Bundesliga

Bundesliga Bogen: Querum und Villingen-Schwenningen erste Spitzenreiter

07.11.2022 09:20

„Es ist schön, wieder einen normalen Wettkampf durchzuführen!“ Andreas Blaschke, Trainer der BSG Ebersberg und Ligasprecher, fasste für alle Beteiligten die Gemütslage nach dem Auftakt der Bundesliga Bogen zusammen. Der sah in Gastgeber SV Querum (Norden) sowie im ungeschlagenen BC Villingen-Schwenningen zwei nicht unbedingt erwartete Tabellenführer.

Foto: Siegfried Nickel / Der SV Querum mit Johanna Heinzel und den beobachtenden Florian Floto und Thomas Hasenfuß ist erster Tabellenführer der Nordliga.
Foto: Siegfried Nickel / Der SV Querum mit Johanna Heinzel und den beobachtenden Florian Floto und Thomas Hasenfuß ist erster Tabellenführer der Nordliga.

Norden: Floto in Doppelrolle stark
Er hatte lange nicht mehr in der Bundesliga geschossen und war bei seinem Comeback auch noch in einer Doppelrolle gefordert: Florian Floto vom gastgebenden SV Querum stand für viele im Fokus, da der der Olympia-Neunte von Rio 2016 auch als verantwortlicher Betreuer seines Teams fungierte. Dementsprechend fand der Auftakt unter großer Nervosität statt und begann auch mit einer Niederlage (4:6) gegen den Blankenfelder BS 08. Danach fand das Team aber immer besser in seinen Rhythmus, auch und vor allem Floto („Ich war aufgeregt, weil ich nicht wusste, ob ich mit meiner Technik klarkomme!“), der am Ende des Tages einen Pfeildurchschnitt von 9,81 Ringen hatte und damit nur hinter Florian Unruh (9,91 Ringe) lag. Sechs Siege in Serie – darunter auch 6:2-Erfolge gegen die Mitfavoriten Dauelsen und BSC BB Berlin – ließen Floto, Thomas Hasenfuß und Johanna Heinzel folgen. Routinier Floto lobte dann auch vor allem seine Teamkollegen: „Die Mannschaft muss sich erst einmal neu finden, wir haben sehr junge Schützen! Johanna schoss bombenmäßig und hat als Schlussschützin in den entscheidenden Momenten getroffen, auch Thomas war richtig gut.“

Hinter Querum folgen der SV Dauelsen (10:4-Punkte), Sherwood BSC Herne und BSC BB Berlin (6:6-Punkte). Interessant: Ein richtiges Tabellenende gibt es nicht, denn die Teams auf den Plätzen sechs bis acht, BSSC Olympia Berlin, 1. UTK BSC Oberauroff und RSV Detmold-Klüt, haben allesamt 4:10-Punkte. Dementsprechend spannend dürften die nächsten Wettkampftage werden.

Süden: Ebersberg sorgt für seltenes Ergebnis
Dies gilt mit Sicherheit auch für die Süd-Staffel. Dort sorgte das Team des BC Villingen-Schwenningen für eine faustdicke Überraschung: Denn verlustpunktfrei ging das Team um den starken Nico Schiffhauer aus dem Wettkampf in Ebersberg und fidelte in den ersten drei Matches die höher eingestuften Teams der Sgi Welzheim (7:1), der BSG Ebersberg (6:4) und der FSG Tacherting (6:4) ab. „Schwenningen hat einen super Wettkampf gezeigt! Mit Polina Rodionova haben sie sich sehr gut verstärkt“, lobte Andreas Blaschke den Konkurrenten. Jürgen Grötzinger, Trainer des Tabellenführers, jubelte überschwänglich und schrieb auf der Vereins-Homepage: „Ich habe das beste Team der Welt!“
Überhaupt fand Blaschke „das Niveau sehr hoch.“ Und sein Team in der Besetzung Michelle Kroppen, Elisa Tartler und Maximilian Weckmüller sorgte für einen absoluten – und selten zu sehenden - Höhepunkt: 180 Ringe und somit das perfekte Match gelang gegen die TS 1861 Bayreuth, die ebenfalls hervorragend schoss (Blaschke: „Bayreuth tat mir etwas leid, weil sie wohl gegen jedes andere Team gepunktet hätten!“). Kroppen hatte den Druck, den letzten Pfeil ins Zentrum zu platzieren, was der dreifachen EM-Medaillengewinnerin dieses Jahres gelang: „Es ging am Ende nicht gegen den Gegner, sondern gegen sich selbst nach dem Motto: Wenn ich eine Neun schieße, bin ich der Depp!“, so Blaschke.

Foto: BSG Ebersberg / Der Beleg! Michelle Kroppen, Maximilian Weckmüller und Elisa Tartler mit der Auflage und den 18. Zehnern.
Foto: BSG Ebersberg / Der Beleg! Michelle Kroppen, Maximilian Weckmüller und Elisa Tartler mit der Auflage und den 18. Zehnern.

Ebersberg und die FSG Tacherting lieferten sich in der letzten Runde noch ein packendes Match (6:4 für Ebersberg), sodass mit Villingen-Schwenningen (14:0), Ebersberg (12:2) und Tacherting (10:4) ein Trio schon den Weg in Richtung Bundesligafinale eingeschlagen haben dürfte. Dahinter rangieren die SGi Welzheim, Bayreuth (jeweils 6:8-Punkte) und die SG Freiburg (4:10). Die GK Burgschützen Büschfeld (3:11) und vor allem der TSV Natternberg (1:13), die sich im letzten Match des Tages die Punkte teilten, müssen an den nächsten Vorrunden-Wochenenden punkten.

Der nächste Wettkampf findet am 3. Dezember statt, dann sind Oberauroff im Norden und Büschfeld im Süden die Gastgeber.

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