European Games

European Games Breslau & Krakau: Vennekamp hält die DSB-Serie

26.06.2023 15:41

Es bleibt dabei: Die DSB-Schützen sind bei den European Games in Krakau und Breslau/POL (22. Juni bis 2. Juli) zuverlässige Medaillenlieferanten. Doreen Vennekamp gewann mit der Sportpistole die Bronzemedaille. Dagegen konnte Jolyn Beer im Gewehr-Dreistellungskampf ihren Finaleinzug nicht veredeln.

Foto: Team Deutschland / Die Zuverlässigkeit in Person: Doreen Vennekamp gewann die Bronzemedaille mit der Sportpistole.
Foto: Team Deutschland / Die Zuverlässigkeit in Person: Doreen Vennekamp gewann die Bronzemedaille mit der Sportpistole.

Sportpistole Frauen: Vennekamp sammelt weiter Medaillen
Doreen Vennekamp und Breslau – das passt einfach! Die Pistolen-Schützin gewann mit der Sportpistole die Bronzemedaille, nachdem sie zuvor im Team-Wettbewerb mit der Luftpistole an der Seite von Sandra Reitz und Josefin Eder siegreich war. Zudem holte sie in den Vorjahren Doppel-Gold bei der EM 2022 (Einzel und Team) sowie den Titel beim Weltcup-Finale 2021.

Das Medaillenmatch verlief jedoch nicht nach Plan: Die erfolgsgewohnte DSB-Schützin begann mit einer Dreier- und Zweierserie, ehe sie anschließend vier Treffer setzen konnte. Als abermals nur zweimal die Lampen grün aufleuchteten, bedeutete dies die Bronzemedaille, aber eben auch Rückstand auf die führenden Anna Korakaki/GRE und Antoaneta Kostadinova/BUL, den Vennekamp auch in der Folge nicht mehr gutmachen konnte. Deshalb fiel ihr Fazit gemischt aus: „Ich bin nicht ganz zufrieden. Wir sind noch nicht in der Klasse angekommen, wo ich hinmöchte. Aber die WM kommt ja noch, und wir wissen, woran wir arbeiten können. Wir mobilisieren noch die letzte Energie und stecken diese in das Teamevent. Da freue ich mich drauf, und da geben wir richtig Gas. Dann kommt der erste Urlaub des Jahres und dann greife ich nochmals voll an.“

Bereits im Halbfinale, das Vennekamp souverän mit 13 Treffern gewann, lief es nicht so wie gewünscht. In der Qualifikation lag Vennekamp nach dem Präzisions-Teil lediglich auf Platz zwölf im Ranking, d.h. sie war im Duell-Teil gefordert: Und die Doppel-Europameisterin (Einzel und Team) behielt die Nerven und lieferte mit 297 Ringen das beste Ergebnis aller 35 Athletinnen und katapultierte sich auf Platz zwei mit insgesamt 585 Ringen. Ein Platz unter den Top Acht wäre durchaus auch für Michelle Skeries im Bereich des machbaren gewesen, doch ihre erste Serie im Duell-Teil missriet mit lediglich 93 Ringen. Dass sie es weitaus besser kann, demonstrierte sie mit 99 und 98 Ringen im Anschluss. Ihre 574 Ringe langten zu Platz 19 – fünf Ringe hinter dem Finaleingang.

Foto: Maxi Dallinger / Musste leider zu früh die Sachen packen: Jolyn Beer wurde Siebte im KK-Dreistellungskampf.
Foto: Maxi Dallinger / Musste leider zu früh die Sachen packen: Jolyn Beer wurde Siebte im KK-Dreistellungskampf.

Mit Skeries und Sandra Reitz geht es nun noch in den Team-Wettbewerb mit der Sportpistole. „Jetzt fehlt noch eine Farbe für mich, aber das steht in den Sternen“, unkt Vennekamp. Wir sind ein super Team, wir können hier nochmals richtig angreifen.“

KK-Dreistellungskampf Frauen: Beer lässt stehend Ringe liegen
Jolyn Beer stand wieder einmal in einem großen Finale und unterstrich damit zum zigsten Mal ihre Weltklasse. Und die 29-Jährige begann bärenstark in der Kniend-Position und lag nach zehn Schüssen in dieser Lage auf Platz eins. Und auch liegend gab sie sich keine Blöße: Nach weiteren zehn Schüssen führte sie weiter das Ranking an – mit 0,9 Ringen Vorsprung. Doch im Dreistellungskampf fällt die Entscheidung im Stehend-Anschlag und in diesem holte die Konkurrenz Schuss für Schuss auf. Auch, weil bei Beer die Zehner nicht fallen wollten. Nach den ersten fünf Schüssen im Stehend-Anschlag war sie auf Position vier abgerutscht, nach fünf weiteren musste sie das Gewehr einpacken, u.a. zwei Achter ließen nicht mehr als Platz sieben zu.

