Schritt 3

Ansprache, Gewinnung und Aufgabenübertragung

Die verschiedenen Möglichkeiten

In Frage kommen vorrangig Personen, die hilfreiche Kenntnisse aus Sport, Beruf, Familie und Hobby besitzen und der Übernahme nicht grundsätzlich ablehnend gegenüberstehen. Die Ansprache sollte in einem Rahmen geschehen, in dem alle Beteiligten weder unter zeitlichem noch sonstigem Druck stehen, so dass die Möglichkeit zu einem Gespräch vorhanden ist:

  • nach dem Training,
  • in der Vereinsgaststätte,
  • bei Vereinsfesten,
  • am Rande von Wettkämpfen,
  • Anlässe außerhalb des Vereins.

Sollen Kandidierende konkret auf eine Mitarbeit angesprochen werden, ist es sinnvoll, eine gute Übersicht zu der Tätigkeit geben zu können. Zu dieser Frage wird häufig auf die Existenz von Stellenausschreibungen verwiesen, wie sie teilweise als Organisationsmittel empfohlen werden. Die Verwendung dieser Stellenausschreibungen sind aber nur dann sinnvoll, wenn die darin niedergeschriebenen Charakterisierungen der Aufgabe den aktuellen Anforderungen entspricht.

Zudem ist in diesem Gespräch auf konkrete Argumente für ein ehrenamtliches Engagement einzugehen, um potenziell Kandidierende zu motivieren. Argumente können sein:

  • Aktivität mit anderen,
  • aktive Weiterentwicklung des Vereins,
  • Einsatz von Fähigkeiten zum Wohle der Gemeinschaft,
  • Einsatz von Fähigkeiten/Energie für die Entwicklung der eigenen Sportart,
  • Weitergabe von Erfahrungen,
  • Erlernen von Fähigkeiten, die auch in anderen Lebensbereichen nützlich sind,
  • Aufbau von Kontakten im Sportbereich und außerhalb (z.B. zu Unternehmen, zu städtischen Stellen oder anderen Institutionen),
  • Möglichkeit zu öffentlichem Auftreten.

Im Zusammenhang mit der Ansprache potenzieller Kandidierender ist es sinnvoll, sich mit typischen Begründungen für die Ablehnung vertraut zu machen und mögliche Antworten aus der Sicht des eigenen Vereins zu bedenken. Häufig vorkommenden Ablehnungsgründen kann entsprechend der Vereinssituation vorgebaut bzw. Argumente dagegen angeführt werden:

  • „Ich kann mir unter der Aufgabe nichts vorstellen.“
    Gute Erläuterung der Aufgabenstellung und ihrer Einbindung in den Gesamtverein. Unterstützung durch entsprechende Schaubilder oder Diagramme zu organisatorischen Zusammenhängen im Verein. Angebot zur Begleitung des noch aktiven Mitarbeiters, Gespräch über seine Aufgaben usw.
     
  • „Ich glaube nicht, dass ich das kann.“
    Verdeutlichen, dass keine Perfektion erwartet wird, dass Fehler erlaubt sind. Erwartung des Vereins, dass die angesprochene Person in die Position hineinwächst. Unterstützung des möglichen Teammitgliedes durch gezielte Einarbeitung. Angebot Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten.
     
  • „Ich habe zu viele andere Verpflichtungen.“
    Betonung, dass man gerne mit der angesprochenen Person zusammenarbeiten möchte. Suche nach einer Aufgabenmenge, die eine Beteiligung möglich macht. Einführung von Projekten, innerhalb derer ein gezielter Einsatz mit begrenztem Aufwand möglich ist. Angebot von Entlastungsmöglichkeiten, z.B. über eine Doppelbesetzung.
      
  • „Wenn ich mich jetzt wählen lasse, werde ich das Amt nicht mehr los.“'
    Beschränkung der Amtsinhaberschaft auf z.B. eine Wahlperiode. Regelmäßige Überprüfung der Vereinsstruktur auf Aktualisierungsbedarf.