Weltmeisterschaften

Bogen-WM Gwangju: Für die Compound-Männer ist die WM vorbei

07.09.2025 14:20

Für die deutschen Compound-Männer ist die Weltmeisterschaft in Gwangju/KOR (6. bis 12. September) bereits vorbei: Nach dem schnellen Aus im Teamwettbewerb schied das Trio Paolo Kunsch, Noah Nuber und Henning Lüpkemann auch im Einzel frühzeitig aus dem Rennen – trotz zum Teil starker Leistungen.

Foto: DSB / Paolo Kunsch (rechts) schoss zwei starke Einzelmatches, musste sich aber im Stechen trotz eigener Zehn geschlagen geben.
Foto: DSB / Paolo Kunsch (rechts) schoss zwei starke Einzelmatches, musste sich aber im Stechen trotz eigener Zehn geschlagen geben.

Der 103. Einzelpfeil von Paolo Kunsch war so ein bisschen symptomatisch für die deutschen Compound-Männer bei dieser WM. Der Pfeil war stark geschossen, landete in der Zehn, doch am Ende jubelte der Gegner: Kunsch verlor im 1/24-Finale im Stechen gegen Douglas Nolasco aus El Salvador, weil dessen Pfeil um Millimeter näher am Zentrum war. Zuvor war dieses hochklassige Match 148:148 ausgegangen und Kunsch konstatierte: „Dass dann zwei Neuner wegen 2-3 mm raus sind und es zum Stechen kommt, das ich mit einer 10 verliere, ist ärgerlich.“ Kunsch hatte sich in der Tat nichts vorzuwerfen, denn auch in der Runde zuvor gegen den Chinesen Jiuyi Wang überzeugte er beim 148:142-Sieg: „Meine beiden Matches waren auf dem Niveau, welches ich bringen wollte und womit ich auch gerechnet habe. Insgesamt hatte ich fast ausschließlich sehr gute Schüsse.“

Auch Youngster Noah Nuber schlug sich bei seiner Premiere bei einer Erwachsenen-WM beachtlich: In Runde eins siegte er dank der besseren Zehn nervenstark im Stechen (145:145) gegen Jose Marcelo del Cid aus Guatemala, ehe er in der Runde später etwas Lehrgeld zahlen musste: Gegen den Mexikaner Sebastian Garcia führte er nach zwei Passen mit einem Ring Vorsprung (57:56), ehe ihm eine völlig verkorkste Passe (26 Ringe) jegliche Siegchance nahm. Am Ende unterlag er 142:145 und beendete die WM wie Kunsch auf Rang 33. „Das erste Match war vom Schießen her sehr gut, die Schüsse haben sich gut angefühlt und auch im Regen hat es gut funktioniert. Im zweiten Match waren zum einen die Änderung der Wetterlage ein Grund für ein paar Neuner, zum anderen waren meine Schüsse nicht mehr so selbstbewusst wie noch im ersten Match. Auf jeden Fall waren die Matches und vor allem die Teilnahme an der WM der Erwachsenen eine gute Erfahrung für mich und meine zukünftigen Wettkämpfe“, so Nuber.

Ähnliches widerfuhr Routinier Henning Lüpkemann in der ersten Ko-Runde. Lüpkemann kam gut aus den Startlöchern und lag gegen den Kanadier Jordan Adachi 59:58 vorne, ehe im in der dritten Passe nur drei Neuner gelangen. Zu wenig in diesem internationalen Klassefeld, sodass er am Ende eine 143:145-Niederlage quittieren musste – Platz 57.

Foto: World Archery / Henning Lüpkemann hat mit den Wassermassen seinen Spaß.
Foto: World Archery / Henning Lüpkemann hat mit den Wassermassen seinen Spaß.

Holger Hertkorn, Disziplinverantwortlicher Compound, fasste zusammen: „Die Matches der Jungs waren gut geschossen. Noah hatte in einer Passe Pech, hat sonst sehr gut und mit 60 Ringen ausgeschossen. Am Ende hat es leider nicht gereicht. Paolo hat ein super 1/24-Match gehabt. Das beste Match auf dem Platz. Mit 148, selbst die 2 Neuner waren nur 1mm raus, im Stechen auch nur um Millimeter  schlechter, konnte er hoch erhobenen Hauptes vom Platz gehen. Schade. Bisher war das Glück nicht auf unserer Seite.“

Nun hofft das Team bei den Compound-Frauen und beim Wetter auf Besserung. Denn bereits vor dem ersten Pfeil musste der Wettkampf bei den Männern wegen eines Gewitters unterbrochen werden, der Rasen war vom Regen klitschnass, die Schwüle hatte nochmals zugenommen. Katharina Raab, Jennifer Walter und Marie Marquardt sollten das jedoch ausblenden und sich auf ihre Wettkämpfe konzentrieren, denn diese werden schwer genug.

Paolo Kunsch hatte sein bitteres Ausscheiden schnell verarbeitet und blickte bereits voraus: „Das zeigt eben das Niveau auf einer WM, und es bleibt mir nur übrig, die Erfahrung mitzunehmen und beim nächsten Mal noch besser zu schießen.“

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