In der Qualifikation hatte Beer ihre Erfahrung und Klasse von Beginn an ausgespielt: Sehr stark im Kniendanschlag (197 Ringe), perfekt liegend (200) und ordentlich stehend (191) machte in Summe 588 Ringe und Platz sechs. Auch Lisa Müller schlug sich gut, büßte jedoch in einer Liegend- (97) und einer Stehend-Serie (93) zu viele Ringe ein. Mit 584 Ringen landete sie auf Platz 14, drei Ringe fehlten zum Finaleinzug.

Skeet Mixed: Die Konkurrenz war zu gut
Nach den hervorragenden Platzierungen in den Einzel-Wettbewerben machten sich die deutschen Skeeter auch im Mixed Hoffnung, auf Platzierungen im Vorderfeld. Die Duos Nadine Messerschmidt & Sven Korte sowie Vincent Haaga & Nele Wißmer gingen an den Start und hatten letztlich nichts mit den Medaillen zu tun. Denn um Bronze schossen die Teams, die in der Qualifikation 147 (von 150) Treffer setzten. Korte & Messerschmidt verfehlten lediglich sechs Scheiben, das reichte aber nur zu Platz neun. Haaga und Wißmer kamen mit 142 Treffern auf Rang 13.

Bogen: Unruh souverän weiter
Auf dem Bogenplatz in Krakau war es dieses Mal sehr überschaubar: Lediglich Florian Unruh musste zu seinem Match im 1/16-Finale antreten. Dieses gewann er souverän 7-3 (29-27, 26-26, 30-28, 29-30, 28-27) gegen den Schweizer Thomas Rufer. Im Achtelfinale wartet nun aber ein gewaltiger „Brocken“. Der Silbermedaillengewinner von Tokio, Mauro Nespoli/ITA, zählt zu den weltbesten Bogenschützen und wird Unruh alles abverlangen. Am Dienstag, 27. Juni, starten die Frauen mit ihrer Ko-Phase, dann greifen Katharina Bauer, Michelle Kroppen und Charline Schwarz ebenfalls im 1/16-Finale ein.

Folgende DSB-Teilnehmer nehmen an den European Games teil

Recurve-Bogen: Katharina Bauer (Raubling), Michelle Kroppen (Berlin), Charline Schwarz (Feucht), Florian Unruh (Berlin)

Compound-Bogen: Katharina Raab (Wertach), Henning Lüpkemann (Sigmaringen)

Gewehr: Anna Janßen (Freising, LG), Jolyn Beer (Neustadt am Rübenberge, KK), Lisa Müller (Weingarten, LG & KK), Maximilian Ulbrich (Wielenbach, LG), Maximilian Dallinger (Haar, LG & KK), David Koenders (Mossautal, KK)

Luftpistole: Sandra Reitz (Regensburg), Josefin Eder (Frankfurt/Oder), Robin Walter (Reichenbach), Michael Schwald (Lörrach)

Schnellfeuerpistole: Christian Reitz (Regensburg), Florian Peter (Obertshausen)

Sportpistole: Doreen Vennekamp (Steinbach-Hallenberg), Michelle Skeries (Potsdam)

Skeet: Nadine Messerschmidt (Schmalkalden), Nele Wißmer (Ibbenbüren), Vincent Haaga (Oberhof), Sven Korte (Ibbenbüren), Felix Haase** (Oerlinghausen, **nur Teamwettbewerb)

Trap: Kathrin Murche (Elsnig-Mockritz), Bettina Valdorf (Frankfurt/Oder), Sarah Bindrich** (Eußenhausen, **nur Teamwettbewerb), Paul Pigorsch (Dreiheide OT Süptitz)

Trainer & Betreuer: Oliver Haidn (Bundestrainer Bogen Recurve), Marc Dellenbach (Assistenztrainer Bogen Recurve), Holger Hertkorn (Disziplinverantwortlicher Bogen Compound), Achim Veelmann (Bundestrainer Gewehr), Wolfram Waibel (Assistenztrainer Gewehr), Claudia Verdicchio-Krause (Bundestrainerin Pistole), Detlef Glenz (Bundestrainer Schnellfeuerpistole), Thomas Zerbach (Assistenztrainer Pistole), Uwe Möller (Bundestrainer Flinte Trap), Frank Günther (Assistenztrainer Flinte Trap), Axel Krämer (Bundestrainer Flinte Skeet), Jürgen Raabe (Assistenztrainer Flinte Skeet), Thomas Abel (Teilmannschaftsleiter Bogen/ gesamt), Michel Gomez-Krämer (Teilmannschaftsleiter Sportschießen), Dr. Stefan Nolte (Mannschaftsarzt), Dennis Wittkopf (Physiotherapeut)

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