Bundesliga

Bundesliga Bogen: Erste Tendenzen erkennbar

05.12.2022 09:32

Nach dem zweiten von vier Vorrunden-Wettkämpfen haben sich die favorisierten Teams im Norden und Süden bereits in Stellung gebracht und haben das Bundesligafinale in Wiesbaden am 25. Februar 2023 ins Visier genommen. Im Norden gibt es einen Fünfkampf um die vier Finalplätze, im Süden haben vier Teams bereits einen Vorsprung.

Foto: Hannes Wendt / Lisa Unruh (BSC BB Berlin) war mit dem zweiten Vorrunden-Wochenende zufrieden, Ehemann Florian in Diensten des SV Dauelsen wohl weniger.
Foto: Hannes Wendt / Lisa Unruh (BSC BB Berlin) war mit dem zweiten Vorrunden-Wochenende zufrieden, Ehemann Florian in Diensten des SV Dauelsen wohl weniger.

Norden: Trio ganz eng zusammen
Rekordmeister BSC BB Berlin hatte nach dem ersten Vorrunden-Wettkampf „nur“ 8:6-Punkte und war dementsprechend gefordert, um einen Platz unter den ersten Vier zu sichern. Und dies gelang eindrucksvoll in der Formation Jannis Kramer, Vincent Barme und Lisa Unruh. Das Trio musste nur zweimal die Punkte teilen (gegen Blankenfeld und Dauelsen) und hielt sich ansonsten schadlos. Der Lohn: 20:8-Punkte und Platz zwei bei Punktgleichheit mit Tabellenführer SV Querum. Für Lisa Unruh ein lohnenswerter Tag: „Ich hatte ein Menge Spaß, und genau deshalb schieße ich auch noch weiterhin Bundesliga. Es war es toll, die anderen Teams zu treffen und zu quatschen, wir kennen uns ja teilweise auch schon 15 Jahre lang.“ Dabei profitierten die Berliner auch jeweils von der Leistung der Gegner (Unruh: „Wir hatten vielleicht auch manchmal Glück, dass die Teams gegen dir wir geschossen hatten, keine so gute Runde hatten!“), aber darin besteht ja irgendwie auch die Kunst, dann zuzuschlagen.

Genau das tat auch der Blankenfelder BS 08, der zweite Gewinner des Wochenendes in Idstein. Die Brandenburger gaben lediglich einen Zähler ab, der „Rest“ wurde z. T. deutlich gewonnen. Für Routinier Richard Schatursunov ein echter Teamerfolg: „Nach dem ersten Wettkampf konnten wir uns alle besser aufeinander einstellen, wir sind ein neu aufgestelltes Team, James Stephens schießt das erste Mal Bundesliga. Es hat alles besser geklappt und Spaß gemacht. Wir konnten als Team auch einmal einen schlechten Schuss des anderen kompensieren.“ Mit nunmehr 19:9-Punkten ist die Bilanz zur Vorrunden-Halbzeit vielversprechend, doch Schatursunov warnt: „Weil es jetzt gut lief, ist es kein Freifahrtschein für das nächste Mal. Wir haben uns ein bisschen Puffer verschafft und sind dankbar darüber.“

Zumal mit Sherwood BSC Herne (16:12) und dem SV Dauelsen (15:13) zwei Traditionsvereine auf den Positionen vier und fünf liegen. Gerade Dauelsen um Top-Schütze Florian Unruh ließ Punkte liegen, konnte nur einmal siegen und verlor dreimal.

Süden: Ebersberg übernimmt die Spitze
Nach dem ersten Vorrunden-Wettkampf gab es ein ungewohntes Bild an der Spitze: Der BC Villingen-Schwenningen stand ungeschlagen oben vor den „Platzhirschen“ aus Ebersberg und Tacherting. Deshalb waren die beiden Top-Favoriten im Süden vielleicht etwas mehr motiviert als sonst, denn beide sorgten mit starken Leistungen für ein „Geraderücken“ an der Tabellenspitze. Ebersberg gab in den sieben Partien lediglich einen Punkt ab beim 5:5-Unentschieden gegen Tacherting, auch weil Maximilian Weckmüller einen „Sahnetag“ erwischte: „Es freut mich, dass ich mein aktuelles Setup besser verstanden habe und meine Leistung zeigen konnte. Es war auf jeden Fall der beste Schnitt, den ich in meinen zwölf Jahren Bundesliga jemals geschossen habe.“ 9,86 Ringe pro Pfeil brachte der Hesse in Diensten der Bayern auf die Scheibe, und da auch Michelle Kroppen und Elisa Tartler – wie gewohnt – stark agierten, ist natürlich mit Ebersberg wieder zu rechnen: „Wenn wir Drei am Finale das Potenzial abrufen können, was wir gezeigt haben, haben wir durchaus Chancen auf unseren dritten Titel“, so Weckmüller. Bereits beim dritten Vorrunden-Wettkampf kann der Showdown in Wiesbaden am 25. Februar klargemacht werden, rechnet Weckmüller vor: „Wir konnten die Führung in der Tabelle übernehmen und haben uns in eine gute Position gebracht, beim nächsten Wettkampf das Finale schon rechnerisch sicher zu machen.“

Das ist natürlich auch das große Ziel der SGi Welzheim. Mit fünf Siegen und nunmehr 16:12-Punkten schlug der fünfmalige Deutsche Meister Kurs auf das Finale ein, wobei vor allem die Art und Weise der Erfolge und des Auftretens positiv war, wie Jonathan Vetter empfand: „In erster Linie sind wir natürlich froh über die fünf Siege. Viel entscheidender war aber, wie wir gewonnen bzw. geschossen haben. Das war eine sehr deutliche Steigerung zum letzten Mal und auf hohem Niveau.“ Zwar setzte es gegen die beiden Top-Teams Niederlagen, Vetter relativierte jedoch: „Gegen die beiden Teams zu verlieren, ist natürlich nie schön, aber wenn man sich die einzelnen Sätze anschaut, dann schmerzt das nicht wirklich. Mit 58, 60, 58, 59, 58 (das waren die Sätze gegen Ebersberg, Anm. d. Red.) zu verlieren, ist kein Weltuntergang.“ Und natürlich glauben die Welzheimer an ihre Chance und den Moment, auch gegen Ebersberg und Tacherting einmal zu gewinnen: „Wann sie "fällig" sind, weiß natürlich keiner, aber wenn wir so Weiterschießen, dann ist das Glück auch mal auf unserer Seite“, so Vetter.

Gegen den Abstieg dürfte ein Dreikampf zwischen der SG Freiburg (11:17), der TS 1861 Bayreuth und den GK Burgschützen Büschfeld (8:20) entbrennen. Dagegen dürfte für den TSV Natternberg (1:27) früh, alles auf den Abstieg hindeuten.

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