Hamdorf (Bad Segeberg), Henning Lüpkemann (Sigmaringen), Ruven Flüß (Dinslaken)
Betreuer: Oliver Haidn, Holger Hertkorn, Reinhard Kisselbach, Grit Reimann, Harald Kruse, Dirk Marz, Harry Vohs

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