Weltmeisterschaften

Schießsport-WM Kairo: Gold für Beer und Bronze für die Juniorinnen

17.10.2022 18:05

Jolyn Beer hat am fünften Tag der Weltmeisterschaften von Kairo das erste Gold für die Sportschützen geholt. Im Liegendschießen war sie nicht zu schlagen. Zudem gewannen die Juniorinnen im Gewehr-Dreistellungskampf Bronze.

Foto: Harald Strier / Weltmeisterin Jolyn Beer, flankiert von Sarina Hitz (SUI) und Mary Tucker (USA).
Foto: Harald Strier / Weltmeisterin Jolyn Beer, flankiert von Sarina Hitz (SUI) und Mary Tucker (USA).

Jolyn Beer hatte noch zwei Tage zuvor das Bett wegen einer Krankheit gehütet, war dann zum letzten Vorbereitungstraining auf der Anlage erschienen, um einen Tag später ihren Coup perfekt zu machen. Als wenn die letzten Tage nicht gewesen, war die Niedersächsin sofort im Wettkampf drin, schoss eine starke Serie nach der anderen und ging mit hohem Vorsprung in die sechste und letzte Serie. In dieser "schwächelte" sie erstmals (102,7), und rettete mit 627,0 Ringen einen Vorsprung von drei Zehnteln gegenüber der Schweizerin Sarina Hitz ins Ziel. "Ich bin natürlich vollends zufrieden. Das war von Anfang bis Ende ein sehr guter Wettkampf und ein toller Auftakt trotz schwieriger ersten Tagen hier", sagte die neue Weltmeisterin.

Das war von Anfang bis Ende ein sehr guter Wettkampf und ein toller Auftakt trotz schwieriger ersten Tagen hier!

Die neue Weltmeisterin Jolyn Beer zu ihrem Wettkampf

Foto: Harald Strier / Markus Lehner hatte durchaus Möglichkeiten, in das Medal Match einzuziehen.
Foto: Harald Strier / Markus Lehner hatte durchaus Möglichkeiten, in das Medal Match einzuziehen.

„Sie hat konsequent durchgezogen, hat ihre Phasen, ihre Stärken, ausgenutzt, das war der Grundstein zum Erfolg“, kommentierte Bundestrainer Claus-Dieter Roth sehr zufrieden. Lisa Müller und Hannah Steffen landeten in dieser nichtolympischen Disziplin auf den Plätzen zehn und 23 mit 622,6 und 619,3 Ringen.

Die drei Gewehr-Juniorinnen Nele Stark, Hannah Wehren und Larissa Weindorf sorgen bei dieser WM für Furore. Nach Silber im Liegend- und Rang vier im Dreistellungskampf kam Nele Stark mit Bronze zu ihrer zweiten Medaille, nachdem sie mit ihren Kolleginnen Norwegen im Kampf um Bronze des Dreistellungskampfes mit 17:13 besiegt hatte. Nach der Qualifikation sah es sogar noch besser auf, denn da lag Deutschland mit exakt 1300 Ringen an der Spitze. In der Zwischenrunde kam zwar die Topleistung nicht wieder, aber für Rang drei reichte es schon da, und am Ende wurde es dann auch verdientermaßen Bronze. „Wir sind total erleichtert und stolz über Bronze. Natürlich war unser Ziel das Goldfinale, doch letztlich waren wir froh, um Bronze schießen zu können. Im Finale lief es total gut, auch, weil wir uns untereinander gut verstehen und uns gegenseitig vertrauen“, berichtet Wehren.

Im Mixed mit dem Luftgewehr kamen die beiden deutschen Duos abgeschlagen auf den Rängen elf und 18 ins Ziel. Anna Janßen und David Koenders hatten nach 628,3 Ringen 1,8 Ringe Rückstand auf China II und damit auf den sechsten Rang, der für eines der beiden Bronzefinals notwendig war. Das zweite deutsche Duo der WM-Neulinge Denise Palberg und Tom Barbe kam als 18. auf 627,5 Ringe. Dabei zeigten Denise Palberg mit 316,7 Ringen und Anna Janßen mit 316,3 Ringen zwei der besten Leistungen des gesamten Feldes.

