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Bayerischer Sportschützenbund: Neustart nach schwerer Zeit

03.06.2022 11:47

Dieser Tage hatte der Bayerische Sportschützenbund zu seinem 71. Bayerischen Schützentag geladen, und viele waren gekommen. 1. Landesschützenmeister Christian Kühn freute sich, als Ehrengast Bayerns Staatsminister des Innern, für Sport und Integration, Joachim Herrmann, und DSB-Präsidenten Hans-Heinrich von Schönfels begrüßen zu dürfen.

Foto: BSSB / DSB-Präsident Hans-Heinrich von Schönfels und DSB-Vizepräsident Gerhard Furnier überreichten BSSB-Landesschützenmeister Christian Kühn ein Walther-Luftgewehr mit dem Schriftzug "#Jugend trifft!"
Foto: BSSB / DSB-Präsident Hans-Heinrich von Schönfels und DSB-Vizepräsident Gerhard Furnier überreichten BSSB-Landesschützenmeister Christian Kühn ein Walther-Luftgewehr mit dem Schriftzug "#Jugend trifft!"

Als eine eindrucksvolle Veranstaltung, die sowohl die Erneuerung des Verbandes als auch das Festhalten an traditionellen Werten in den Vordergrund stellte, präsentierte sich das bayerische Schützenwesen neben der Delegiertenversammlung mit einem umfangreichen Rahmenprogramm, das dem Anspruch gerecht wurde, das Schützenwesen als ein Stück der Kultur des Freistaats darzustellen.

In den bayerischen Schützenvereinen findet jeder eine Heimat. Mehr Integration geht nicht!

Joachim Herrmann, Bayerns Innenminister

Foto: BSSB / BSSB-Landesschützenmeister Christian Kühn konnte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann zum 71. Bayerischen Schützentag begrüßen.
Foto: BSSB / BSSB-Landesschützenmeister Christian Kühn konnte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann zum 71. Bayerischen Schützentag begrüßen.

Nach einem Festgottesdienst im „Alten Peter“, sozusagen der „Schützenkirche“ der Landeshauptstadt, zog die Schützenschar in einem kurzen Schützenzug zum Aufgang zum Fest- und Tanzsaal des Alten Rathauses. Dort erlebten die geladenen Gäste das Grußwort des bayerischen Innenministers Joachim Herrmann, der dem Schützenwesen attestierte, es sei seit mehr als 700 Jahren Teil der bayerischen Identität, damit traditionsverbunden und integrativ. Deshalb machten Bayerns Schützenvereine „unseren Freistaat so besonders lebens- und liebenswert.“ Er zollte der bayerischen Schützenfamilie für ihr gesellschaftliches Engagement großes Lob. „Ob Jung oder Alt, Mann oder Frau, ansässig oder zugezogen, ob im Spitzen- oder im Breitensport, in den bayerischen Schützenvereinen findet jeder eine Heimat. Mehr Integration geht nicht!“ Joachim Herrmann verwehrte sich massiv gegen eine weitere Verschärfung des Waffenrechts ohne konkreten Sicherheitsgewinn sowie gegen das geplante Verbot bleihaltiger Munition für Sportschützen

Im Beisein weiterer hoher Politiker, dem Präsidenten Hans-Heinrich von Schönfels und seinem Stellvertreter Gerhard Furnier sowie zahlreicher Landesverbands-Präsidenten und
-Schützenmeister aus In- und Ausland wie die Landesoberschützenmeister aus Tirol und Südtirol, aus Brandenburg, der Oberpfalz, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt, Württemberg und Baden, Westfalen und Thüringen, schwor 1. Landesschützenmeister Christian Kühn die Gäste darauf ein, Initiative zu ergreifen, die Schützenhäuser zu öffnen und verstärkt auf die Jugend zuzugehen.

DSB Präsident Hans-Heinrich von Schönfels, der sich sichtlich darüber freute, endlich wieder eine große Präsenzveranstaltung besuchen zu dürfen, erinnerte an die Tradition Münchens als Austragungsort der Bundesschießen, aber auch einer Welt- und Europameisterschaft und zahlreicher Weltcups und Weltcup-Finales. Auch die Olympischen Spiele von 1972 seien nicht vergessen, München sei eben eine Sportstadt. Das zeige auch, dass die Finals der WA-Europameisterschaft Bogen ab Pfingsten inmitten der Stadt direkt unter der Bavaria ausgetragen werden.

Als Gastgeschenk hatte der DSB-Präsident ein modernes Walther-Match-Luftgewehr mitgebracht, das zusammen mit einer Munitionsspende der RUAG für die Basisarbeit in einem Verein mit besonderer Jugendarbeit bestimmt sei. Bayern sei nun der erste Landesverband, der sich über ein solches Gastgeschenk freuen dürfe. Mit den Ehrungen schloss die Feierstunde.

Es schloss sich ein Festabend im Festsaal des wohl berühmtesten Wirtshauses weltweit, dem Hofbräuhaus, an. Das Kulturprogramm gestaltete die Couplet AG, die sich als tragendes Element der Brettlspitzn des Bayerischen Rundfunks der Szene der Volkssänger der Zeit Karl Valentins und Weiß Ferdls verschrieben hat.

Tags darauf fand dann in der Druckluftwaffenhalle der Olympia-Schießanlage die Delegiertenversammlung statt. Nach zwei Jahren der pandemiebedingten Beeinträchtigung des gesellschaftlichen Lebens, traten die Vertreter der rund 4.500 Schützenvereine zusammen, um die Berichte entgegenzunehmen und die Entlastung des Schützenmeisteramtes vorzunehmen. Auch über die Ehrenmitgliedschaft von Karl Schnell, dem langjährigen Präsidenten des Schützenbezirks Schwaben und Walter Wagner, dem langjährigen Sportleiter des Schützenbezirks Niederbayern, wurde abgestimmt.

„Neustart in einer schwierigen Zeit“ – unter diesem Motto stand dieser 71. Bayerische Schützentag. Die Arbeit in den Schützenvereinen läuft seit dem Frühjahr wieder an. Vieles habe sich in den vergangenen beiden Jahren, in denen die Pflege der Gemeinschaft nur sehr eingeschränkt möglich war, verändert; neue Wege der Wettkampfgestaltung und der Präsentation unseres Schießsports haben sich aufgetan. Darüber konnten sich die Delegierten informieren und sind nun wohl gerüstet, in eine neue Zeit aufzubrechen.

(BSSB)

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