Weltmeisterschaften

Schießsport-WM Kairo: Auch mit guten Leistungen an Medaillen vorbei

16.10.2022 18:00

Der Sonntag war weder auf den ägyptischen Baustellen ein Feiertag noch bei den Weltmeisterschaften im Sportschießen in Kairo. Die Mannschaftswettbewerbe standen im Vordergrund – mit aus deutscher Sicht bekanntem Ende. Die DSB-Luftgewehrfrauen unterlagen im Bronzematch Indien mit 11:17, Gewehr-Juniorin Nele Stark sorgte mit ihrem vierten Platz im Dreistellungskampf ebenfalls für ein herausragendes Ergebnis.

Foto: Harald Strier / Starker Auftritt von den Luftgewehr-Frauen Anna Janßen, Hannah Steffen und Denise Palberg (v.l.), der mit WM-Platz vier belohnt wird.
Foto: Harald Strier / Starker Auftritt von den Luftgewehr-Frauen Anna Janßen, Hannah Steffen und Denise Palberg (v.l.), der mit WM-Platz vier belohnt wird.

Denn das Luftgewehr-Frauenteam mit Anna Janßen, Denise Palberg und Hannah Steffen hatte sich bis in das Finale um Bronze vorgearbeitet. Damit war nicht unbedingt zu rechnen gewesen, doch hatte das Trio, beobachtet von der genesenen Jolyn Beer auf der Tribüne sowie dem gesamten deutschen Gewehrtross, an seine geschlossen starke Teamleistung aus dem Einzelwettbewerb anknüpfen können.

Trotzdem ging es als Außenseiter in den Kampf gegen Indien, das schon zuvor in der Qualifikation leicht besser gewesen war. Und leicht besser blieben die Asiatinnen auch jetzt in einem spannenden und hochklassigen Finale. Letztlich behielten sie mit 17:11 die Oberhand, und Hannah Steffen sagte einen Satz, der zum bisherigen WM-Verlauf der Deutschen fast ausnahmslos passte: „Wir waren relativ gut, doch klar, wenn man im Finale steht, will man auch eine Medaille.“

Ähnlich sah es auch bei den Männern aus. Auch sie zeigten sich vom Einzelwettkampf gut erholt, griffen an, kamen weit und scheiterten doch knapp. Vier Zehntel fehlten David Koenders, Maximilian Dallinger und Tom Barbe, um ins Finale um Bronze einzuziehen. Letztlich blieb ihnen Rang fünf, aber die Wut im Bauch nach den knapp verpassten Zielen im Einzel hatten sie in Leistung umgesetzt.

Foto: Harald Strier / Zweiter Auftritt, zweite Spitzenplatz: Nele Stark brilliert bei der WM in Kairo bislang.
Foto: Harald Strier / Zweiter Auftritt, zweite Spitzenplatz: Nele Stark brilliert bei der WM in Kairo bislang.

Mit der Pistole scheiterten die beiden Teams noch etwas früher und klarer. Die Männer Christian Reitz, Philipp Grimm und Paul Fröhlich überstanden die erste Qualifikation. Doch dort fehlte dem Trio nach 578 Ringen deren vier für das Erreichen des Bronzefinales.

So weit kamen die Frauen nicht. Mit 844 Ringen scheiterten Doreen Vennekamp, Sandra Reitz und Svenja Berge als 13. klar um neun Ringe am Erreichen der zweiten Runde.

Junioren: Nele Stark verpasst zweite Medaille nur knapp

Im Finale hingegen war Juniorin Nele Stark, die ihrem Nachnamen bei dieser WM alle Ehre macht. Schon zum Auftakt hatte die 19-Jährige Silber im Liegendkampf gewonnen. Im olympischen Dreistellungskampf erreichte sie als Achte gerade so das Finale. Die Auszubildende aus Güglingen schoss sich nach großem Kampf bis auf den vierten Platz vor. Nach 397,4 Ringen fehlten ihr 2,7 Ringe auf die Iranerin Armina Sadeghian und damit zu Bronze. „Ich bin sehr zufrieden, es war mein zweites großes Finale. Gerade so als Achte reingerutscht und als Vierte raus gegangen, das ist okay.“ Auch Hannah Wehren schoss einen starken Wettkampf, wurde Neunte mit 582 Ringen, einem weniger als Stark. Die dritte Deutsche, Larissa Weindorf, wurde Elfte mit ebenfalls 582 Ringen.

Auf Finalkurs liegt nach dem ersten Präzisionstag der Schnellfeuerjunioren Markus Lehner. Mit 288 Ringen ist er Vierter und steuert damit in Richtung Finale. Tobias Gsöll mit 281, Evan Dörr mit 274 und Felix Luca Hollfoth mit 268 Ringen sind als 14., 20. und 26. schon etwas abgeschlagen.


Das deutsche Team bei der WM in Kairo

Gewehr Erwachsene: Tom Barbe (Lichtenfels), Maximilian Dallinger (Haar), David Koenders (Eching), Kai Dembeck (Dortmund), Jolyn Beer (Neustadt am Rübenberge), Anna Janßen (Freising), Lisa Müller (Weingarten), Denise Palberg (Holzwickede), Hannah Steffen (Ohlweiler), Anna-Lena Geuther (Puckheim), Veronique Münster (Kalletal), Christian Dressel (Adelsdorf), Jörg Niehüser (Erwitte), Matthias Raiber (Ulm)

Pistole Erwachsene: Philipp Grimm (Freiberg am Neckar), Christian Reitz (Regensburg), Paul Fröhlich (Hitzhofen), Oliver Geis (Bad Camberg), Florian Peter (Obertshausen), Svenja Berge (Bad Camberg), Monika Karsch (Regensburg), Sandra Reitz (Regensburg), Michelle Skeries (Potsdam), Doreen Vennekamp (Steinbach)

Gewehr Juniorinnen: Nele Stark (Güglingen), Hannah Wehren (Uedem), Larissa Weindorf (Mannheim)

Pistole Junioren: Eduard Baumeister (Neuhausen), Hugo Fries (Schwäbisch-Hall), Andreas Köppel (Gleiritsch), Evan Dörr (Niederhöchstadt), Tobias Gsöll (Graben), Felix Hollfoth (Lahnau), Markus Lehner (München), Nina Adels (München), Celina Becker (Ubstadt-Weiher), Vanessa Seeger (Hemmingen), Lydia Vetter (Dresden)

Target Sprint: Dominik Hermle (Denkingen), Jacob Hofmann (Gräfenroda), Anja Fischer (Mengen), Kerstin Schmidt (Erbendorf)

Trainer & Offizielle: Detlef Glenz, Claus-Dieter Roth, Claudia Verdicchio-Krause, Claudia Kulla, Jördis Grabe, Jörg Dietrich, Manfred Gohres, Heiko Dörr, Theo Hadrath, Sandra Hof, Helmut Hoffmann, Thomas Karsch, Norbert Klaar, Sylvia Torba, Achim Veelmann, Wolfram Waibel, Thomas Zerbach, Thomas Abel, Hanne Aslanidis

(Harald Strier)

Weiterführende Links

Weitere News zu "ISSF Weltmeisterschaft"