Auch im Luftpistolenmixed werden die Deutschen bei den Finals nur Zuschauer sein. Mit großem Abstand landeten die deutschen Teams – Sandra und Christian Reitz sowie Svenja Berge und Philipp Grimm – auf den Plätzen 21 (574 Ringe) und 29 (571).

Stärker erwiesen sich die Junioren mit der Schnellfeuerpistole. Markus Lehner erreichte das Finale als Sechster mit 570 Ringen, einen mehr als notwendig. In der Runde der besten Acht warteten starke asiatische Gegner, aber entscheidend war etwas anderes, laut Bundestrainer Detlef Glenz: „Leider hat es Markus im Finale nicht ganz unter Kontrolle bekommen mit zwei Einer-Serien.“ Das sah auch der Münchner so: „Da war die Aufregung einfach zu groß. Bei der ersten Serie hat es geklappt, dann wurde die Nervosität zu hoch.“ Mit Platz fünf beendete er den Wettkampf.

Von seinen Kollegen überzeugte besonders Tobias Gsöll mit 566 Ringen als Elfter. Felix Luca Hollfoth und Evan Dörr landeten nahezu einträchtig auf den Rängen 22 und 23, aber nach Ringen mit 551 und 547 deutlich voneinander entfernt.

Das deutsche Team bei der WM in Kairo

Gewehr Erwachsene: Tom Barbe (Lichtenfels), Maximilian Dallinger (Haar), David Koenders (Eching), Kai Dembeck (Dortmund), Jolyn Beer (Neustadt am Rübenberge), Anna Janßen (Freising), Lisa Müller (Weingarten), Denise Palberg (Holzwickede), Hannah Steffen (Ohlweiler), Anna-Lena Geuther (Puckheim), Veronique Münster (Kalletal), Christian Dressel (Adelsdorf), Jörg Niehüser (Erwitte), Matthias Raiber (Ulm)

Pistole Erwachsene: Philipp Grimm (Freiberg am Neckar), Christian Reitz (Regensburg), Paul Fröhlich (Hitzhofen), Oliver Geis (Bad Camberg), Florian Peter (Obertshausen), Svenja Berge (Bad Camberg), Monika Karsch (Regensburg), Sandra Reitz (Regensburg), Michelle Skeries (Potsdam), Doreen Vennekamp (Steinbach)

Gewehr Juniorinnen: Nele Stark (Güglingen), Hannah Wehren (Uedem), Larissa Weindorf (Mannheim)

Pistole Junioren: Eduard Baumeister (Neuhausen), Hugo Fries (Schwäbisch-Hall), Andreas Köppel (Gleiritsch), Evan Dörr (Niederhöchstadt), Tobias Gsöll (Graben), Felix Hollfoth (Lahnau), Markus Lehner (München), Nina Adels (München), Celina Becker (Ubstadt-Weiher), Vanessa Seeger (Hemmingen), Lydia Vetter (Dresden)

Target Sprint: Dominik Hermle (Denkingen), Jacob Hofmann (Gräfenroda), Anja Fischer (Mengen), Kerstin Schmidt (Erbendorf)

Trainer & Offizielle: Detlef Glenz, Claus-Dieter Roth, Claudia Verdicchio-Krause, Claudia Kulla, Jördis Grabe, Jörg Dietrich, Manfred Gohres, Heiko Dörr, Theo Hadrath, Sandra Hof, Helmut Hoffmann, Thomas Karsch, Norbert Klaar, Sylvia Torba, Achim Veelmann, Wolfram Waibel, Thomas Zerbach, Thomas Abel, Hanne Aslanidis

(Harald Strier)

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